Gibt es Alternativen zum Gottesdienst?


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(00:00:00) Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast über ein aktuelles Thema. Der Fraktionsvorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion, Ralf Brinkhaus, hat an die Kirchen appelliert, sich Alternativen zu Gottesdiensten zu überlegen. Er sieht eben die große Gefahr von Ansteckung, von Infizierung in Gottesdiensten und möchte, dass man auf Gottesdienste verzichtet und sich Alternativen dazu überlegt. Andere, wie der SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach, die sagen, maximal ein Amen darf man noch sprechen, auf keinen Fall mehr. Und man muss auch sagen, dass in den Kirchen das genauso mitgesehen wird, genauso mitgemacht wird. Sie sprechen dann davon, wie der EKD-Ratsvorsitzende, also der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands, Heinrich Bedford-Strom, der mahnt, wenn ein Risiko besteht, dass aus gottesdienstlichen Versammlungen Leben gefährdet wird, (00:01:04) dann bin ich der Allererste, der sagt, lasst uns das nicht machen. Dann müsste man für Gottesdienste, er spricht natürlich jetzt im Besonderen von Weihnachtsgottesdiensten, Alternativen, digitale Lösungen finden. Nebenbei bemerkt, sage ich an diesem Zusammenhang nur, ich habe kürzlich noch einmal gehört, dass der Median, das ist also ein gewichteter Mittelwert, ein Mittelwert, wenn man die betroffenen Zahlen ordnet, dem Alter nach, der Median der Todesopfer an oder mit Covid-19, der liegt bei 83 Jahren. Wie auch immer, gibt es Alternativen zum Gottesdienst, wie der CDU-Fraktionsvorsitzende uns sozusagen ans Herz legt. Und die Frage müssen wir selber für uns beantworten, die muss jeder an seinem Ort beantworten. Was sind meine Gedanken dazu? Kann es eine Alternative dazu geben, im Namen des Herrn Jesus zusammenzukommen? (00:02:01) Kann es eine Alternative dazu geben, dass der Herr Jesus in der Mitte ist? Der Jesus hat in Matthäus 18 zugesagt denjenigen, die sich nach seinem Wort richten, denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte. Das finden wir nur im Blick auf ein solches Zusammenkommen als Versammlung, als Gemeinde. Natürlich gilt jedem von uns, was der Herr Jesus in Matthäus 28 Vers 20 gesagt hat, und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters. Er lässt uns nicht allein, er lässt uns nicht im Stich, er steht uns zur Seite. Das darf jeder auch für sich in Anspruch nehmen. Es gibt manche, die sind krank, die können nicht die Zusammenkünfte besuchen. Es gibt manche, die sind alt, die sind nicht mehr in der Lage, die Zusammenkünfte zu besuchen. Es gibt manche, die sind vielleicht im Gefängnis, die können die Zusammenkünfte nicht besuchen, wie das bei Johannes auf Patmos war. Werden sie dadurch verkürzt? Ja und nein. Natürlich erleben sie nicht die persönliche Gegenwart des Herrn. Die kann man ja auch nicht irgendwie digital nachholen oder sich irgendwie daran beteiligen, (00:03:07) unabhängig davon, wie man jemandem zuschaltet oder nicht. Aber diese Gegenwart des Herrn, diese persönliche Gegenwart, die gibt es nur, wenn man zusammengekommen ist. Und wenn man das nicht kann, durch Krankheit und so weiter, dann wird der Herr einen Segner. Das hat er bei Johannes getan, das hat er bei denen getan, die in Gefängnissen waren. Auf einmal haben sie andere Gläubige dort gefunden und haben auch Segen miteinander erleben dürfen. Aber man kann nur diese besondere Segnung der persönlichen Gegenwart, nicht nur der geistlichen Gegenwart, der persönlichen Gegenwart des Herrn Jesus, nur in diesem Zusammenkommen als Versammlung im Namen des Herrn erleben. Persönlich heißt, dass er leibhaftig natürlich nicht da ist, weil wir den Herrn Jesus nicht sehen, aber er ist ganz persönlich da, hat das zugesagt. Und diesen Hinweis auf den Herrn Jesus in der Mitte finden wir nur hier in Matthäus 18 Vers 20. (00:04:05) Wir finden ähnlich, dass der Apostel Paulus, da geht es um diese traurige Sache des Ausschlusses, davon ausgeht, 1. Korinther 5 Vers 4, wenn ihr und mein Geist mit der Kraft unseres Herrn Jesus versammelt seid. Oder später in 1. Korinther 11 heißt es in Vers 18, wenn ihr als Versammlung zusammenkommt. Das sind parallele Begriffe, die uns zeigen, dass es eine