Der Feind mag Johannes suggeriert haben, er wäre nützlicher, wenn er ein stückweit Kompromisse eingehen und sich aus Schwierigkeiten heraushalten würde, um frei zu sein für seinen Dienst an den Heiligen.
Die Frage aber ist: Nützlich für wen? Für Gott oder für die Menschen?
Gott kann vielleicht mehr von seiner Herrlichkeit zeigen, wenn er Menschen beiseite lässt. Die Augen Gottes ruhten auf Paulus, einem Gefangenen, der scheinbar nutzlos war (er durfte nicht einmal immer schreiben). Er aber sah ihn dort im Gefängnis bereit, einige der größten Vorrechte der Wahrheit zu entfalten.
Gerade der Punkt, an dem deine Schwäche dich scheinbar nutzlos macht, ist oft der Ausgangspunkt dafür, dass Gott seine Herrlichkeit offenbaren kann. Die Menschen finden es immer wieder seltsam, dass alte Christen, das in ihren Augen unbrauchbare Menschen usw. am Leben bleiben, junge und aktive dagegen in die Herrlichkeit abgerufen werden.
Versuch bitte nicht, Gottes Haus an seiner Stelle zu ordnen. Sag nicht: "Wie schade, dass Johannes nach Patmos in Gefangenschaft kam." Der Herr wollte, dass er dort war, um in der Lage zu sein, etwas mitzuteilen, das seinem Volk bis zum Ende der Zeit hilfreich sein würde.
Ein Mensch kann sich in einer schwierigen Lage befinden, und wir haben es vielleicht in der Hand, ihn mit der Kraft der menschlichen Natur aus dieser Lage herauszuholen. Und vielleicht tun wir das und finden dann heraus, dass Gott ihn aber gerade dort haben wollte, weil er dann Zeugnis hätte ablegen können. Wir sollten diese Dinge nicht nach unserer Vorstellung, nach unserer Liebe zu der betreffenen Person und unserer Bequemlichkeit beurteilen, sondern nach dem Licht Gottes.
Wir handeln oft nach Gedanken, die mit unseren menschlichen Überlegungen verbunden sind. Wie leicht vergessen wir, dass Gottes Herrlichkeit meistens ganz anders sichtbar wird.
Quelle: bibelpraxis.de/a6667.html