Gedankensplitter zu den Ereignissen um Olaf Latzel


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(00:00:00) Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast über ein aktuelles Thema. Heute geht es um die Ereignisse, die aktuell in Verbindung mit Olaf Latzel, dem Pastor der Sankt-Martini-Gemeinde in Bremen, stattgefunden haben. Er ist dort von der Kirchenleitung, dem Kirchenausschuss, vorläufig seines Amtes enthoben worden. Er hat die Möglichkeit, dem Ruhen seines Dienstes zuzustimmen, andernfalls wird damit gedroht, ihn mit sofortiger Wirkung von seiner Arbeit, von seinem Dienst zu suspendieren. Das ist ja eine wichtige Frage überhaupt für uns als Christen, inwiefern sind wir an Entscheidungen weltlicher Gerichte gebunden. Es kann ja Verurteilungen geben von Christen und die Frage ist, inwiefern ist das entscheidend auch für ein Urteil der örtlichen Versammlung, Gemeinde, Kirche? Nehmen wir im moralischen Bereich an, wenn es um Diebstahl geht oder schlimmere Dinge, (00:01:07) sagen wir Kindesmissbrauch oder andere dieser Fragestellungen, wie kann sich eine örtliche Versammlung, Gemeinde, ein örtliches Zusammenkommen verhalten, wenn das Gericht eine Entscheidung trifft, sagen wir eine Verurteilung oder eben eine Nichtverurteilung? Und die Antwort ist, dass man natürlich sich das Urteil anschauen wird, dass man die Begründungen sich anschauen wird, aber dass nach 1. Korinther 5 und auch nach Matthäus 18 die örtliche Versammlung bindet und löst, aufnimmt oder ausschließt. Und das kann man natürlich nicht delegieren an ein weltliches Gericht. Das weltliche Gericht geschieht nach weltlichen Prinzipien, das sind oftmals das Gegenteil von biblischen Prinzipien. Es sind Dinge, die dort einbezogen werden oder nicht einbezogen werden, die auf einer (00:02:02) juristischen Fragestellung beruhen und die örtliche Versammlung, die Versammlung überhaupt, ist kein Juristenverein, sondern sie hat die Dinge zu prüfen vor dem Herrn, nach bestem Wissen und Gewissen, sie muss auf der Grundlage des Wortes Gottes zu einem Urteil kommen, zu einer Entscheidung und dann eben aufnehmen oder nicht aufnehmen, ausschließen oder nicht ausschließen. Ein weltliches Gericht kann nicht entscheidend sein für die Gläubigen. Was jetzt den konkreten Fall von Olaf Latzel betrifft, so ist ja zu befürchten, dass er gerade deshalb so unter Druck gekommen ist, dort in der insgesamt liberalen bremischen evangelischen Kirche, wie sie ja deutschlandweit, weltweit sehr liberal aufgestellt ist, weil er in klaren Worten mit einer festen Überzeugung für viele moralische Grundprinzipien des (00:03:02) Wortes Gottes eintritt, die in der heutigen Zeit von unserer Gesellschaft, aber auch von der evangelischen, von der protestantischen Kirche nicht mehr akzeptiert werden. Leider ist es so, dass Olaf Latzel in dem Prozess, um den es jetzt geht, ich meine jetzt nicht den juristischen Prozess, sondern um das Ehe-Seminar, diesen Workshop, den er gemacht hat, dass er sich dort zum Teil in einer Weise geäußert hat, die nicht gut war. Das hat er selber auch gesagt, auch bekannt. Damit ist die Sache vor Gott und auch vor Menschen, ich meine jetzt vor Gläubigen, vor Christen, ist sie damit auch erledigt. Eine andere Sache ist natürlich, dass so etwas ein juristisches Nachspiel haben kann, je nachdem, was es für einen Schweregrad hat. In der Art und Weise, wie er sich ausgedrückt hat, kann man sagen, ist das nicht gut gewesen. Aber wer von uns ist immer in einer solchen Weise tätig, wer drückt sich immer so aus, (00:04:06) dass man sagen kann, das hält stand vor den Ansprüchen des Wortes Gottes vor dem Herrn. Wenn man mal sehr unter Druck kommt, wenn man sehr angegriffen wird, wenn da wirklich furchtbare Dinge gerade in dieser Gemeinde gewesen sind, um diese Gemeinde, diese St. Martini-Gemeinde in Bremen, Schmierereien, auch Pöbeleien, auch Angriffe, auch körperlicher Art, dann muss man sagen, braucht man sich natürlich nicht zu wundern, dass