Depression – Wege aus dem Dunkel – eine Buchbesprechung

Lesezeit: 2 Min.

Dieses Buch ist von den bekannten Autoren Michiaki und Hildegard Horie geschrieben worden, die eine Vielzahl an Büchern in diesem Themenumfeld verfasst haben, und stammt aus dem Jahr 1993. Der Autor ist 1941 in Hiroshima/Japan geboren und nach buddhistischer Tradition aufgewachsen. Mit 18 Jahren bekehrte er sich zum Herrn Jesus Christus. Er ist als freipraktizierender Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie aktiv. Seine Frau ist Schriftstellerin.

Der erste Teil ist im Wesentlichen eine Erklärung und Aufklärung über Depression und Erscheinungsformen von Depressionen. Es wird gezeigt, welche „Gesichter" eine Depression haben kann, wie sie sich äußert, und welche Beziehung es zu gegenteiligen Gefühlslagen wie der Manie gibt.

Auch in medizinischer Hinsicht bekommt der Leser Hilfestellung. So kann (oder muss?) er sich einarbeiten, was biochemisch bei einer Depression passiert und welche Rolle das Gehirn als Schaltzentrale spielt. Horie behandeln ebenfalls die Auslöser von Depressionen. Nützlich sind die Hinweise dazu, in welcher Weise Schuld und Schuldwahn in depressiven Episoden auftreten. Wichtig ist das Kapitel über die Beziehung zwischen Glaube und Depression.

In einem kürzeren zweiten Teil werden Hilfestellungen sowohl für Betroffene als auch für Seelsorger und Familienangehörige gegeben. Dabei werden auch medikamentöse Behandlungsformen erwähnt. Hierbei ist immer zu berücksichtigen, dass Medikamente von einem Facharzt verschrieben werden und auf jeden konkret und speziell zugeschnitten sein müssen. Es hilft hier also nicht, ein paar Medikamente zu kennen. Der jeweils behandelnde Arzt wird hier Antidepressiva bzw., je nach Form der Erkrankung, auch (ergänzend) Neuroleptika verschreiben. Man sollte nicht versuchen, selbst Entscheidungen zu treffen.

Dieses empfehlenswerte Buch ist heute nur noch gebraucht zu erwerben. Es gibt einen wichtigen Überblick über das Thema Depression und umfasst 75 Seiten. Man sollte weder ein Fachbuch noch einen Roman erwarten. Manchmal ist die Lektüre durchaus anspruchsvoll, gerade, wenn es um den naturwissenschaftlichen Teil geht.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Wege aus der Trauer (von Martin Grabe) – eine Buchbesprechung Manuel Seibel Mit Trauer hat jeder Mensch zu tun - auch jeder Gläubige. Zunächst mag man Trauer gedanklich einengen auf den Verlust eines nahen Anverwandten. Aber das Buch, um das es in dieser Buchbesprechung geht, zeigt deutlich, dass wir viel öfter mit ... Artikel lesen
Auf getrennten Wegen (Buchbesprechung) Manuel Seibel Bislang haben wir in der Rubrik „Buchbesprechung“ im Wesentlichen Hinweise auf Bibelauslegungen und Sachbücher zu biblischen und aktuellen Themen veröffentlicht, mit denen junge Christen zu tun haben. Dieses Mal stellen wir einen ... Artikel lesen
Der kniende Christ (Autor: unbekannt) – eine Buchbesprechung Manuel Seibel Gebet gehört zu den wesentlichen Themen des Glaubenslebens. Es ist immer wieder ein wertvoller Anstoß, sich mit „Gebet“ zu beschäftigen. Bücher, die uns dazu wertvolle Anregungen und Hilfestellungen geben, sind willkommen. Ein Buch, das sich ... Artikel lesen
Buchbesprechung: Das widerspenstige Ich (Erwin W. Lutzer) Manuel Seibel Wer hat nicht damit zu kämpfen, dass sein „alte Ich“ immer wieder durchkommt? Dass er in Gewohnheiten zurückfällt, die er eigentlich hinter sich lassen möchte. Artikel lesen
Anker der Seele von Gerrid Setzer (Buchbesprechung) Manuel Seibel Kann und darf man sicher sein, ob man in den Himmel kommt oder nicht? Ist das keine Anmaßung? Diesen Themenkomplex behandelt das neu herausgegebene Buch „Anker der Seele“ von Gerrid Setzer. (aus: Folge mir nach - Heft 9/2011) Artikel lesen
Buchbesprechung: Lastentragen – die verkannte Gabe (Christa und Dirk Lüling) Manuel Seibel Menschen, die nicht den „Alpha-Typen“ unserer Gesellschaft entsprechen und daher nicht so selbstbewusst und dominant auftreten, haben oft einen schweren Stand. Besonders sensible Menschen gehören dazu. Können sie im Dienst inmitten der ... Artikel lesen