Am: Di, 1. Dezember 2020
Heute ist es normal, dass man Schulden macht. Der Staat macht es, viele Menschen auch. Und wir Christen? Wie stehen wir zu Schulden?
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(00:00:00)
Herzlich willkommen zu einem neuen Podcast. Heute über das Thema Schulden. Wir leben
in einer Zeit, wo Schulden unentwegt gemacht werden. Denken wir an den Staat, an Deutschland.
In diesem Jahr gibt es eine Netto-Kreditaufnahme von 218 Milliarden Euro, bei Steuereinnahmen
von ungefähr 290 Milliarden. Im nächsten Jahr sind weitere 180 Milliarden geplant.
Das ist insofern von Interesse, als vor einigen Jahren Regierungsmitglieder eine Bank, die
in einem einstelligen Milliardenbereich Schulden gemacht hat, scharf kritisiert haben, wie
sie denn so handeln könnte nach der Finanzkrise. Und jetzt ist derselbe Staat, dessen Regierungsmitglieder
so scharf gesprochen haben, es selber nicht in der Lage, ohne Schulden auszukommen. Nun,
wir sind das in den letzten Jahrzehnten schon nicht gewesen und jetzt erst recht. Muss das (00:01:01)
eigentlich so sein? Offensichtlich nicht. Sehr interessant, dass in der Bibel durchaus
auch Staatskrisen genannt werden. Denken wir an die siebenjährige Hungersnot in Ägypten.
Da lesen wir überhaupt nicht davon, dass der Staat Ägypten Schulden machen musste. Sie
hatten natürlich auch jemanden an der Staatsspitze als zweiten Mann mit Josef, der in Weisheit
diese ganzen Themen geregelt hat. Er hat dafür gesorgt, dass vorausschauend gehandelt
wurde. Man liest das in 1. Mose 4, 47. Es war aber nicht nur ein vorausschauendes Handeln,
sondern er hat auch dafür gesorgt, dass diejenigen, die in dem Land wohnten und arbeiteten, doch
weiter leben konnten. Ja, sie mussten dadurch selber Darlehen aufnehmen, aber nicht der
Staat. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn sich auch Regierungsbeamte einmal mit
der Bibel beschäftigen. Gottes Wort ist eben zwar kein Wissenschaftsbuch und ist natürlich (00:02:03)
auch kein Ökonomiebuch, aber es enthält doch in vielfältiger Hinsicht, auch im Blick
auf eine solide, konservative, vorausschauende Finanzpolitik, einige sehr interessante Hinweise.
Das aber nur als kurzer Einstieg für dieses Thema. Für uns stellt sich die Frage, können
auch wir als Menschen, das sowieso, aber speziell mal wir als Christen, über unseren Verhältnissen
leben? Ja, leider ist das der Fall. Wenn es um Schulden geht, möchte ich aber gerne bei der
größten Schuld beginnen, die wir als Menschen haben. Die Schuld gilt natürlich nicht mehr für
uns, die wir an den Herrn Jesus glauben, aber in einem Gleichnis, wenn es sich auch nicht eins zu
eins auf diese Frage anwenden lässt, lesen wir doch in Matthäus 18 Vers 27, dass der Herr,
sicherlich ein Hinweis auf Gott oder auf den Herrn Jesus, einen Knecht hatte, und da heißt es, (00:03:03)
der Herr jenes Knechtes aber innerlich bewegt, ließ ihn frei und er ließ ihm das Darlehen.
Gott hat uns unsere Schuld, unsere Schulden erlassen. Unsere Schuld, die wir aufgehäuft
haben gegen Gott. Unsere Schulden, das sind unsere Sünden. Er hat sie uns vergeben. Er hat sie uns
erlassen auf einer gerechten Grundlage. Wir konnten den Preis dafür nicht zahlen. Der Herr Jesus hat
den Preis dafür gezahlt. Nun, als Christen selbst, das ist der zweite Punkt, sagt uns der Apostel
Paulus, was jetzt Schulden betrifft, Römer 13, Abvers 8,
Seid niemand irgendetwas schuldig, als nur einander zu lieben. Das heißt, die Liebe ist eine Schuld,
die wir nie abtragen können. Aber abgesehen von der Liebe sollen wir nichts schuldig bleiben.