es einen Augenblick geben kann, wo jemand auch überreagiert. Wir wollen natürlich auch nicht übersehen, dass Olaf Latzel Teil der evangelischen Kirche ist und auch, was theologische Grundprinzipien betrifft, durchaus Positionen vertritt, die wir nicht nach der Schrift sehen können. Sagen wir, die Verbindung von Taufe und Heil, die Verbindung überhaupt, was Taufe bedeutet (00:05:04) und so weiter. Will ich jetzt nicht weiter darauf eingehen. Aber grundsätzlich stellen wir fest, das ist ein Mann, ein Mann Gottes, ein Glaubensmann, der wirklich in Entschiedenheit an dem Glauben auf der Grundlage des Wortes Gottes festhält und allein steht. Mich erinnert das an Offenbarung 2. Da schreibt der Herr Jesus in einem dieser sieben Briefe an den Engel der Versammlung in Pergamos über die Christen dort, in Vers 13, Offenbarung 2 Vers 13, Du hältst fest an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet, auch in den Tagen, in denen Antipas mein treuer Zeuge war, der bei euch, wo der Satan wohnt, ermordet worden ist. Antipas, der Name bedeutet einer gegen alle, gegen alle, der stand ganz alleine. Und da war aber eine örtliche Versammlung, nämlich die von Pergamos, die sich auf seine (00:06:03) Seite gestellt hat, die gesehen hat, dass er für den Glauben kämpfte, dass er für die Wahrheit kämpfte. Und damit haben sie sich eins gemacht. Das ist ja bemerkenswerterweise von der Sankt-Martini-Gemeinde selbst auch der Fall. Nur die Kirche insgesamt in Bremen, die stellt sich gegen ihn, gegen Olaf Latzel. Wie ist das bei uns, wenn wir sehen, dass jemand alleine steht? Wenn jemand sozusagen nicht dem gesellschaftlichen Mainstream folgt, ich beziehe mich jetzt ausdrücklich auf Glaubensfragen, sind wir dann solche, die ihm den Rücken stärken oder sind wir solche, die sich dann vom Acker machen? Wenn es schwierig wird, wenn man irgendwie in der Öffentlichkeit dann auch noch angegriffen wird, sei es die allgemeine gesellschaftliche Öffentlichkeit oder sei es die Öffentlichkeit in einem Glaubensumfeld, dann kann man sich schnell in die Büsche schlagen, wenn es solche gibt, die einem vielleicht auch mit einer gewissen Autorität, mit einer gewissen (00:07:04) Lautstärke und anderen Unterstützern entgegentreten. Natürlich muss es darum gehen, das Wort Gottes zu vertreten. Es geht nicht um Meinungen. Wenn ich Meinungen vertrete, dann hat es keinen Zweck, die zu verteidigen. Es muss wahr sein, es muss auf der Grundlage des Wortes Gottes recht sein. Aber sind wir dann solche, die sich wirklich zu jemandem stellen, zu ihm halten, selbst wenn wir selbst dann in den Gegenwind kommen? Nochmal, es ist Torheit, eine falsche biblische Position zu verteidigen und dann zu meinen, jetzt bin ich Antipas. Wenn mir auf der Grundlage des Wortes Gottes deutlich gemacht wird, dass ich eine falsche Überzeugung habe, dann sollte ich die lieber heute als morgen schon aufgeben und mich dem anschließen, was wahr ist, was recht ist. Aber immer wieder erleben wir, nicht nur Olaf Latzel, dass solche mehr oder weniger allein stehen, die das Wort Gottes predigen, die sich zu dem Herrn stellen und die dann auf (00:08:02) einmal allein übrig bleiben. Auf fatale Weise ändert die jetzige Situation an das, was wir in Offenbarung 3 in diesem Brief an Sarredes lesen. Das ist ja der Brief, der über eine Zeit berichtet, die gerade die evangelische Kirche betrifft, die Nachreformationszeit, vielleicht so ab 1700, 16-1700. Und da wird den Verantwortlichen gesagt, da stellt der Jesus sich vor, dieses sagt der, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne. Die sieben Sterne sind die sieben Engel, wie es in Offenbarung 1 heißt, das heißt, das sind diejenigen, die Verantwortung tragen in dieser Kirche, in dieser Versammlung, in dieser Gemeinde. Und wir sehen jetzt, wie sie versagt haben in der brämischen Kirche. Dass sie eben versucht haben, jetzt einen treuen Mann loszuwerden, so wie wir das im Alten Testament natürlich auf andere Art und