Versöhnung

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Ein Arzt erzählt:

Als ich am Tag vor Weihnachten zu einer Geburt in den Kreißsaal gerufen wurde, stand der Ehemann, der sich Monate zuvor von seiner Frau getrennt hatte und nichts mehr von ihr wissen wollte, plötzlich vor der Tür. Ich wusste nicht, was alles vorgefallen war. Aber jetzt stand der Mann hilflos da und überlegte, was er tun sollte.

Ich nahm ihn einfach nach der Geburt mit hinein zu seiner Frau. Das Neugeborene lag in ihren Armen. Sie sah den Mann liebevoll an. Ich ging hinaus. Nach einigen Minuten kehrte ich zurück, trat ans Bett und sagte gar nichts. Ich nahm nur seine Hand und ihre Hand und ein Händchen des Neugeborenen und legte meine rechte Hand über alle Hände. - Dann sahen wir uns schweigend an. Worte waren hier fehl am Platz, denn Vater und Mutter hatten wieder strahlende Augen.

Solange im Himmel Freude ist über einen einzigen Sünder, der Buße tut, solange sich zwei Eheleute auf dieser Erde die Hand zur Versöhnung geben, so lange wollen wir glauben: Gottes Liebe bezwingt Menschenherzen, führt sie zur Einsicht und zum Bekenntnis ihrer Sünden und macht sie froh und bereit zu lieben.

„Alles aber von dem Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat: Nämlich dass Gott in Christus war ... und er hat in uns das Wort der Versöhnung niedergelegt. So sind wir nun Gesandte für Christus, als ob Gott durch uns ermahnte; wir bitten an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!" (2. Korintherbrief, Kapitel 5, Verse 18 bis 20).

(aus: Folge mir nach - Heft 12/2009)

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