Veränderungen – zum Guten oder Schlechten?

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Heute bekam ich eine für die deutsche Bevölkerung repräsentative Befragung zugeschickt, in der die Image-Veränderungen eines deutschen Politikers aus dem Saarland von 1998 und 2005 abgefragt wurden. Seine Redegabe scheint heute deutlich stärker bekannt zu sein. Aber doppelt so viele Menschen glauben heute, dass er berechnend und überheblich geworden ist. Sogar dreimal so viele meinen, dass er wechselhaft und unbeständig geworden ist. Auch die Einschätzung, er sei eitel geworden, habe keine Grundsätze, sondern mache das, was gut ankommt, und sei rücksichtslos, hat deutlich zugenommen. Dass er ehrlich und aufrichtig sei - diese Einschätzung ging von 12 % auf noch geringere 7 % zurück.

Vermutlich wünscht sich niemand, solche „Werte“ auf sich zu vereinigen. Und doch ist es auffallend, dass wir uns alle verändern. Mit Sicherheit habe wir alle das in den letzten 7 Jahren getan. Die interessante Frage lautet: In welche Richtung haben wir uns verändert? Und in welcher Hinsicht hat sich unser „Bild“ für andere verändert? Nicht, dass wir in erster Linie den „äußeren Eindruck“ verändern sollten. Aber wir sollen uns persönlich verändern - zum Guten.

Mose - vom Aufbrausen zur Sanftmut

Gleichen wir einem Mose? Er scheint in jüngeren Jahren eher ein aufbrausender Mensch gewesen zu sein, so dass er einen Ägypter erschlug, als dieser einen Israeliten geschlagen hatte (2. Mose, Kapitel 2, Verse 11 bis 12). Und wohin änderte er sich? Gottes Urteil über diesen Mann Gottes lautet gut 40 Jahre später: „Der Mann Mose aber war sehr sanftmütig, mehr als alle Menschen, die auf dem Erdboden waren“ (4. Mose, Kapitel 12, Vers 3).

Das war eine sehr positive Entwicklung!

Joas - von Treue zur Selbstüberschätzung

Oder gleichen wir einem Joas? Am Anfang seines Königtums lesen wir von ihm: „Und Joas tat, was recht war in den Augen des HERRN, alle Tage des Priesters Jojada“ (2. Chronika, Kapitel 24, Vers 2). Etliche Jahre später heißt es (in Vers 22): „Und der König Joas gedachte nicht der Güte, die sein Vater Jojada an ihm erweisen hatte, und ermordete dessen Sohn.“

Aus Treue wurde Selbstüberschätzung und falsches Selbstbewusstsein. Aus Gottesdienst wurde Götzendienst. Das war eine sehr negative Entwicklung!

Markus - von Nutzlosigkeit zu echtem Wert

Oder gleichen wir einem Johannes Markus. Er hatte eine Meinung von sich. Und so besaß er die Kühnheit, sich dem Apostel Paulus auf seiner ersten Missionsreise anzuschließen (Apostelgeschichte, Kapitel 13, Vers 5). Diener des Apostels zu sein - das hatte etwas. Aber kurze Zeit später war ihm das ganze offenbar viel zu anstrengend. „Johannes aber trennte sich von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück“ (Vers 13). Zuviel ist zuviel, mag er sich gedacht haben. Hauptsache, wieder eigener Chef im Leben zu sein.

Etliche Jahre später finden wir dann, was aus diesem nutzlosen Diener des Herrn geworden ist. Paulus schreibt: „Nimm Markus und bring ihn mit dir, denn er ist mir nützlich zum Dienst“ (2. Timotheus, Kapitel 4, Vers 11). Inzwischen hatte Markus dazugelernt. Und er war bereit, den Aposteln und besonders Paulus zu dienen, mitzuhelfen. So war er für das Werk des Herrn von Nutzen. - Das war wirklich eine beispielhaft Entwicklung.

Und wir?

Und wie haben wir uns verändert? Und wie wollen wir uns verändern?

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