Geradlinig - oder Hü und Hott?


Transkript der Audiodatei

Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00) Herzlich willkommen zu einem neuen Podcast über ein aktuelles Thema. Ich habe das einmal überschrieben mit Gradlenig oder Hü und Hott. Wir leben ja gerade in einer sehr bewegenden Zeit, wo es hoch und runter geht, wo Entscheidungen so und so getroffen werden, wo Entscheidungen nach gegensätzlichen, sich widersprechenden Prinzipien getroffen werden, wo mal eine R-Zahl galt, dann war es auf einmal die Verdopplungszahl, dann war es die Bettenbelegungen, Intensivbettenbelegungen, dann war es auf einmal die Inzidenz, dann waren es die Todeszahlen, dann hieß es Weihnachten wollen wir besonders zugänglich machen, dann heißt es doch wieder nicht, nein, es soll auf keinen Fall ein Lockdown kommen, jetzt soll doch ein Lockdown kommen und man fragt sich, worauf kann man sich noch verlassen. Nun, das ist eine Frage der Politik, damit haben wir sonst nichts weiter zu tun. Wir haben die Aufgabe, den Regierungen gehorsam zu leisten und für die Politiker, die diese Entscheidungen treffen, zu beten. Vielmehr (00:01:04) ist es ja unser Problem nach Matthäus 7, dass wir alle dabei leicht in die Gefahr kommen, zu richten, zu verurteilen, ganz klar zu sehen, was einen anderen betrifft, aber weniger klar zu sehen, was uns selbst betrifft. Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet, sagte Herr Jesus. Und wir sehen immer sehr klar bei anderen, was sie falsch machen und sehen sehr wenig, wo wir selbst oft falsch handeln. Und deshalb wollen wir jetzt nicht die Zeit damit verbringen, über Regierungswankelmütigkeit zu sprechen und zu diskutieren und zu streiten. Wie gesagt, wir sollen den Regierungen gehorsam sein, wir sollen ihnen Ehre erweisen, sondern wir sehen uns einmal biblische Personen an, die durch ein solches Hü und Hott geprägt waren. Denken wir an Saul. Da kann man ja noch sagen, das ist ein Ungläubiger gewesen. Aber wie war das im Blick auf David? Da hat er ihm eine Ehefrau versprochen und dann hat (00:02:07) er ihm eine andere gegeben. Dann war sie wieder weg. Wie war das bei den Verfolgungen? Dann hat er erkannt, dass David doch gar nicht dieser böse Mann war. Er hat sich emotional, gefühlsmäßig eben geöffnet und kaum war er aus dem Blick, hat er wieder entgegen dieser Meinung, dieser Überzeugung, dieser Handlungsweise gesprochen und dann auch seine Regierung fortgesetzt. Da kann man sagen, das ist ja ein Ungläubiger. Aber Saul gehörte zu dem Volk Gottes. Dem Bekenntnis nach gehörte er zu dem Volk Gottes. Dass kein Leben in ihm war, wurde eigentlich erst nach seinem Tod deutlich ausgesprochen. Von Gottes Wort. Deshalb, das spricht auch zu uns. Wir sind auch solche, die sich dem Bekenntnis nach zum Volk Gottes rechnen. Wie sind wir? Sind wir auch so, mal heute so und morgen so, heute Hü, morgen Hott? Oder ist (00:03:01) da eine Transparenz, ist da eine Geradlinigkeit bei uns zu sehen? Das, was wir versprechen, das halten wir auch ein. Und das, wo wir Nein sagen, da bleiben wir auch beim Nein. Das heißt ja nicht, dass wir nicht dazulernen können, dazulernen sollen, das sollen wir. Aber sind wir wirklich auf einer geradlinigen Spur unterwegs? Dann denken wir an David. David war ja ein wirklich vorbildlicher Mann an und für sich. Aber das, was da im Blick auf Mephisphoset mit ihm geschah, das ist ja irgendwie seltsam. Auf der einen Seite diese wunderbare Barmherzigkeit, dass er ihn an seinen Tisch holt, in der Erinnerung an seinen einzigartigen, besonderen Freund Jonathan. Aber dann finden wir auf der anderen Seite, als er dann von Absalom verfolgt wurde und in einer Art Gefangenschaft gerät, da kommt der Knecht von Mephisphoset. Das ist der Ziba. Er kommt David entgegen und bringt (00:04:02) ihm