Wir bleiben keusch – aus Prinzip

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Die vier Gründe für Keuschheit

Immer häufiger ist zu lesen, dass es eine moderne Gegenbewegung gegen „immer mehr und immer früher Sex“ gibt. Erstaunlich ist dabei, dass es sich nicht allein um eine religiöse Bewegung handelt, sondern dass es ganz unterschiedliche Motive dafür gibt:

1. Man hat Angst, sich „ungeschickt“ anzustellen – dieses Argument hält vermutlich nicht lange an.

2. Manche sehen Sex als Droge an; sie wollen drogenfrei leben, also auch ohne Sex. Das findet man vor allem bei der Kultur- und Musikbewegung „Straight Edge“

3. Dann gibt es die überzeugten und praktizierenden Christen, die aus Glaubensüberzeugung auf den Intimverkehr vor der Ehe verzichten. Das trifft im Übrigen auch auf Muslime zu.

4. Und dann gibt es junge Leute, die meinen, sie wären asexuell. Sex sei Veranlagung; und ihr Ding sei es nicht.

Was haben Christen damit zu tun?

Warum ist diese Entwicklung für Christen von Interesse? Weil sie zeigt, dass bestimmte Entwicklungen immer Phasen unterliegen. Es gibt die Welle – zum Beispiel hin zum frühen und freien Sex. Als Christen wissen wir, dass diese Bewegung von Satan initiiert worden ist, da sie im Widerspruch zu Gottes Wort steht.

Irgendwann merken doch manche Menschen, dass diese Entwicklung nicht wirklich lebenserfüllend ist. Und sie entwickeln andere Lebensvorstellungen. Sind diese unbedingt biblischer? Natürlich nicht! Es wäre absurd zu denken, dass Satan, der große Widersacher der Gläubigen, so schnell aufgibt. Daher kurz zu den vier Punkten:

Die Beurteilung der vier Gründe

1. Natürlich ist es gut, wenn man aus einer gewissen Angst heraus keine vorschnellen Sexualverkehr mit anderen (jungen) Menschen hat. Aber ist dies das wirklich eigentliche Argument? Mit steigendem Selbstbewusstsein, wird dieser Punkt nicht mehr tragen – was dann?

Andere werden gerade durch die Angst des Versagens in die Homosexualität getrieben. Und dazu äußert sich Gottes Wort sehr klar: „Gott hat sie hingegeben in den Begierden ihrer Herzen zur Unreinheit, ihre Körper untereinander zu schänden ... haben den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen vertauscht, als auch ebenso die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen haben und in ihrer Wollust zueinander entbrannt sind, indem sie, Männer mit Männern, Schande trieben“ (Römerbrief, Kapitel 1, Verse 24 und 26.27).

2. Es ist wahr, dass Sex für viele Menschen zu einer Droge geworden ist. Viele meinen, sie müssten immer mehr und immer öfter und mit immer anderen Personen Geschlechtsverkehr haben, um sich überhaupt noch stimulieren zu können. Wie aber kann man sich davor bewahren lassen? Die Bibel gibt zwei Lösungsmöglichkeiten:

a) Vor der Ehe sagt die Bibel, dass der Intimverkehr keinen Platz hat. Das intime Zusammensein gehört in den Ehebereich. So lange muss sich also ein junger Mensch wirklich keusch verhalten.

b) In der Ehe gibt es dadurch Bewahrung, dass sich Ehemann und Ehefrau zur Aufgabe setzen, die Bedürfnisse des Ehepartners zu erfüllen. Es ist ein ständiges Geben für den anderen, das auch selbst erfüllend ist.

Ist Sex gleichzusetzen mit (harten) Drogen, Alkohol und Rauchen? Nein, die Bibel spricht hier eine andere Sprache. Wer dauerhaft raucht, trinkt oder wer sogenannte Drogen nimmt, ruiniert seine Gesundheit. Das ist bei dem Geschlechtsverkehr komplett anders. Natürlich gibt es bei freiem Sex und wechselnden Partnern die Gefahr der Ansteckung (AIDS). Aber werde ein erfülltes Sexualleben in der Ehe führt, fällt keiner „Droge“ anheim. Das ist eben eine satanische Einflüsterung, Sex sei etwas Böses, was man „nur unter Bettdecke“ machen dürfe, was eigentlich böse und verkehrt sei. Die Bibel spricht hier eine ganz andere Sprache! „Erfreue dich an der Frau deiner Jugend ... taumle stets in ihrer Liebe“ (Sprüche Kapitel 5, Verse 18 und 19).

3. Dass praktizierende Christen keinen Sex vor der Ehe haben, sollte selbstverständlich sein. Erstaunlich ist, dass junge Christen zuweilen sagen, dass sich die Bibel nicht direkt dazu äußere. Das Gegenteil ist der Fall: „Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so lasst sie heiraten, denn es ist besser zu heiraten, als entbrannt zu sein“ (1. Korintherbrief, Kapitel 7, Vers 9). Dar n halten sich (hoffentlich) alle jungen Christen, die den Herrn Jesus lieb haben!

Dass sich auch Muslime daran halten, ist gut. An dieser Stelle geht es nicht um ihren Glauben, der grundsätzlich von dem christlichen unterschieden ist. Sie glauben nicht, dass Jesus Christus Gott, der Sohn ist.

4. Eine weitere Verführung Satans ist das vierte Argument. Denn es gibt keine „asexuellen“ Menschen. Natürlich bleibt wahr, dass es Menschen gibt, denen die Sexualität wichtiger ist als anderen. Aber in diesem vierten Punkt schwingt ein bisschen der Gedanke mit, dass der Körper etwas minderwertiges sei, was nicht so wichtig ist. Diese Auffassung war und ist bei manchen Philosophen existent. Sie sagten: Es kommt nur auf den Geist und die Seele an. Der Körper ist nur ein Vehikel für beides, aber von untergeordneter Bedeutung. Dieser Gedanke hatte sich auch bei den Korinthern breit gemacht. So dachten sie: Mit dem Körper kann man machen, was man will. Daher sahen sie nichts dabei, zu Prostituierten zu gehen. Paulus muss ihnen sagen – den Gläubigen: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geists ist, der in euch wohnt?“ (1. Korintherbrief, Kapitel 6, Vers 19).

In diesem vierten Punkt ist es umgekehrt. Der Körper hat nicht die Bedeutung – daher brauche ich auch keinen sexuellen Verkehr. Wir wollen nicht abstreiten, dass es Veranlagungen geben mag, die keinen Geschlechtsverkehr nötig haben. Auch das mag es geben. Aber damit ist der Mensch noch lange nicht asexuell. Und wer dabei meint, der Körper sei minderwertig, wird zu einer falschen Wertschätzung des Körpers geführt. Auch für den Körper ist Christus gestorben; gerade in dem Körper wohnt der Heilige Geist!

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