
Was suchen wir? Aufsehen in dieser Welt? Wollen wir hier auffallen oder dem Herrn gefallen? Wollen wir im Mittelpunkt von Menschen stehen oder Christus zum Zentrum der Gedanken machen? Sollen Politiker zu uns kommen oder wollen wir zu ihnen, um ihnen die Gute Botschaft zu verkündigen (Phil 4,22).
Suchen wir einen himmlischen Christus, in dem wir uns zu Ihm absondern, oder wollen wir einen irdischen Christus, der heute schon regiert und sich in dieser Welt niederlässt, die Ihn nach wie vor verwirft? Suchen wir äußere Anerkennung oder sind wir darauf aus, dass Menschen den inneren Charakter wahren Christentums erkennen, indem wir alle Aufmerksamkeit auf den Herrn Jesus Christus lenken?
Weihnachten ist eine Zeit in unserer Gesellschaft, in der für viele Menschen der äußere Glanz zählt. Das sind Geschenke, selbst für Ungläubige ein Kirchenbesuch, besondere Kleidung und für viele gehört ein Weihnachtsbaum dazu. Es ist nichts gegen Geschenke einzuwenden – wir dürfen uns jederzeit etwas schenken und Wertschätzung erweisen. Der Besuch der Zusammenkünfte ist immer wertvoll, gerade deshalb, weil es dort – hoffentlich – um unseren Herrn geht. Angemessene Kleidung passt grundsätzlich zu einem Christen, wenn er damit nicht die Blicke auf sich bzw. ... lenken möchte.
Aber was ist für uns wahres Christentum? Ist es, Christus vor die Blicke zu stellen oder uns selbst? Ist dies, den Menschen ins Herz und Gewissen zu reden? Durch äußerliche Größe kann man Eindruck erwecken. Aber zu welchem Preis? Und auf wen werden die Blicke gerichtet?
Christus war reich und ist um unsertwillen arm geworden (2. Kor 8,9). Als die Menschen Ihn zum König machen wollten seiner Wunder wegen, zog Er sich auf den Berg zurück, um mit dem Vater allein zu sein (Joh 6,15). Er verbot mehrfach, dass Geheilte seine Wunder bekanntmachen durften. Obwohl Er Mittelpunkt und Anziehungspunkt war, war es sein Anliegen, dass die Menschen sich bekehrten und zu Gott fanden. Er zeigte nicht auf sich, schon gar nicht theatralisch. Er suchte nicht sich, sondern die Herzen der Menschen. Dazu war Er gekommen und dafür machte Er sich klein, damit Menschen Rettung finden konnten. Er wusste, dass nicht Wunder und menschlich Großes zur Umkehr führen (Joh 2,23-25), sondern ein getroffenes Gewissen.
Ganz anders die Menschen um Ihn herum. Herodes baute für sich große, sichtbare Prunkbauten. Die Pharisäer wollten im Mittelpunkt stehen und verkündeten laut, was sie Großes und Barmherziges und „Wichtiges“ getan hatten. Es sollte jeder wissen. Wenn sie etwas spendeten, taten sie es vor den Augen und Ohren der Menschen. Damit war ihr Lohn dahin (Mt 6,2). Wenn sie beteten, sollten andere dies bewundern. Wenn sie fasteten, sollten auch die Mitmenschen davon Kenntnis nehmen. Sie gleichen einem Saul und einem Absalom, die sich selbst Denkmäler errichteten ...
Wem wollen wir gleichen? Wenn wir an das denken, was mit Weihnachten verbunden werden soll, an das Kommen des Herrn, um uns zu erlösen, lernen wir von Dem, der allein sagen konnte: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig“ (Mt 11,29). Er sollte unser Vorbild sein und bleiben! Derjenige, der groß war und arm wurde. Der einzigartig erhaben war und sich selbst erniedrigt hat. Der anbetungswürdig ist, aber den Vater groß machte vor den Augen der Menschen.
Quelle: bibelpraxis.de/a6666.html
