Die Magna Charta der Versammlung (3)

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Wir wollen uns dieses Mal mit den beiden letzten Aspekten der göttlichen Magna Charta in Matthäus 18 beschäftigen.

6. Die göttliche Gegenwart: „Bin ich“.

Da, wo man zu Ihm versammelt ist, da ist Christus persönlich da. Nicht vielleicht, nicht unter Umständen, nicht unter weiteren Bedingungen, sondern: „Ich bin“ da. Was für ein Wunder! Wir sehen den Herrn Jesus nicht mit unseren körperlichen Augen, weil Er nicht leibhaftig da ist. Aber Er ist persönlich da, durch seinen Geist. Das ist nicht weniger real! Auch wenn wir Ihn nicht sehen können, wollen wir immer daran festhalten: Er ist da. Die Gegenwart unseres Retters und Herrn führt uns zur Anbetung.

7. Der göttliche Mittelpunkt: „In ihrer Mitte“.

Wir versammeln uns nicht nur zum Herrn Jesus hin. Er ist nicht nur der Gastgeber, Er ist auch persönlich der Mittelpunkt. Alles dreht sich um Ihn, den anwesenden Herrn. In dieser Weise gibt es auf dieser Erde nur diese eine Gelegenheit, auf den Herrn Jesus zu treffen. Das ist das Zusammenkommen als Versammlung. Für keine andere Gelegenheit auf dieser Erde hat der Herr zugesagt, persönlich anwesend zu sein. Aber da, wo man sich zu Ihm hin versammelt, da ist Er persönlich in der Mitte. Die Frage für uns ist, ob wir Ihm diesen Mittelpunkt auch ganz praktisch geben. Sonst gibt es durch seine Anwesenheit letztlich keinen Segen für uns.
Der Herr Jesus ist nicht nur der Mittelpunkt der Versammlung, Er war auch der Mann in der Mitte der Räuber am Kreuz (vgl. Joh 19,18). Nach seiner Auferstehung war Er dann der Mann in der Mitte der Jünger, die sich versammelt hatten (vgl. Joh 20,26) – ein herrliches Bild von der Versammlung, die erst später entstehen sollte. Er wird in Zukunft auch als das Lamm in der Mitte des Thrones, der vier lebendigen Wesen und der Ältesten sein (vgl. Off 5,6). Heute schon ist Er in der Mitte der Leuchter – der einzelnen örtlichen Versammlungen – als Sohn des Menschen richtend tätig (vgl. Off 1,13).
Es schwingt hier noch ein weiterer wichtiger Punkt mit. Bis zum Kommen des Herrn war das Volk Israel das Volk Gottes auf der Erde, und Jerusalem der Mittelpunkt der Erde, auch der Wohnort Gottes, wenn auch die Wolke der Herrlichkeit Gottes nicht mehr dort war. Das alles würde sich jetzt grundsätzlich ändern. Anstelle des Volkes Israel würde jetzt, was das Zeugnis Gottes und der Mittelpunkt der Gedanken Gottes auf der Erde betrifft, die Versammlung treten. Anstelle Jerusalems würde nun der Ort, wo Christen sich zum Namen des Herrn hin versammeln, der Ort sein, mit dem sich Gott identifiziert. Und anstelle seiner Wolke würde jetzt der Herr Jesus persönlich Mittelpunkt derer sein, die sich so versammeln. Das ist die Gnade, die Gott uns bis heute schenkt.

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Artikelreihe: Die Magna Charta der Versammlung

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