da auf einem Esel, gesattelten Esel, 200 Brote, 100 Rosinenkuchen, 100 Kuchen von getrocknetem Obst und einen Schlauch Wein. Das ist 2. Samuel 16. Wir sind ja alle gut im Heucheln. Wir sind ja alle gut auch nach außen etwas darzustellen, was vielleicht ganz anders war. Und er wollte dem König Ehre erweisen, das war ja an sich auch richtig. Aber er hatte das mit einem bösen Herzen getan. Und dann sagt der König zu Ziba, wo ist der Sohn deines Herrn? Wo ist also Mephiboset? Und dann sagt Ziba, der ist in Jerusalem geblieben. Er sprach, heute wird mir das Haus Israel, das Königtum meines Vaters, wiedergeben. Das war furchtbar. Das war eine Verleumdung von Mephiboset. Da sprach der König zu Ziba, siehe, dein ist alles, was Mephiboset gehört. Hatte er nicht vorher das dem Mephiboset zugesprochen? Wieso jetzt, nachdem er noch nicht mal einen zweiten Zeugen gehört hat, wirft er das alles über den Haufen und gibt es jetzt dem Ziba, nur weil der so gut schauspielen konnte? (00:05:06) Später finden wir dann in Kapitel 19, dass Mephiboset ab Vers 25 dem König entgegenkommt. Und er hatte seine Füße nicht gereinigt und seinen Bad nicht gemacht, heißt es dort, und seine Kleider nicht gewaschen, von dem Tag an, als der König weggegangen war, bis zu dem Tag, als er in Frieden einzog. Und es geschah, als Jerusalem dem König entgegenkam, da sprach der König zu ihm, zu Mephiboset, warum bist du nicht mit mir gezogen, Mephiboset? Und er sprach, mein Herr, König, mein Knecht hat mich betrogen. Denn dein Knecht sprach, ich will mir den Esel satteln und darauf reiten und mit dem König ziehen, denn dein Knecht ist lahm. Mephiboset konnte ja nicht laufen. Und er hat deinen Knecht bei meinem Herrn, dem König, verleumdet. Aber, mein Herr, der König ist wie ein Engel Gottes, so tu, was gut ist in deinen Augen. Mephiboset hatte keine Ansprüche gestellt, aber David merkte jetzt, da hat er einen schweren Fehler begangen. (00:06:03) Wie reagiert er? Der König sprach zu ihm, warum redest du noch von deinen Sachen? Ich sage, du und Sieber, ihr sollt die Felder teilen. Das war natürlich ein ganz fauler Kompromiss. Er wusste, dass er falsch entschieden hatte, aber er traute sich nicht, wieder alles rückgängig zu machen, so machte er es halbrückgängig. Ein Hin, ein Her, statt in Gradlinigkeit auch mal ein Bekenntnis abzulegen über einen Fehler, den er begangen hat. So können auch wir sein, ja, Hü und Hott. Wir können bei anderen eine Entscheidungslosigkeit oder eine fehlende Gradlinigkeit beklagen oder sogar darüber spotten und dann sind wir selber vielleicht in dem einen oder anderen Punkt, wie ein David. Heute so, morgen so. Heute sagen wir unseren Kindern, das ist das Kriterium, morgen ist es wieder ein ganz anderes. Und die Kinder haben auf einmal keine verlässliche Ansage mehr. Heute können wir in der Versammlung, in der Gemeinde, im örtlichen Zusammenkommen, können wir so sprechen und dann merken wir, dass unsere Kinder irgendwie anders handeln, (00:07:02) dann reden wir morgen ganz anders. Haben für alles natürlich Begründungen aus Gottes Wort. Daran sind wir immer fleißig, dann das zu begründen. Aber das ist nicht zuverlässig, das ist nicht gradlinig. Denken wir an Zedekiah und Jeremiah, also diesen letzten König da in Judah und wie er immer wieder auf der einen Seite zu Jeremiah umgeschwenkt ist, weil er merkte, dass das ein Mann Gottes war und dann aber doch wieder nicht die Entschiedenheit hatte, nicht die Kraft in Anspruch nahm, um dabei zu bleiben, sondern sich dann wieder den Anderen, den Ungläubigen zuwandte, denen, die ihn auf eine andere Spur bringen wollten. Und mein letztes Beispiel ist Jonah. Jonah, ein treuer Mann an und für sich, ein Diener Gottes, ein Prophet. Aber dann hat er sich in den Kopf gesetzt, auf keinen Fall den