Antwort:
Der Herr Jesus redet an dieser Stelle von den zukünftigen Tagen seines Reiches auf der Erde. Er zeigt den Unterschied auf, der dann zwischen dem Los der ungläubigen Juden, zu denen Er sprach, und der Segnung der Gläubigen aus den Nationen bestehen wird. Die Verheißungen waren Israel gegeben worden. Als solche, die ihren König hätten aufnehmen und in das Reich eingehen sollen, werden sie "Söhne des Reiches" genannt. Der Herr lobt den Glauben des heidnischen Hauptmanns, der augenscheinlich seine königliche Gnade und Macht erkannte: "Wahrlich, ich sage euch, selbst nicht in Israel habe ich so großen Glauben gefunden" (Vers 10). Aber dann wendet Er sich an die blinden und hochmütigen Juden und sagt ihnen, dass nicht nur dieser Fremde, sondern auch noch viele andere seiner Art von Osten und Westen kommen und mit ihren Vätern, mit Abraham und Isaak und Jakob, in dem Reich der Himmel zu Tische liegen würden. Sie selbst aber würden, weil sie Ihn als König verwarfen, hinausgeworfen werden in die äußere Finsternis.
Dass dies auch zu uns in unseren Tagen und Ländern redet, wird leicht verstanden werden. Wie viele "christliche" Menschen gibt es, die keine Geburt "von oben" erlebt haben (Job 3,3 Anmerkung). Sie bekennen sich der äußeren Form nach zu Christus, ohne Ihn wirklich zu besitzen oder auch nur besitzen zu wollen. Ein äußeres christliches Bekenntnis genügt ihnen. Tatsächlich befinden sie sich durch ihr Bekenntnis zum Christentum im Reich der Himmel, was dessen äußeren Aspekt anbelangt. Die Segnungen dieses Reiches liegen in ihrer Reichweite, aber aus Unglauben ergreifen sie diese nicht. Deswegen werden sie sich einmal, wenn sie auf diesem Weg bleiben, in der Hölle wiederfinden "Da wird sein", fügt der Herr Jesus hinzu, "das Weinen und das Zähneknirschen."
Erschienen in: Ermunterung und Ermahnung, 1995, S.20
Quelle: bibelpraxis.de/a137.html