Es ist immer ein trauriges Zeichen, ein Beweis für den geistlichen Verfall, wenn das Herz sein Interesse an der Botschaft der Gnade verliert. Manche sind so sehr mit den tieferen Wahrheiten des Wortes Gottes beschäftigt, dass sie geringschätzig über die Einfachheit des Evangeliums sprechen. Ist das berechtigt?
Paulus war der herausragende Lehrer der Versammlung. Aber bis zu seiner letzten Stunde war sein Herz vom Eifer für das Evangelium erfüllt. Seine Freude galt dem Evangelisten, der das Wort des Lebens zu den Menschen brachte, die in Übertretungen und Sünden tot für Gott waren. Selbst in seinem Gefängnis freute sich Paulus, dass er sein Leben dem Fortschritt des Evangeliums gewidmet hatte.
Satan hoffte zweifellos, Paulus' evangelistische Bemühungen zu behindern, indem er den Apostel in ein Gefängnis sperrte. Aber selbst dort wurde dem Hof des Kaisers und allen anderen klar, dass Paulus' Fesseln um Christi willen waren. Gerade die Soldaten, die ihn bewachen sollten, hörten die herrliche Verkündigung der Gnade für eine schuldige Welt. Aus Philipper 1,13 und 4,22 geht hervor, dass viele von ihnen glaubten. Wer kann die Freude ermessen, die das Herz des Paulus erfüllt haben muss, als er eine Wache nach der anderen zu den Füßen des Erlösers führte?
So wie Paulus und Silas in Philippi bei der Bekehrung des Kerkermeisters und seines Haushalts gebraucht wurden, so siegte auch hier die Gnade über ungünstige Umstände. Die Gefängniszelle in Rom wurde zu einer Kapelle des Evangeliums, in der Seelen von Gott geboren wurden, und strenge Soldaten wurden zu gefangenen Dienern dessen, der größer war als Cäsar.
Quelle: bibelpraxis.de/a6774.html