Der rechtlich anerkannte Vater ist nicht unbedingt zugleich identisch mit dem biologischen. Das Bundesverfassungsgericht hat nun die bisher eher schwache Stellung des biologischen, das heißt leiblichen Vaters verbessert und sich zugleich bemüht, dem Wohl des Kindes gerecht zu werden. Der Erst Senat hielt es für grundgesetzwidrig, dass ein Mann, der weder mit der Mutter zur Zeit der Geburt des Kindes verheiratet war noch die Vaterschaft anerkannt hat, keine Möglichkeit hat, die Vaterschaft des „rechtlichen Vaters“ anzufechten. Zudem soll der leibliche Vater ein Umgangsrecht erhalten können, wenn er mit dem Kind in einer „sozial-familiären Beziehung“ steht.
Diese Rechtsprechung zeigt, wie weit wir uns schon von den göttlichen Gedanken über die Familie entfernt haben. Von Beginn der Bibel an bestimmte Gott: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden ein Fleisch sein“ (1. Mose 2,24). Und diese Stelle wird mehrfach im Neuen Testament angeführt, um deutlich zu machen, was die Gedanken Gottes über die Ehe sind – nämlich eine „Einehe“ von einem Mann mit einer Frau. Und diese Ehe ist unauflöslich.
Die Schöpfungsordnung hat bis heute Gültigkeit
In Matthäus 19,5 geht es darum, dass der Herr Jesus darauf hinweist, dass die Schöpfungsordnung Gottes – ein Mann zusammen mit einer Frau bilden eine ganz neue Einheit in der Ehe – nach wie vor Bestand hat. In Markus 10,7 zeigt der Herr Jesus, dass später zugelassene Scheidebriefe bei Mose oder sonstige „Erleichterungen“, die auf die Herzenshärtigkeit des Menschen zurückzuführen sind, in keiner Weise die ursprüngliche Absicht und Anordnung Gottes beiseite stellen. Nein – bis heute ist die Ehe unauflöslich.
In 1. Korinther 6,16 weist der Apostel darauf hin, dass schon die geschlechtliche Vereinigung eines Mannes mit einer Frau – selbst wenn es um den Fall der Hurerei geht – ein Anhangen, eine Einheit bedeutet. Diese („ein Leib“) steht jedoch im Gegensatz zur Einheit, die Gott in der Ehe geschaffen hat („ein Fleisch“), die unserer Einheit mit dem Herrn Jesus („ein Geist“) gegenübersteht. Gott will die Einheit in Bezug auf einen Mann und eine Frau. Aber diese soll innerhalb der Ehe gebildet werden und Geist, Seele und Leib (ein Fleisch) umfassen, nicht allein den Körper (ein Leib). Eine nur körperliche Einheit ist zweifellos eine Einheit, aber welch eine perverse und ungöttliche!
Die eheliche Einheit hat eine große Würde
In Epheser 5,31 ist die Einheit zwischen Mann und Frau ein Bild, ein Abbild von der Einheit, die Gott zwischen Christus und seiner himmlischen Braut, der Versammlung (Gemeinde, Kirche) geschaffen hat. So, wie Mann und Frau zusammen eins und damit vollständig sind, bilden auch Christus und die Versammlung eine solche unzertrennbare Einheit.
Aus dieser Einheit kommen dann Kinder hervor. Die Bibel verbindet daher oft die Belehrungen über die Ehe mit den Belehrungen über die Familie (z.B. Epheser 5-6; Kolosser 3). Nie geht die Bibel davon aus, dass ein Mann zwar biologischer, nicht aber rechtlicher Vater ist, es sei denn, der leibliche Vater ist bereits gestorben. Alles andere bezeichnet die Bibel als Hurerei, die eine schreckliche Sünde ist.
Gott will keine zerstörten Familien
Leider ist das inzwischen ein übliches Bild geworden. Und auch unter Christen gibt es inzwischen manche unguten Verhältnisse. Immer wieder trifft man auf die so genannten „Patchwork-Familien“, in denen ein oder mehrere Kinder keine leiblichen Geschwister sind und mindestens ein Elternteil mindestens eine vorherige geschlechtliche Beziehung und Ehe mit Kindern erlebt hat.
Wenn jemand das rückblickend für sich beklagen muss, so gibt es immer einen Weg zurück zum Herrn Jesus. Und das ist ein Weg der Vergebung, wenn man Ihm die persönliche Schuld, die Fehlleistung in diesen familiären Wegen, bekannt hat. Aber niemand möge meinen, dass diese Patchwork-Familien eine prima Idee sind. Sie stehen im vollständigen Widerspruch zu den Gedanken Gottes, weil sie seine Anordnungen über die Ehe übergehen und zugleich für Kinder und Ehepartner nur Unfrieden und zusätzliche Probleme schaffen.
Gottes Gedanken verwirklichen
Um so wichtiger ist es, wieder zurückzugehen zu den Gedanken Gottes, wie Er sie schon am Anfang der Menschheitsgeschichte offenbart hat. Ein Mann und eine Frau heiraten, um – wenn der Herr es schenkt – gemeinsam Kinder zu haben, die sie gemeinsam aufziehen. Eine solche Familie kann und soll bis zum Ende intakt bleiben, bis der Herr den Vater oder die Mutter heim ruft. Diesem biblischen und damit göttlichen Bild von Ehe und Familie sollten wir nach wie vor nacheifern.
Quelle: bibelpraxis.de/a322.html