Immer mehr junge Menschen brauchen Hilfe angesichts seelischer Nöte. Das kann man dem Jahresbericht 2021 des Evangelischen Beratungszentrums des Diakonischen Werkes Hannover entnehmen. Vor allem der Beratungsbedarf in der Altersgruppe der 18- bis 27-Jährigen ist in den letzten Jahren um 50 % angestiegen. Leider betrifft das auch eine signifikanten Zunahme von Trennungs- und Scheidungsanfragen. Aber auch andere Themen wie Depressionen, Ängste sowie Erschöpfungs- und Müdigkeitserkrankungen sind stärker in den Fokus geraten.
Die Frage ist: Wo sind die Hirten, die Seelsorger, die sich um die betroffenen jungen Menschen kümmern. Wir sollten nicht übersehen, dass dieser gesellschaftliche Durschnitt leider auch im christlichen Bereich seine Spuren hinterlassen hat. Wenn man die Wort des Herrn in Johannes 10 liest, dann sieht und versteht man, warum es heute inmitten der Gläubigen so wenig Hilfestellung gibt. Ein Mietling, jemand, der dieses Geschäft für Geld betreibt, flieht, wenn der Wolf kommt. Denn er macht diese Arbeit nicht für die Schafe, sondern für sich, seinen Lebensunterhalt, seine eigene Geldbörse. Und leider ist es heute so, dass man kaum noch Hirten findet, die diese Arbeit für den Herrn tun und auf Ihn vertrauen, dass Er für sie sorgt.
„Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden? Ihr esst das Fett und kleidet euch mit der Wolle, das fette Vieh schlachtet ihr; die Herde weidet ihr nicht“ (Hes 34,2.3).
Der Herr in seiner Liebe und Hingabe ist unser Vorbild. Wirklich? „Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich bin da, und ich will nach meinen Schafen fragen und mich ihrer annehmen. Wie ein Hirte sich seiner Herde annimmt an dem Tag, da er unter seinen versprengten Schafen ist, so werde ich mich meiner Schafe annehmen und werde sie erretten aus allen Orten, wohin sie zerstreut worden sind am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels“ (Hes 34,11.12).
Quelle: bibelpraxis.de/a6474.html