Endlich ein Aufschwung?

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Endlich ein Aufschwung? Wie schön, wenn es auch im geistlichen Bereich einen solchen Aufschwung gäbe! Wie schön, wenn es unter den Kindern Gottes eine Erweckung gäbe! Doch eine solche Erweckung muss bei jedem persönlich beginnen.

Abschwung kennzeichnet die Christenheit

Wenn wir uns die Schriftstellen ansehen, die von der Endzeit reden, dann müssen wir feststellen, dass diese Zeit von einem Niedergang im geistlichen Bereich gekennzeichnet ist. Und in dieser Zeit leben wir heute. Da fragst du dich vielleicht, wie du ganz persönlich als einzelner Gläubiger daran etwas ändern kannst. Außerdem sagt die Bibel doch, dass es diesen Niedergang geben wird; was kann man daran also noch ändern?

Ganz recht, die Bibel sagt diesen Niedergang voraus, aber das darf uns nicht in die Resignation treiben. Im Gegenteil! Gerade in einer solchen Zeit kommt es auf den Einzelnen an. Das macht das Sendschreiben an Laodicäa sehr deutlich, welches diese Endzeit beschreibt: “Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! Also, weil du lau bist und weder kalt noch warm, so werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Weil du sagst: Ich bin reich und bin reich geworden und bedarf nichts, und weißt nicht, daß du der Elende und der Jämmerliche und arm und blind und bloß bist. Ich rate dir, Gold von mir zu kaufen, geläutert im Feuer, auf daß du reich werdest; und weiße Kleider, auf daß du bekleidet werdest, und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde; und Augensalbe, deine Augen zu salben, auf daß du sehen mögest.” (Offb. 3,15-18)

Persönlicher Aufschwung trotz des Niedergangs?

Doch uns wird im Anschluß daran deutlich gemacht, wie wir dem entgegenwirken sollen: “Ich überführe und züchtige, so viele ich liebe. Sei nun eifrig und tue Buße! Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür auftut, zu dem werde ich eingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir. Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Throne zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater gesetzt habe auf seinen Thron.“

Zunächst wird der laue Zustand der Christenheit vorgestellt und das Urteil Gottes ist erschreckend. Wir müssen in dieser Beschreibung unsere Zeit und leider auch oft unseren Zustand erkennen. Wenn Gott auch im Begriff steht, die Christenheit als Ganzes aus seinem Munde auszuspeien, dann wendet er sich doch in Seinem Erbarmen dem Einzelnen zu und ruft jeden dazu auf, Buße zu tun. Die Christenheit ist dem Niedergang anheimgefallen und nun appeliert Gott an jeden Einzelnen. Er kümmert sich um jeden Einzelnen, klopft bei jedem Einzelnen sozusagen an die Herzenstür und bittet um Einlass. Welch ein barmherziger und anbetungswürdiger Herr! Lasst uns auf seine Stimme hören und ihm Einlass gewähren. Das ist der richtige Weg, diese Gesinnung sollte dich und mich beherrschen und uns dazu bringen, eben nicht vor dem allgemeinen Niedergang zu resignieren und alles hinzuwerfen. Der Herr selbst fordert dich und mich auf, ihm die Tür zu öffnen und Gemeinschaft mit ihm zu haben.

Gemeinschaft mit dem Herrn in der Endzeit

Doch der Herr klopft nicht nur an die Tür und bittet um Einlass. Wenn wir auf seine Stimme hören und ihm die Tür öffnen, dann verheißt er uns, dass er mit uns das Abendbrot essen wird. Eine wunderbare Verheißung, die aber auch den ernsten Hinweis enthält, dass der Tag sich geneigt hat und es immer dunkler wird. Das Abendbrot, die letzte Mahlzeit des Tages, kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Wir dürfen in dieser Endzeit das Abendbrot mit ihm einnehmen und Gemeinschaft mit ihm haben. Ringsum wird es immer dunkler, selbst die sogenannte Christenheit rutscht immer mehr in die Finsternis ab. Erschreckend, aber auch alarmierend! Hier lesen wir nichts mehr von einem Leuchter in der Mitte der Versammlung, und es scheint fast so, als wäre da kein Leuchter mehr und der Herr wäre nur noch wahrnehmbar in jedem Einzelnen persönlich und nicht mehr in seiner Versammlung. Wie traurig und beschämend! Doch wenn der Niedergang auch immer weiter fortschreitet, so sollten du und ich doch umsomehr auf seine Stimme hören und die Gemeinschaft mit ihm suchen. Es ist sein Wunsch und seine Absicht, ganz persönlich mit dir das Abendbrot zu essen. Möchtest du ihm das verwehren?

Abschwung - kein Ende in Sicht?

Vor einigen Jahren hörte ich von einem Bruder den folgenden Gedanken, der mich sehr erschreckt hat: Als Petrus zu dem auf dem Wasser wandelnden Herrn Jesus kommen wollte, sank er beinahe beim Anblick der hohen Wellen und des Windes. Der Herr hielt in fest, sodass er nicht unterging und stieg dann mit Petrus zurück in das Schiff. Doch die Wellen und der Wind hörten erst auf, als sie in dem Schiff waren, nicht vorher! Die Wellen und der Wind werden nicht aufhören, bis der Herr uns zu sich genommen hat. Ein erschreckender Gedanke, der uns Angst machen könnte, wenn da nicht der Herr wäre, der dich und mich wie Petrus an der Hand hält und bis in das rettende Schiff bringen wird. Dem Herrn sei Dank dafür!

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