
Es gibt Dinge, die man uns antun kann, die furchtbar sind. Jetzt las ich von einem jungen Mann, der als Kind von seinem eigenen Vater sexuell missbraucht wurde. Dass sich so ein Mensch schwer tut zu vergeben, können wir gut verstehen. Er ist Christ. Aber auch als Christ wirft man seien Gefühle ja nicht über Bord. Im Gegenteil, sie spielen eine wichtige Rolle.
Dann - wie dieser junge Mann - dennoch dahin zu kommen, dem Vater zu vergeben, ist etwas Großartiges. Es ist die Macht der Gnade, die das schlimmste Übeltun überwindet. Wir wissen, dass Gott uns, die wir Ihn in schlimmster Weise durch Sünde und durch die Kreuzigung seines eigenen Sohnes beleidigt haben, vergeben hat. Auch das ist ein solches Wunder der Gnade.
Wir wollen von Gott und seinem Sohn Jesus Christus lernen. „Einander vergebend, wenn einer Klage hat gegen den anderen; wie auch der Christus euch vergeben hat, so auch ihr" (Kol 3,13). Es wird uns oft nicht leicht fallen zu vergeben. Wie sollte es auch, da jemand gegen uns gesündigt hat und uns damit beleidigt, verraten und weh getan hat. Wie schlimm, wenn er uns sogar in dem Kern unserer Persönlichkeit verletzt hat, wie es bei Kindesmissbrauch der Fall ist.
Dann mit Gnade zu überwinden ist ein Triumph des Kreuzes Jesu. Wir können niemanden dazu zwingen. Schon gar nicht dann, wenn wir selbst die Täter sind, wenn wir gegen jemanden gesündigt haben. Aber wir wollen uns selbst den Herrn Jesus Christus zum Vorbild nehmen. Er betete für diejenigen um Vergebung, die Ihn ans Kreuz genagelt haben: „Vater, vergib ihnen ...". Ist das nicht der Nachahmung wert?
Quelle: bibelpraxis.de/a1755.html