Das ist eine Herausforderung. Heißt das, wir dürfen keinen Kredit mehr aufnehmen? Wie ist (00:04:01)
das mit einem Haus? Wie ist das mit einem Auto? Wie ist das mit Konsumgütern? Dürfen wir dafür
Darlehen aufnehmen? Wenn ich das richtig verstehe, ist hiermit gemeint, dass wir Geld uns leihen,
Geld als Darlehen aufnehmen, ohne einen entsprechenden Gegenwert zu haben. Wie kann
man heute ein Haus bauen? Wie kann man heute eine Wohnung kaufen, ohne dafür entsprechend
die finanziellen Mittel aufzuwenden? Und da die wenigsten große Erben sind, bleibt letztendlich
nur die Frage, entweder das kommt nicht in Frage, oder das ist nicht damit gemeint. Nun,
wie war das denn früher? Da hat man zusammen ein Haus gebaut. Alleine hat man das ja in der Regel
auch nicht geschafft. Und dann war dann sozusagen das Darlehen, dass man bei dem anderen in gleicher
Weise mithalf. Das war vielleicht nicht per Unterschrift geregelt, wie das heute ist,
aber kaufmännisch ist hier auch ein schriftlicher Verkehr nicht unbedingt notwendig. Also, (00:05:04)
insofern gab es auch früher, wenn man gemeinsam dann ein Haus gebaut hat, und dann hat man eben
bei dem Freund, bei dem Verwandten dann auch ein Haus gebaut, war das letztlich nicht eine
großartig andere Art. Es war auch eine Schuld. Und trotzdem müssen wir uns fragen, brauchen wir
alles heute? Gerade bei Konsumgütern, die auf Pump zu kaufen, die haben in dem Moment, wo der Laden
verlassen worden ist, mit dem Gegenstand, ist der Wert schon nicht mehr da. Und wenn man dafür
dann zu 100% ein Darlehen aufnimmt, dann hat man eben keinen Gegenwert mehr. Wie ist das bei einem
Auto? 100% Finanzierung, dann ist in dem Moment, wo man mit dem Auto von dem Hof fährt, ist auch
das Auto schon nicht mehr das Wert. Also, wir sollten ja wenigstens einmal darüber nachdenken,
dass der Gegenwert dessen, was wir als Kredit aufgenommen haben, vorhanden ist. Vielleicht ist
unter solchen Gesichtspunkten das nicht gemeint, was Paulus hier an die Römer und damit auch an (00:06:02)
uns schreibt. Und doch gibt uns das zu denken. Seid niemand irgendetwas schuldig, als nur. Das
geht natürlich um Menschen hier, aber es bezieht sich doch letztendlich auch auf den Kauf. Vergessen
wir nicht, dass der Herr Jesus mehrfach von Fasten spricht. Wie ich öfter betont habe, erlegt er uns
nie ein Fasten auf. Aber sind wir nicht solche, die gerne alles mitnehmen? Sind wir nicht zu einer
echten Konsumentengesellschaft geworden, wo wir gerne alles haben wollen, selbst wenn wir uns das
nicht leisten können? Wie ist das mit unseren Kreditkarten? Dann hat man in Deutschland einen
Monat Kredit. Inzwischen kann das sogar auch längerfristig sein. In Amerika war das sowieso
schon die ganze Zeit. Und dann steigen die Kredite, steigen, steigen und irgendwann ist man in der
Privatinsolvenz. Das sollte doch für einen Christen nicht denkbar sein. Seid niemand etwas
schuldig. Es ist ganz interessant, als dritter Punkt, dass man in Israel findet, 5. Mose 15, (00:07:06)
dass ein Unterschied gemacht wurde, was jetzt den Gebenden betrifft, zwischen einem Bruder und einem
Fremden. Wenn man das in 5. Mose 15 nachliest, dann wird ganz deutlich, dass man einem Bruder
gegenüber freigebig sein soll. 5. Mose 15 Vers 8, das ist eigentlich ein vierter Punkt schon,
dem Armen gegenüber die Hand öffnen soll, dass man weit aufhaben soll die Hand, während man bei
einem Fremden tatsächlich auch fordern durfte. Bei einem Bruder sollte man nach sieben Jahren
das Darlehen erlassen. Das war natürlich dann nach sieben Jahren sozusagen abbezahlt. Das gibt
uns auch so einen gewissen Überblick, wie Gott rechnet, in was für Zeiteinheiten er in dem Volk
