Die Geschichte von drei Versammlungen (Gemeinden, Kirchen)

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„Und ich sah sieben goldene Leuchter, und inmitten der Leuchter einen gleich dem Sohn des Menschen" (Offenbarung, Kapitel 1, Verse 12 und 13).

Versammlung (Gemeinde, Kirche) A

Versammlung (Gemeinde, Kirche) A hat keine echten Probleme, jedenfalls, wenn man die eher Selbstgefälligen dieser Gruppe hört. Alle Zusammenkünfte verlaufen wie immer. Das Wort wird gepredigt. Allerdings beginnt sich das Ungleichgewicht zwischen Grundsatz und Praxis zu verstärken, da jeder Niedergang im geistlichen Eifer verneint oder ignoriert wird. Auch das zunehmende Ungleichgewicht wird nicht beachtet - bis auf einige junge Leute, denen dies ins Auge sticht. Viele Versammlungen, die dieser Versammlung A sehr ähnlich sind, „gingen auch gut“ weiter - bis sie starben ...

Versammlung (Gemeinde, Kirche) B

Versammlung (Gemeinde, Kirche) B wird wahrscheinlich wachsen und regelrecht aufblühen. Sie hat sich dem zahlenmäßigen Wachstum verschrieben. Daher wird sie alles Nötige tun, um dieses Ziel zu verwirklichen. Alles Neue oder das, was anders ist als vorher, ist per se gut, während das, was schon seit langer Zeit gemacht wurde, grundsätzlich unter dem Verdacht steht, hinderlich und überholt zu sein. Unter den vielen guten Dingen, die in dieser Versammlung ablaufen, wird vielleicht überhaupt nicht bemerkt,

* dass eine Reihe von unbeliebten Teilen der biblischen Wahrheit vernachlässigt oder sogar zurückgewiesen werden;

* dass Anerkennung und Beifall von der Masse immer stärker gesucht wird;

* dass die Betonung auf den Methoden und Gimmicks liegt und nicht mehr auf dem Wachstum in Christus.

Diese Versammlungen gehen nicht vor die Hunde - sie wandeln sich wie Chamäleons.

Versammlung (Gemeinde, Kirche) C

Versammlung (Gemeinde, Kirche) C misst sich an dem Wort Gottes und bekennt und bereut die Fehler. Sie schaut nach dem Muster Gottes für seine Versammlung aus und bekennt, wie weit sie gefehlt hat. Sie erkennt ihr Versagen an hinsichtlich des Predigens des Evangeliums, der Predigt der Lehre des Wortes und der Sorge für die Schafe. Diese Versammlung schreit zu Gott um Hilfe. Sie sieht weder eine selbstgefällige Selbstzufriedenheit noch den ständigen Wechsel als die Antwort auf ihre Probleme, sondern: Christus. Indem sie ihr Herz neu für Ihn öffnet, den Gott zum „Haupt über alle Dinge der Versammlung“ geschenkt hat, braucht sich nichts anderes als Ihn. Solche Versammlungen mögen in den Augen der Menschen erfolgreich sein - oder eben nicht. Für sie zählt allein die Billigung des Herrn. Und sie werden seine Gegenwart und seine Anerkennung genießen.

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