Wer, wenn nicht der Herr, konnte zum Himmel aufblicken und zum Vater sagen: „Ich habe dich auf der Erde verherrlicht." Aber leider hat der gefallene Mensch Gott auf der Erde entehrt. Der Mensch wurde nach dem Bild und dem Gleichnis Gottes erschaffen, um ein wahrer Repräsentant Gottes vor dem Universum zu sein. Wenn jedoch, jetzt da der Mensch gefallen ist, die Welt ihre Vorstellungen von Gott aus dem formen würde, was sie in dem Menschen sieht, käme sie zu dem Schluss, dass Gott ein unheiliges, selbstsüchtiges, grausames und rachsüchtiges Wesen ist, ohne Weisheit, Liebe oder Mitgefühl.
Dies ist tatsächlich die schreckliche Schlussfolgerung, die sich bei den Heiden durchgesetzt hat, indem sie aus Gott ein Wesen gemacht haben, das ihnen selbst entspricht. So haben sie Götter geformt, die, wie sie selbst, schmutzig, grausam und selbstsüchtig sind. Sie „haben die Herrlichkeit des unverweslichen Gottes verwandelt in das Gleichnis eines Bildes von einem verweslichen Menschen und von Vögeln und von vierfüßigen und kriechenden Tieren“ (Röm 1,23).
Anstatt also Gott durch eine wahre Darstellung Gottes zu verherrlichen, hat der Mensch Gott auf der Erde entehrt. Wenn wir jedoch vom gefallenen Menschen zum Menschen Christus Jesus umkehren – dem Sohn – sehen wir den Einen, der in jedem Schritt seines Weges Gott verherrlicht hat. Als Er in diese Welt geboren wurde, können die himmlischen Heerscharen sagen, während sie auf ihren Schöpfer blicken: „Ehre sei Gott in der Höhe.“ Jetzt, am Ende seines Weges, kann der Herr sagen: „Ich habe Dich auf der Erde verherrlicht.“ Er stellte den Charakter Gottes vollständig dar und schenkt Gott alles, was Ihm gebührte. Er offenbarte die Herrlichkeit Gottes vor dem gesamten Universum. In Christus wurde Gott im Fleisch offenbart, gesehen von Engeln ebenso wie von Menschen.
Darüber hinaus verherrlichte Christus Gott nicht nur auf seinem Weg auf der Erde, sondern vor allem anderen am Kreuz. Er konnte sagen: „Ich habe das Werk vollbracht, das du mir zu tun gegeben hast.“ Dort bewahrte Er die Gerechtigkeit Gottes in Bezug auf die Sünde und zeigte die Liebe Gottes zum Sünder.
Hier spricht Christus gemäß der vollkommenen Menschheit, die Er angenommen hatte. Als Mensch hatte Er Gott verherrlicht und das Ihm gegebene Werk vollendet.
Als Gläubige ist es unser Vorrecht, so einen Lebenswandel zu führen, wie Er es getan hat – hier zur Herrlichkeit Gottes zu leben und das uns gegebene Werk zu vollenden. Wir dürfen dabei jedoch niemals vergessen, dass das Werk, das Er am Kreuz vollbracht hat, für immer allein stehen muss und die Grundlage von alledem ist. Niemand außer dem Sohn konnte dieses große Werk übernehmen und vollenden.
Quelle: bibelpraxis.de/a7268.html