
In weiteren Kapiteln behandelt Benedikt Peters die Voraussetzungen und die Befähigung zur Anbetung und auch, was eigentlich der Gegenstand unserer Anbetung ist: Gott, der Vater, der seinen Sohn hingegeben hat und dem wir die Herrlichkeit dieses Sohnes mit dankbaren Herzen vorstellen. Als besondere Gelegenheit für die gemeinsame Anbetung der Kinder Gottes verweist Peters auf das Zusammenkommen zum Gedächtnis des Herrn (1. Kor 10.11; Lk 22), wo wir als örtliche Versammlung (Gemeinde) Gott, den Vater, und den Herrn Jesus anbeten dürfen.
Anbetung schließt die Gefühle der Anbetenden nicht – im Gegenteil! Aber sie sind nach den Ausführungen von Benedikt Peters und den angeführten Bibelstellen niemals im Mittelpunkt der Anbetung. Das ist einer unter vielen Hinweisen, warum man nach Meinung des Autors die eingangs genannten Lobpreisgottesdienste nicht als Erfüllung des Auftrags verstehen kann, Gott anzubeten. Oftmals, so Peters, findet diese „Anbetung“ bei diesem Worship gar nicht statt, weil nicht Gott angebetet wird, sondern Geschwister oder sogar Ungläubige durch Lieder und Worte angesprochen werden sollen. Wahre Anbetung dagegen richtet sich nach oben.
Im Buch „Lasst uns anbeten“ wird man sehr viele Bibelstellen finden, die als Beleg für die Argumente angeführt werden. Das ist sehr hilfreich, wenn man die Gedanken an Gottes Wort überprüfen will. Wer einen Überblick über das Thema Anbetung erhalten möchte, ist mit diesem kurzen und schnell zu lesenden Buch gut bedient. Die Einteilung in kleine Kapitel erleichtert auch das Finden des Themas, über das man sich zuerst oder nochmals gerne informieren möchte.
Leider kommt der im Buch eingangs zitierte Vers: „Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter“ (Joh 4,23) viel zu kurz im Verlauf des Buches. Peters nennt ihn als zentral, behandelt ihn jedoch leider nicht als solchen. Dabei zeigt gerade diese Aussage unseres Herrn am besten, was die wahre christliche Anbetung ist. Auch die Struktur (Systematik) des Buches ist nicht in jeder Hinsicht überzeugend. Man würde sich eigentlich wünschen, dass die Definition von Anbetung, das, was Anbetung ist, am Anfang steht. Daraus leitet sich letztlich auch ab, wer heute anbeten kann und wirklich anbetet etc. Der Schreibstil ist nicht immer sehr leserflüssig, aber die insgesamt eher kurzen Kapitel helfen gut, das Buch als interessante Lektüre zu lesen. Das Buch kostet 2,90 Euro.
Quelle: bibelpraxis.de/a2009.html