Ja, das dürfen wir. Ohne Frage! Aber dabei sollte uns bewusst sein, dass es GOTTES Wort ist, dass sein Wort Autorität hat und dass Gott selbst zu uns spricht, wenn wir sein Wort lesen. Und da ist es gut zu zittern, insbesondere dann, wenn unser eigener Zustand durch das Wort Gottes offenbar gemacht wird.
So war es bei Esra und seinen Weggenossen. „Und zu mir versammelten sich alle, die da zitterten vor den Worten des Gottes Israels wegen der Treulosigkeit der Weggeführten; und ich saß betäubt da bis zum Abendopfer.“ (Esra 9,4)
Wenn Gott uns durch sein Wort auf unseren Fehler oder unsere Untreue hinweist (und hinweisen muss), dann sollten wir mit Ehrfurcht vor dem Wort Gottes aufhorchen, zuhören und tun, was Gott von uns möchte, denn…
Gottes Wort hat absolute Autorität!
Oft hört man, dass die Bibel ja vor langer Zeit geschrieben wurde und viele Dinge heute nicht mehr so zu sehen seien wie Gottes Wort es darstellt. Es gibt kaum einen schädlicheren Gedanken als diesen! Wer beginnt, von der Wahrheit der Wortes Gottes Abstriche zu machen, verliert immer mehr die Grundlage für seinen Glauben. Eine solche Haltung kann man vergleichen mit einem Baumfäller, der den Ast absägt, auf dem er sitzt.
Gottes Wort sagt, dass Schwestern in den Versammlungen schweigen sollen. Doch was machen viele Christen? Sie werfen dieses Gebot schlichtweg über Bord. Auf den Vorschlag, sie mögen diesen Vers dann doch einfach durchstreichen oder herausschneiden, ist die Reaktion oft Entrüstung. Aber gerade das ist es, was sie tun, auch wenn sie es nicht buchstäblich tun.
Die Lehre von dem einen Leib wird von vielen Christen einfach aufgegeben und stattdessen Unabhängigkeit zwischen den einzelnen Gliedern des Leibes gelehrt. Ist das nicht offene Rebellion gegenüber dem Wort Gottes? Fehlt hier nicht grundlegend das Zittern vor Seinem Wort, unabhängig davon, wie gut das Verständnis der Wahrheit des einen Leibes ist?
Gottes Wort bleibt bestehen!
Immer wieder wird versucht, die Bibel dem Zeitgeist anzupassen und sie kompatibel zu machen mit dem falschen persönlichen oder kirchlichen Weg. Da glauben wiedergeborene Christen auf der einen Seite an die Allmacht und die Allwissenheit Gottes und zweifeln auf der anderen Seite daran, dass Gott bei der Inspiration Seines Wortes nicht auch die Umstände unserer Tage kannte und berücksichtigt hat.
Gottes Wort bleibt bestehen und kann und wird nicht verändert werden, weil der ewige Gott, der ewig derselbe ist, der Autor dieses Buches ist.
Gottesfürchtig, ja, das wollen wir alle sein. Schön! Doch Gottesfurcht schließt mit ein, dass wir Zittern vor Gottes Wort und seine Autorität anerkennen, und zwar ohne Abstriche!
Quelle: bibelpraxis.de/a1559.html