Keine absolute Gerechtigkeit?

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„Absolute Gerechtigkeit gibt es nicht, und wenn jemand absolute Gerechtigkeit anstrebt, wird es furchtbar ungerecht", sagt der bekannte Privatbankier Friedrich von Metzler.

Stimmt das?

Nein! Es gibt jemand, der vollkommen gerecht ist: Gott! Es gibt „den Gerechten", der in jeder Hinsicht gerecht handelt und Gerechtigkeit sichtbar gemacht hat: der Herr Jesus. Und Er wird einmal in „absoluter" Gerechtigkeit regieren, wenn Ihm das Königreich dieser Erde sichtbar gehören wird (Obadja 21).

Er wird König der Gerechtigkeit genannt. Im Vorbild finden wir Melchisedek im Alten Testament (1. Mo 14), der diesen Titel trug. Der Schreiber des Hebräerbriefes schreibt davon: „Denn dieser Melchisedek, König von Salem, Priester Gottes, des Höchsten, der Abraham entgegenging, als er von der Schlacht der Könige zurückkehrte, und ihn segnete, dem auch Abraham den Zehnten von allem zuteilte; der erstens übersetzt König der Gerechtigkeit heißt, dann aber auch König von Salem, das ist König des Friedens, ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens habend, aber dem Sohn Gottes verglichen, bleibt Priester auf immerdar" (Heb 7,1-3).

Es ist für uns heute tatsächlich unvorstellbar, dass es dann den Einen geben wird, der in jeder Hinsicht gerecht handeln wird. Bei Ihm wird es nicht mehr ungerecht zugehen. Da gibt es keine Korruption, keine falsche Bevorzugung, kein Über- oder Versehen. Da gibt es kein Ungleichgewicht. Da können sich die Reichen nicht auf Kosten der Armen bereichern. Da werden auch keine Armen reklamieren können, sie wären für ihre Armut nicht verantwortlich.

Auch wenn wir an Psalm 1 denken, wird dort zweimal „der Gerechte" genannt. In absolutem Sinn ist das nur der Eine, der Vollkommene, der „absolute Gerechtigkeit" gebracht hätte, wenn die Menschen Ihn nicht verworfen hätten. So müssen wir weiter warten.

Und doch - dieser Titel gilt nicht nur dem Herrn. Auch die Seinen, die gottesfürchtig leben und Gott als ihren Herrn praktisch anerkennen, werden so genannt. Denn das eigentliche Thema des ersten Psalm ist der gläubige Überrest, den es zu jeder Zeit auf der Erde gegeben hat. Die Frage ist und bleibt: Ist von dieser Gerechtigkeit in meinem, in unserem Leben etwas zu sehen?

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