Vorbilder und Maßstäbe

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„Und es geschah, als der König die Worte des Buches des Gesetzes hörte, da zerriss er seine Kleider. Und der König sprach: Denn groß ist der Grimm des Herrn, der gegen uns entbrannt ist, weil unsere Väter nicht auf die Worte dieses Buches gehört haben, um nach allem zu tun, was unsertwegen geschrieben ist.“ (2. Könige 22,11-13)

Zur Geschichte

Die Menschen beteten Götzen an, das Buch des Gesetzes - das Wort Gottes - geriet immer mehr in Vergessenheit. Man kannte den Inhalt nicht mehr, wusste noch nicht einmal, wo es war. Das war die Situation, als Josia König von Juda wurde - mit gerade einmal 8 Jahren. In 2. Chronika Kapitel 34 können wir sehr schön Josias Entwicklung sehen: Schon früh suchte er den Gott Davids und entfernte die Götzenbilder und -altäre. Im 18. Jahr seiner Regierungszeit ließ er das Haus des HERRN ausbessern. Während in 2. Chronika 34 Vers 3 noch von dem „Gott seines Vaters David“ die Rede ist, finden wir in Vers 8, dass dieser jetzt auch sein Gott geworden war - er hatte eine persönlich Beziehung zu Gott bekommen. In diesen 10 Jahren hatte er den Gott Davids kennen gelernt.

Hilkija fand das Buch des Gesetzes in dem Haus des Herrn und gab es Schaphan, der es zum König Josia brachte und ihm daraus vorlas. Als Josia erkannte, wie sündig sie gelebt hatten, erschütterte es ihn so sehr, dass er seine Kleider zerriss, ein Zeichen der Trauer und der Buße. Und das alles, weil er sich die Worte Gottes im Buch des Gesetzes zu Herzen nahm. Dieses Wort war für ihn zum Lebensmaßstab geworden.

Die Bibel und der Herr Jesus - unser Maßstab

Was ist der Maßstab in unserem Leben? Wie oft müssen wir bei uns feststellen, dass wir uns mit anderen vergleichen. Entscheidungen bei äußeren und inneren Dingen treffen wir häufig im Hinblick auf andere. Josias Verhalten zeigt uns, dass wir nach Gottes Willen fragen und uns danach richten sollen. Seine Gedanken sind in der Bibel offenbart, also ist unser Maßstab dort zu suchen. Es ist der einzige objektive Maßstab, den wir überhaupt besitzen. Aber dieser Maßstab ist auch vollkommen!

Der Herr Jesus ist das Vorbild für die Gläubigen, denn Er hat Gottes Gebote vollkommen ausgelebt. „Deine Wege, HERR, tu mir kund, deine Wege lehre mich!“ (Psalm 25,4)

Andere Christen als Vorbild

Josias Vorbild war David. David war ein Mann nach Gottes Gedanken (1. Samuel 13, 14) und im Neuen Testament wird über ihn gesagt, dass er u.a. durch Glauben Königreiche bezwang, Gerechtigkeit wirkte und Verheißungen erlangte (Hebräer 11,32-34). Für Josia war David also ein sehr gutes Vorbild. Ein Vorbild war für ihn von großer Wichtigkeit, weil er die Gesetzesbücher nicht zur Verfügung stehen hatte.

Paulus kann uns als Vorbild dienen, denn sein Vorbild war der Herr Jesus, und er fordert uns sogar dazu auf, ihn nachzuahmen (1. Korinther 11,1). Die Vorraussetzung für unsere Vorbilder ist, dass sie selbst den Herrn Jesus als Vorbild haben. Nur dann sind sie nachahmenswert!

Wir als Vorbild für andere

In unserem Leben sind wir ständig ein Vorbild für die anderen. Entscheidend ist aber, ob wir ein gutes oder ein schlechtes Vorbild sind. In 1. Timotheus 4,12 schreibt Paulus auf uns angewandt, dass wir, auch wenn wir noch jung sind, ein Vorbild für die anderen sein sollen: ein Vorbild im Lebenswandel, in Liebe, in Glauben, in Reinheit.

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