Dankbarkeit für die Zeit

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Schächten

Vor Kurzem ist ein Urteil gefällt worden, dass es rechtens ist, dass Tiere betäubt werden müssen, bevor sie geschächtet werden. Als „Schächten" wird das rituelle Schlachten von im jeweiligen Ritus zugelassenen Schlachttieren bezeichnet, insbesondere im Judentum und im Islam. Die Tiere werden mit einem speziellen Messer mit einem großen Schnitt quer durch die Halsunterseite, in dessen Folge die großen Blutgefäße sowie Luft- und Speiseröhre durchtrennt werden, getötet.

Mit dem Schächten soll das möglichst rückstandslose Ausbluten des Tieres gewährleistet werden. Der Verzehr von Blut ist sowohl im Judentum als auch im Islam verboten. Das jüdische Schächten erfolgt ohne vorgängige Betäubung des Tieres, da nach jüdischer Auffassung das Tier durch die Betäubung verletzt und das Fleisch dadurch zum Verzehr unbrauchbar wird. Das ist in Teilen Europas verboten worden und dieses Verbot vom Europäischen Gerichtshof als rechtens bestätigt worden.

Materielle Vorschriften

In früheren Zeiten und Jahrhunderten waren solche „materiellen" Vorschriften, wie wir sie im Alten Testament finden, unproblematisch. Aber in unserer Zeit, in der Umweltschutz, menschliche Ethik und Tierschutz vor fast allem anderen gehen, werden alttestamentliche Vorschriften natürlich zunehmend kritisch gesehen und verboten.

Wenn Vorschritten im Alten Testament schlimm und böse wären, hätte Gott solche Vorschriften nicht gegeben (wobei man natürlich vorsichtig sein muss, jede heute auf das Judentum angeblich zurückgehende Vorschrift als von Gott kommend zu bezeichnen - oft handelt es sich um menschliche Traditionen, die zwar abgeleitet wurden aus Gottes Wort, nicht aber in diesem enthalten sind).

Die christliche Zeit

Wie dankbar können wir sein, dass wir in der christlichen Zeit leben. Wir haben letztlich nur zwei äußerliche „Vorschriften": Das ist die Taufe und das ist das Brotbrechen. Man kann sich kaum vorstellen, dass so etwas verboten wird, obwohl man natürlich nie weiß, was sich die Welt unter der Führung Satans noch einfallen lässt.

Und tatsächlich erleben wir ja, dass immer da, wo es um äußerliche Dinge geht, Regierungen eingreifen können - siehe das Versammeln (was man eben in dieser Weise von Matthäus 18 nicht digital machen kann) und das Singen usw.

Der Glaube des Herzens - und die Werke des Glaubens

Christlicher Glaube aber ist ein Glaube des Herzens. Keine Frage, wir müssen aufpassen, dass er nicht im Herzen verborgen bleibt, sondern dass wir den Mut haben, diesen Glauben auch äußerlich zu verwirklichen. Dass man Glaubenswerke sieht, von denen Jakobus im zweiten Kapitel deutlich spricht: „Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke? Kann etwa der Glaube ihn erretten?" (Jak 2,14).

Mir geht es aber jetzt einfach darum, dass wir lernen sollten, dankbarer zu sein, dass wir in einer Zeit des Glaubens und nicht eines materiellen Gottesdienstes, Opferdienstes und von weitergehenden Zeremonien leben. Da könnten wir noch mehr und weitergehendere Probleme bekommen.

Gott meint es gut mit uns!

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