Wer hat Motivation nötig?
Jeder Christ hat oder wird vielleicht noch mit dem einen oder anderen Wort aus der Schrift seine Mühe haben. Nicht allein, weil er ungeistlich ist/wäre, sondern weil seine Lebensumstände besonderer Art sind oder er Schwierigkeit hat die teuflischen Mächte, die gegen ihn sind und seine „Schwächen“ aus Erfahrung kennen, zu überwinden. Ebenso gibt es leider Christen, die es nicht so ernst mit dem Gehorsam nehmen; „Hauptsache ich bin errettet“, ist vielleicht ihr Motto.
Egal, wie Deine Situation ist: Gott möchte Dir helfen, die Sünde zu überwinden und ein Leben vermehrter Frucht für den Herrn zu führen. Dabei soll uns das Wort selbst Grundlage dafür sein und nicht Menschenmeinung, damit wir in der Stunde der Versuchung mit unserem Herrn Jesus sagen können: „Es steht geschrieben.“ (Matthäus 4).
Christi Werk, Lohn und Richterstuhl
Allem voran ist die Liebe unseres Heilands und das vollbrachte Werk auf Golgatha der erhabenste Grund für unseren Gehorsam (Galater 2,20). Der Herr Jesus litt unter unglaublichen Qualen und starb für meine und deine Sünden. Zu wissen, dass jede meiner Sünden dort an Ihm gestraft werden musste ist eigentlich völlig ausreichend. Mögen wir doch aus Dank Ihn wiederlieben, Gott durch das Hervorbringen von Frucht erfreuen.
Kein einziges Werk für Ihn wird vergessen sein, sondern wird reiche Belohnung finden (Offenbarung 22,12). Und wofür werden wir belohnt? Für Werke, die ja doch nur seine Gnade in uns hervorgebracht hat.
Doch bevor die Belohnung kommt, werden wir alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden müssen (2. Korinther 5,10). Es ist schon oft betont worden, dass den Gläubigen dort keine Strafe erwartet, aber wir werden alles so sehen, wie Er es jetzt schon sieht und empfindet. So wie der Herr jetzt über unser Fehlverhalten betrübt ist, obwohl Er ja stets vollkommen und in Frieden ist, werden auch wir empfinden. Wie es genau sein wird, vermag niemand zu sagen, aber es wird uns sicher tief ergreifen, - wenn wir auch in Frieden sein werden.
Die Folgen für mich
Dort werden wir also in völlige Übereinstimmung mit seinen Gedanken gebracht, und so werden wir Ihn dort in einer unbelasteten Art von Gemeinschaft anbeten, wie es hier noch nie der Fall gewesen ist. Und um Ihn hier anbeten und die vielen Segnungen des Christen genießen zu können, müssen wir auch in Gemeinschaft mit Ihm sein. Wenn ein Christ sündigt, ist er dann immer noch so froh und glücklich, dass ihm die Sünden vergeben sind oder zweifelt er im schlimmsten Fall nicht sogar daran? Wenn wir aber in Tat und Wahrheit lieben, also den Willen des Herrn tun, werden wir vor Ihm unsere Herzen überzeugen (1. Johannes 3,18) - also ein ruhiges Gewissen haben -, der Glaube wird gestärkt und der Teufel hat keinen Raum für seine Angriffe.
Außerdem, sind denn Gottes „christlichen“ Gebote für den Menschen nicht gut? Tragen sie etwa zu seinem Schaden bei? Wie häufig hat der Mensch sich durch seinen Ungehorsam in Not gebracht. Was er gesät hat, musste er ernten. Gott kann dem Christen gegenüber seine züchtigenden Wege nicht ersparen, wenn Er auch in seiner Gnade unsere Fehler doch noch zu unserem Guten mitwirken lässt (Römer 8,28).
Der Einfluss auf andere
Doch das sollte uns nicht zur Leichtsinnigkeit führen, sondern wir sollten würdig des Herrn und des Evangeliums wandeln (Kolosser 1,10; Philipper 1,27). Wir haben sozusagen einen „Ruf“. Genauso wie eine angesehene Person sich keinen Fehler leisten darf, so werden auch wir aufgefordert, würdig unseres Standes zu leben. Würden wir sonst nicht Schande auf den Namen Gottes bringen? Auch das Evangelium würde verlästert werden und unser Zeugnis wäre unecht (2. Korinther 6,3; Titus 2,5).
Doch ebenfalls unseren Mitgeschwistern gegenüber sollten wir ein Vorbild sein und sie durch unser Verhalten zum Gehorsam anspornen. Wie wichtig ist das auch in Bezug auf die nachfolgende Generation oder Jüngere von uns (es müssen nicht unbedingt nur die eigenen Kinder sein!). Bedenken wir auch, dass wir durch eine Speise einen Bruder zu Fall bringen können. Deshalb müssen wir auch um des Schwachen willen Dinge tun oder lassen, die uns eigentlich erlaubt wären (Römer 14,15). Wenn uns an dem Bruder etwas liegt - und das tut es, oder? - so wird Gott uns seine Kraft geben, dies zu beachten.
Unsere Verantwortung
Schließlich hat Er uns doch erworben und wir gehören Ihm, sind Sein Eigentum (nicht, dass wir nicht ohnehin schon für Ihn geschaffen sind und Ihm dadurch sowieso gehören, Kolosser 1,16b). So ist unser Gehorsam Ihm gegenüber unsere Verantwortung und Pflicht. Das macht uns klein und der Aspekt der Belohnung wird in diesem Licht noch herrlicher. Wie groß ist seine Gnade!
Schlussappell
Wenn wir nun in Gefahr stehen, in Sünde zu fallen, so kann einer dieser betrachteten Gegenstände uns helfen, nicht zu sündigen. Wie die Schrift selbst sagt, mag es dafür mehrere Motive geben (leider gibt es auch fleischliche, z.B. meine Ehre, aber hier gäbe es keine Frucht für Gott - ja auch das wäre eine Sünde).
Je länger wir aber auf dem Weg des Glaubens sind und je mehr wir den Herrn Jesus und seine Gnade kennen lernen, desto mehr wird unser Herz von „Dankesliebe“ erfüllt sein, so dass wir den erhabensten Beweggrund zum Handeln haben werden. Mögen wir alle zu Ihm hin wachsen.
Quelle: bibelpraxis.de/a669.html