Straßendelikte und das Smartphone (FMN)

Lesezeit: 3 Min.

In Deutschland ist man vergleichsweise günstig unterwegs, wenn Blitzanlagen aufleuchten. Wer sich einmal angeschaut hat, was die Schweiz dafür verlangt, wird dankbar. Dankbar? Wirklich? Das ist doch wohl eher die falsche Haltung ...

Der Christ und die Obrigkeit

Der Apostel Paulus schreibt uns: „Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan ... Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil über sich bringen" (Röm 13,1.2).

Manche meinen, das habe nichts mit dem Autofahren zu tun. Das aber ist ein Irrtum. Denn die Straßenverkehrsordnung ist ein Gesetz, das von der Obrigkeit nicht umsonst überwacht wird. Wer sich also diesen Anordnungen widersetzt, stellt sich gegen Gott. Das sagt Gott selbst durch Paulus. Ob du es dir bewusst machst oder nicht ... Es handelt sich nicht um ein „Kavaliersdelikt", das ja viele begehen und deshalb nicht so schlimm ist.

Ich möchte keins mehr!

Vor einiger Zeit sagte einmal ein alter Gläubiger, der seinem Herrn viel gedient hat: „Auch ich habe Knöllchen bekommen. Aber ich möchte keines mehr!" Diese Gesinnung hat mich sehr beeindruckt. Dieser Bruder meinte nicht, dass er hoffentlich früh genug sieht, wenn geblitzt wird. Er wollte sich so verhalten, dass er an jedem Blitzgerät anstandslos vorbeikommt. Das darf uns allen ein Vorbild sein.

Das Gewissen

Paulus hat zu diesem Thema aber noch mehr zu sagen: „Darum ist es notwendig, untertan zu sein, nicht allein der Strafe wegen, sondern auch des Gewissens wegen" (Röm 13,5). Wer deshalb bremst, weil er „Anlagen" sieht, beweist, dass ihm dieser Vers noch nicht ins Gewissen geredet hat. Es ist besser, der Strafe wegen ordnungsgemäß zu fahren, als sich durch zu schnelles Fahren zu versündigen. Aber Gott erwartet von uns, dass wir ein empfindliches Gewissen haben, was das Böse betrifft. Er möchte, dass wir deshalb ordnungsgemäß fahren, weil es eine Anordnung der Obrigkeit ist. Er möchte, dass wir von Herzen gehorsam sind und jede Sünde fliehen.

Es wird sich wohl niemand davon freisprechen können, dass er nicht auch schon einmal zu schnell gefahren ist. Zuweilen ist man ins Gespräch vertieft und hat ein Verkehrszeichen übersehen. Das kann leider jedem passieren. Aber wer „locker, flockig" und grundsätzlich zum Beispiel 20 km/h schneller fährt als erlaubt, macht sich vor Gott und der Obrigkeit schuldig. Man bekommt zwar keinen Punkt in Flensburg, aber es geschieht doch unter den Augen unseres heiligen Gottes. Das dürfen wir nie vergessen.

Freisprecheinrichtung oder Hantieren?

Freisprechen ist ein gutes Stichwort. Seitdem es Handys oder Smartphones gibt, ist man in Gefahr, mit diesen Geräten herumzuhantieren, während man am Steuer sitzt. Wir wissen alle, dass das verboten ist, wenn man nicht über eine Freisprecheinrichtung verfügt. Die Verletzung der Vorschrift ist aber nur eine Seite.

Das andere ist der Hintergrund dieses Gesetzes: Jeder weiß, dass die Aufmerksamkeit, die diesem technischen Gerät gewidmet wird, dem Straßenverkehr entzogen wird. Und genau dadurch gibt es Unfälle. Knapp 50% nutzen wohl ein Smartphone am Steuer, obwohl es verboten ist. Der Griff zum Gerät steigert die Unfallgefahr um das Doppelte. Lesen und Schreiben von Nachrichten sogar um das Zwölffache, sagt Wolfgang Fastenmeier, Professor für Verkehrspsychologie an der Hochschule Berlin. Wollen wir uns dem leichtfertig aussetzen?

Der Glaube kann verlästert werden

Was ist, wenn ich als Christ einen Unfall mit Personenschaden verursache, weil ich ein Smartphone benutzt habe? In besonders schlimmen Fällen bin ich dann verantwortlich, dass ein Mensch stirbt. Außerdem hat er dann keine weitere Möglichkeit mehr, sein Leben mit Gott in Ordnung zu bringen. Und wenn bekannt wird, dass ich Christ bin, wird zugleich noch der christliche Glaube verlästert (vgl. 2. Kor 6,3; 1. Tim 6,1; Tit 2,5). Das wäre tragisch!

Lasst uns bitte daran denken, wenn wir das nächste Mal am Steuer zu diesem Gerät greifen wollen. Nicht nur um des Punktes in Flensburg willen - auch deshalb -, sondern um unseres Gottes und unseres Gewissens willen. Wir wollen Ihn auch durch unser Verhalten hinter dem Lenkrad und am Gaspedal ehren.

Folge mir nach – Heft 12/2017

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Wenn der Wecker klingelt (FMN) Bernhard Brockhaus Die Nacht ist vorbei, der Wecker eines jungen Ehepaares klingelt und der Arbeitstag ruft. Ohne ein Wort zu seiner Frau zu sagen, setzt der Mann sich auf die Bettkante und nimmt sein Handy. Artikel lesen
Gehorsam und Konsequenz (FMN) Manuel Walter Mose, der Knecht Gottes, hatte das Volk Israel aus Ägypten und danach vierzig Jahre durch die Wüste geführt. In das Land Kanaan durfte er es allerdings nicht hineinbringen. Dies sollte Josuas Aufgabe sein. Doch bevor er damit beginnen konnte, gab ... Artikel lesen
Leg doch mal dein Handy weg –das Smartphone: ein moderner Götze? Carsten Verwaal Handys - und vor allem Smartphones - sind aus unserer modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Da erhebt sich immer wieder die Frage, wie wir als Christen dazu eigentlich stehen. Können wir alles ohne Bedenken nutzen, oder sollten wir gar ganz ... Artikel lesen
Der Richterstuhl des Christus (FMN) Karl-Heinz Weber „Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, auf dass ein jeder empfange, was er in dem Leibe getan, nach dem er gehandelt hat, es sei Gutes oder Böses“ (2. Kor 5,10). Mit dieser Aussage macht der Apostel Paulus ... Artikel lesen
Die tägliche Bibelandacht (8) (FMN) Manuel Seibel Wir haben bereits gesehen, dass das Bibellesen als Bibelandacht einen wichtigen Bestandteil im Leben eines Gläubigen haben sollte. Wir alle brauchen die Andacht. Nun stellt sich noch die Frage: Wann wollen wir die Bibel lesen? Artikel lesen
Ein dreizehnjähriger Sohn (FMN, Die gute Saat) „Denn weil … die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, so gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten“ (1. Kor 1,21). Artikel lesen