besondere Segnung ist, wenn man als Gemeinde, als Versammlung versammelt ist. Dafür gibt es keine Alternative. Ja, man kann ja auch Brotbrechen nicht virtuell durchführen. Dass da einer vor der Kamera das Brot bricht und die anderen dann bei sich zusammen, jeweils in den Familien oder was das Brotbrechen. Das würde ja dieses Symbol des einen Brotes, des einen Leibes total zerstören. Wenn man das täte, dann würde man sich direkt im Widerspruch zu Gottes Wort verhalten. Dann würde man das Symbol, das der Herr gegeben hat, (00:05:03) dieses eine Brot, die eine Versammlung, die eine Gemeinde, alle Erlösten weltweit, aber eben nicht nur als Summe, sondern gesehen in dieser einen Versammlung, in diesem einen Leib, Christi, das würde man kaputt machen. Natürlich gibt es Gemeinschaft über das Brotbrechen, gibt es Gemeinschaft über das Zusammenkommen als Versammlung hinaus. Apostelgeschichte 2 Vers 42 zeigt, dass eines der prägenden Kennzeichen der ersten Christen war Gemeinschaft und das beschränkt sich keineswegs nur auf das Zusammenkommen als Versammlung. Das ist weit mehr als das Zusammenkommen. Aber das Zusammenkommen ist doch der Gipfelpunkt, der Höhepunkt dessen. Und das wollen wir nicht übersehen. Das kann man eben nicht ersetzen. Dafür gibt es keine gleichwertige oder nahezu gleichwertige Alternative. Wie soll das auch möglich sein? Mich erinnert diese Frage auch an das, was der Herr Jesus in Verbindung mit der Salbung (00:06:01) seiner Füße und seines Hauptes kurz vor dem Kreuz gesagt hat, als die Jünger und besonders Judas Iskariot intervenierten und sagten, ach, das ganze Geld hätte man doch besser den Armen geben sollen. Und da sagt der Herr Jesus, die Armen habt ihr alle Zeit bei euch, mich aber habt ihr nicht alle Zeit. Matthäus 26 Vers 11. Oder Markus 14 Vers 7. Denn die Armen habt ihr alle Zeit bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Wohltun, mich aber habt ihr nicht alle Zeit. Ähnlich auch in Johannes 12 Vers 8. Das heißt, wir können viele Arten der Gemeinschaft, auch des Miteinanderverbindens, auch digital, natürlich, ist ja nichts dagegen zu sagen, können wir ausüben, wann immer wir wollen. Aber die Gegenwart des Herrn, die gibt es nur, wenn man auch physisch, körperlich zusammenkommt. Dafür gibt es keine Alternative. Das heißt, in Notzeiten müssen wir, wie wir sie gerade erleben, in dieser Hinsicht, (00:07:02) müssen wir uns überlegen, wie können wir das, was der Herr uns als einen besonderen Segen schenkt, wie können wir das verwirklichen, ohne im Widerspruch zu Gottes Wort zu stehen. Aber eine Alternative dafür zu suchen, würde bedeuten, den Boden der Schrift zu verlassen. Ich meine jetzt nur, was diesen Punkt des Zusammenkommens als Versammlung betrifft. Wenn wir aus persönlichen Gründen, aus Gründen, die jeder vor dem Herrn auch erwägen muss und kann, persönlich nicht teilnehmen können oder wollen an einem solchen Zusammenkommen, dann wird hoffentlich niemand ein Urteil, schon gar nicht ein verurteilendes Urteil, sprechen. Aber wie wertvoll, dass der Herr uns in seinem Wort eigentlich für jede Zeit die Möglichkeit gibt und auch sagt, nicht nur dies tut zu meinem Gedächtnis, sondern dass wir seinen Tod verkündigen dürfen, verkündigen, verkündigen sollen, bis er kommt. (00:08:05) Wir haben also die Zusage, dass wir das tun können, bis der Herr Jesus wiederkommt. Und daran wollen wir festhalten und wollen, wo es eben möglich ist, wollen wir nicht nach Alternativen Ausschau halten, sondern wollen überlegen, wie wir das, was der Herr uns vorstellt, verwirklichen können, auch in Notzeiten, vielleicht unter veränderten Umständen, in veränderter Art und Weise, die aber immer, und das ist eben die Grundvoraussetzung, in Übereinstimmung mit der Schrift, sein muss. Lasst uns das suchen. Lasst uns nicht Alternativen zum sogenannten Gottesdienst suchen, sondern lasst uns suchen, wie wir die Worte des Herrn möglichst verwirklichen können und dann eben nur möglichst, nicht möglichst nah daran kommen, sondern möglichst verwirklichen können, um das zu tun, was Gottes Wort uns sagt und das auf der Grundlage des Wortes Gottes. Ich bin ganz sicher, dass der Herr uns dabei helfen wird und immer einen Weg zeigen wird.
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