Assyrern die Botschaft zu verkünden, weil die sich ja hätten bekehren können. Furchtbar für einen Evangelisten. Dann rennt er weg von Gott. Gott bringt ihn zur Umkehr. Er bekennt das, hat ja ein wunderbares Erleben, (00:08:07) dieses Wunder da in dem Fisch. Und dann ist er doch treu und bringt die Botschaft. Aber kaum, dass er merkt, dass sie sich bekehren, da wendet er sich wieder weg von dieser Botschaft und ist mürrisch und ist bitter innerlich und wendet sich sogar gegen Gott. So können auch wir sein. Vielleicht sind wir wie Jonah in dem einen oder anderen Punkt treu, aber dann, wenn es nicht nach unseren Vorstellungen läuft, dann haben wir wieder ganz andere Prinzipien. Dann sind wir bitter gegen Gott, dann machen wir unser eigenes Ding, sind nicht zuverlässig, sind nicht geradlinig, haben wieder ganz unterschiedliche Kriterien, die wir für unser Leben anlegen. Wir wollen davon lernen. Der Herr war ganz anders. Wenn er Ja gesagt hat, dann war das Ja. Wenn er Nein gesagt hat, war das ein Nein. Und dann blieb er auch dabei. Nochmal, wir wollen dazulernen können. Wir wollen geistlich wachsen. Wir wollen auch Fehler eingestehen. Aber dann sollen wir sie auch als Fehler bekennen. Aber ansonsten wollen wir lieber, bevor wir etwas unternehmen, (00:09:04) bevor wir etwas machen, wollen wir nachdenken, beten darüber natürlich, Gottes Wort lesen, das ist der Maßstab für alles, und dann nach Gottes Gedanken handeln. Ein Hühentod ist ein großer Schaden für unsere Kinder, ein großer Schaden für die Gläubigen, mit denen wir zu tun haben. Ein großer Schaden für die Ungläubigen, die uns sehen, und damit leiden auch wir selbst Schaden. Das muss nicht sein. Wir können anders unser Leben führen, so wie wir das bei dem Herrn Jesus als wunderbares Vorbild sehen.
Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Unglück über Unglück – wie schrecklich muss die Drangsalszeit sein Manuel Seibel In den letzten Tagen war wieder von vielen Unglücken und Naturkatastrophen die Rede. Es könnte einem Angst und Bange werden, wenn man an den Hurrikan „Katrina“, an andere Unglücke und weitere Naturkatastrophen denkt, die möglicherweise noch ... Artikel lesen
Was wir als Christen aus dem Fall "Aiwanger" lernen können Manuel Seibel Der Fall "Hubert Aiwanger" hat in den Medien und in der Politik hohe Wellen geschlagen. Das ist und kann nicht unser Thema sein. Aber wir können in unterschiedlicher Richtung manches aus diesem Fall lernen. Hier sind ein paar Aspekte, die es für ... Podcast anhören
Biblischer Krieg? Manuel Seibel Der Krieg der Amerikaner, Briten und ihrer Verbündeten gegen Saddam Hussein hat Menschen, Medien und Politiker intensiv beschäftigt. Viele Kirchenvertreter haben sich sehr engagiert zu diesem Thema geäußert. Es wird argumentiert, diskutiert, ... Artikel lesen
Bei Ehebruch ist fast immer das Handy beteiligt Manuel Seibel Ehebruch ist in den Augen Gottes etwas Böses, etwas sehr Schlimmes. Damit sollten wir Christen nie spielen. Denn Hurerei zerstört nicht nur Ehen, sondern betrifft direkt den Herrn und auch die örtliche Versammlung (Gemeinde) Gottes. Sie muss ... Podcast anhören
Das Lamm auf dem Berg Zion - und das ewige Evangelium (Off 14,1-7) Michael Hardt Offenbarung 14 zeigt ein Panorama von sieben Szenen. Darin wird die Frage beantwortet, ob Gott denn diese Welt aufgegeben hat. Nach dem Lesen von Offenbarung 12 und 13 (wo Satan auf die Erde geworfen wird und dann der Antichrist und der römische ... Video ansehen
Die Huldigung der Magier Manuel Seibel "Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kind mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm; und sie taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gaben dar: Gold und Weihrauch und Myrrhe" (Mt 2,11) - eine kurze Andacht. Artikel lesen