Weise auch immer wieder finden, wie so treue Männer Gottes, Propheten oder auch Gläubige, wie sie einfach beseitigt wurden (00:09:04) oder beseitigt werden sollten. Hier werden gerade diese Verantwortlichen in das Licht gestellt. Ihnen wird diese Verantwortung noch einmal deutlich gemacht, dass sie in der Hand des Herrn sind, dass er sie hat und dass sie ihm gegenüber verpflichtet sind. Ist uns das klar? Wir können uns nicht damit entschuldigen, dass so viele dagegen gesprochen haben. Entscheidend ist, was Gottes Wort sagt, was der Herr sagt. Denn ihm sind wir verantwortlich. Ich kenne deine Werke, dass du den Namen hast, dass du lebst und du bist tot. Nun, das war damals so. Man kann ja heute kaum noch von Leben sprechen. Es gibt so viel falsche Lehre, die wir in dieser Kirche finden. Aber man selbst meint, man sei fortschrittlich, man selbst meint, man sei auf einem guten Weg, man sei auf der rechten Straße. Dabei bist du tot. Da ist nichts an Leben zu sehen, wo so viel falsche Lehre, so viel Unmoral zu finden ist in dieser Kirche. Tja, da fragt man sich, wie so ein Glaubensmann wie Olaf Latzel es überhaupt aushalten kann (00:10:04) in dieser Kirche. Man darf jetzt nicht fälschlicherweise das Wort an dem Brief an Thyatira anwenden, wo der Herr Jesus den Treuen dort sagt. Euch aber sage ich, Vers 4 und 2 Vers 24, den übrigen, die in Thyatira sind, so viele diese Lehre nicht haben, die die Tiefen des Satans, wie sie sagen, nicht erkannt haben, ich werfe keine andere Last auf euch, doch was ihr habt, haltet fest. Wir müssen bedenken, dass das prophetisch so ausgesprochen worden ist. Das bedeutet keineswegs, dass Gott heute jemanden aufruft, in einem bösen, einem sündigen, einem falschen System, gemeindlichen Umfeld zu bleiben. Im Gegenteil. Wir haben den Auftrag, 2. Timotheus 2, uns von Ungerechtigkeit zu trennen und auch von solchen Gefäßen zur Unehre. Das ist, wo Homosexualität als biblisches Prinzip gelehrt wird in dieser Kirche. Das ist da, wo die Auferstehung geleugnet werden kann. Da kann man Pastor bleiben, aber wenn man zu der Moral des Wortes Gottes steht, da wird (00:11:01) man entfernt. Nein, in einem solchen System ist kaum zu fassen, wie man bleiben kann. Und doch sagt der Herr ausdrücklich in Vers 4, Offenbarung 3 Vers 4, aber du hast einige wenige Namen in Sardis, die ihre Kleider nicht besudelt haben, und sie werden mit mir einhergehen in weißen Kleidern, denn sie sind es wert. Der Herr bekennt sich zu ihnen, und er wird deutlich machen einmal, dass sie wirklich rein sind, dass sie nicht sich besudelt haben, dass sie einen Weg gegangen sind, der moralisch gesehen ihm gefallen hat, und da werden die anderen vor ihnen gewissermaßen niederfallen müssen und müssen anerkennen, wir waren die Verkehrten und nicht diese wenigen, die zu dem Herrn standen. Nun, was hat uns das zu sagen? Uns soll das sagen, dass wir treu sein sollen, auch wenn du vielleicht allein stehst, auch wenn wir wenige sind, die dem Herrn folgen wollen. Es kommt auf unsere Treue an. Wir wollen uns nicht zu einem Antipas machen, wir wollen auch nicht hochmütig werden und meinen, wir hätten die Wahrheit und was weiß ich alles gepachtet, aber die Frage ist, sind (00:12:05) wir bereit, zur Wahrheit zu stehen, zu denen, die vielleicht wenige sind und an der Wahrheit festhalten. Sind wir solche, denen der Herr sagen kann, du hast deine Kleider, deinen Lebenswandel, das, was man sehen kann, nicht besudelt, du warst treu gewesen, du hast einen Weg gewählt, der dem Herrn gefällt. Das wünsche ich dir, das wünsche ich mir, dass wir zu solchen Treuen gehören, denen der Herr dann auch diese wunderbare Überwinderverheißung sagen kann, dass er ihren Namen nicht aus dem Buch des Lebens auslöschen wird. Ja, das kann er nur solchen sagen, die treu sind, nicht die, die sich gegen die Treuen stellen, sondern solchen, die treu sind. Der Herr Schenke, dass wir zu Treuen gehören.
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