Anker der Seele von Gerrid Setzer (Buchbesprechung)

Lesezeit: 3 Min.

Auf 93 Seiten widmet sich der Autor dem Thema Heilsgewissheit und Heilssicherheit. Im ersten Hauptteil nennt G. Setzer die typischen Argumente, die gegen die Heilsgewissheit vorgebracht werden. Dazu gehört, man habe zu viel Schuld auf sich geladen, oder man habe nicht ausreichend tiefe Bußgebete gesprochen. Bin ich überhaupt errettet, wenn es mir so schwer fällt, für Gott zu leben? Auch auf die heikle Frage, ob man nicht zur Verdammnis vorherbestimmt sein kann, geht der Autor an.

Im zweiten Hauptteil beantwortet Setzer dann die Frage, ob man sicher sein kann, errettet zu bleiben. Hier gibt es unter Christen zwei Extrempositionen. Die einen sagen: Man kann nie wissen, ob man wirklich errettet ist und bleibt. Das wird man erst nach dem Tod erkennen. Die Gegenposition lautet: Wer sich einmal bekehrt hat, kann tun und lassen, was er will, er hat den Himmel sicher.

Dieses Buch stellt in ausgewogener Weise die Notwendigkeit vor, sich wirklich zu bekehren und sich nicht auf dem Glauben von Eltern oder dem Besuch von Gottesdiensten auszuruhen. Zugleich aber wird deutlich, dass ein Christ nicht ständig in Angst leben muss, ob er wirklich bekehrt ist, ob es ausreicht, den Himmel zu erreichen. Schließlich appelliert es an uns, ein echtes Glaubensleben zu führen. Alle drei Aspekte gehören zu einem gesunden Glaubensleben. Sie geben der Seele den Anker, den sie braucht, um Frieden zu haben und Gott ehren zu können. Das Buch kostet 4,90 Euro und ist bei der CSV Hückeswagen erschienen, kann also über den Herausgeber von „Folge mir nach“ erworben werden (siehe Impressum).

Buchauszug (S. 28)

Ich fühle nicht, dass ich errettet bin. Darum habe ich immer wieder Zweifel an meiner Errettung.

Stell dir vor, ein Junge wird neun Jahre alt. Die Mutter präsentiert feierlich eine schöne Torte, auf der neun Kerzen brennen. Der Junge bläst sieben aus und sagt trotzig: „Ich fühle nicht, dass ich neun Jahre alt bin. Meine Schulkameraden sagen auch, dass ich höchstens wie sieben aussehe. Ich glaube nicht, dass ich neun geworden bin.“ Die Mutter nimmt daraufhin ihren kleinen Zweifler in den Arm und sagt: „Vertraue mir! Ich weiß es ganz genau, dass du heute neun wirst.“ Der Vater, der immer Fakten sprechen lässt, legt sogar das Stammbuch vor, um seinen Sohn zu überzeugen.

Vielleicht fühlst du dich jünger oder älter, als du es bist. Tatsache ist: Du bist so alt, wie es dir vertrauenswürdige Menschen gesagt haben und wie es in deinen Papieren steht. Das wirst du bestimmt nicht anzweifeln. Wenn Du nun menschlichen Worten und Dokumenten vertraust, warum nicht auch dem „Dokument Gottes“, der Bibel?

„Wenn wir das Zeugnis der Menschen annehmen – das Zeugnis Gottes ist größer … dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst [nicht: fühlt], dass ihr ewiges Leben habt, die er glaubt an den Namen des Sohnes Gottes“ (1. Joh 5,9.13). Wer sich dem Sohn Gottes anvertraut hat, darf wissen, dass er ewiges Leben besitzt. Das brauchen wir nicht zu fühlen; das müssen wir nur im Glauben annehmen.

(aus: Folge mir nach - Heft 9/2011)

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