Israel gerechnet hat. Aber da wird doch deutlich, dass wir gerade jetzt mal von der anderen Seite
heraus gesprochen, wenn wir sehen, dass jemand etwas nötig hat, haben wir ein ein offenes Herz (00:08:05)
für jemanden, einen Bruder, eine Schwester, um ihnen das zu geben, was sie nötig haben, was sie
vielleicht selber nicht aufbringen können. Eben viertens bei einem Armen sollten wir die Hand
weit aufhaben, damit er sich nicht in Kredite, in Schulden stürzen muss. 5. Mose 15 Vers 8,
eine weit geöffnete Hand. Ganz schlimm fünftens ist, wenn sich ein Israelit einem anderen verkaufen
musste. 5. Mose 15 Vers 12, das heißt er konnte für überhaupt nichts mehr aufkommen. Das ist
etwas Tragisches, wenn im Prinzip ein Gläubiger, ein Mann, eine Frau des Volkes Gottes in Insolvenz
gehen muss. Das ist ja das Verkaufen, das Versklaven. Das hat Gott nie vorgesehen,
weder für Israel und erst recht nicht für uns als Gläubige. Lasst mich einen Vers dazu aus dem (00:09:02)
Neuen Testament noch mal heranziehen, was unser Herz anderen gegenüber betrifft. 1. Johannes 3,
Vers 17 lesen wir. Wer aber irgendirdischen Besitz hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden und
verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Haben wir nicht Geschwister,
wo wir sehen, dass da Mangel da ist? Wir müssen natürlich Weise geben. Wenn jemand nicht mit
Geld umgehen kann, dann dürfen wir ihm kein Geld geben. Wenn jemand nur Sachen sammelt und
ansammelt in seiner Wohnung, in seinem Haus, dann wäre es töricht ihm noch etwas zu geben. Aber
haben wir Herzen, die freigebig sind? Das ist der Punkt hier. Ich komme zurück auf das, was uns
selbst betrifft und Schulden. Wir sollen ja nach 2. Thessalonicher 3, sollen wir arbeiten für
unseren eigenen Lebensunterhalt. 2. Thessalonicher 3 Vers 12. Solchen aber gebieten wir und ermahnen (00:10:03)
sie im Herrn Jesus, dass sie in der Stille arbeitend ihr eigenes Brot essen. Wir sollen
also arbeiten, damit wir unser eigenes Brot essen, damit wir eben nicht auf andere angewiesen sind.
Dafür sollen wir unsere Arbeit leisten. Ist das wirklich unsere Haltung, dass wir nicht von
anderen abhängig sind? Damit aber nicht genug. In 1. Timotheus 5 sagt der Apostel Paulus zu
Timotheus in Vers 8, wenn aber jemand für die Seinen und besonders für die Hausgenossen nicht
sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlechter als ein Ungläubiger. Ich soll also
nicht nur für mich sorgen, sondern auch für meine Familie und notfalls für die Eltern, wenn sie
mittellos sind. Für die Seinen. Sind wir solche, die nur auf uns selbst sehen oder auch eben auf
solche, die der Herr uns in den Familien anvertraut hat. Und dann geht es noch ein Stück weiter, (00:11:01)
Epheser 4 in Vers 28, da heißt es, wer gestohlen hat, stehle nicht mehr, sondern arbeite viel mehr
und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe. Das alles
kommt also noch, bevor ich irgendeinen Kredit aufnehme, ein Darlehen aufnehme. Ist das wirklich
so? 1. Korinther 16 Vers 1, wir sollen in der Woche sammeln, damit wir am ersten Tag der Woche
das dann auch noch in die Sammlung geben sollen. Und das soll nicht der Rest sein, sondern das
sollen wir uns vorher überlegen, was wir dem Herrn geben wollen. Das muss natürlich in Nüchternheit
geschehen. Ich kann nicht mehr geben, als ich verdiene. Aber es soll nicht ein Restposten sein,
sondern es soll ein freigebiges Weitergeben sein. Wie ist das bei uns als Eheleuten,
als Eltern, als Familien? Man kann eine Hypothek an die Kinder weitergeben. Und wir verstehen,
das hat einen doppelten Sinn. Man kann in materieller Hinsicht eine Hypothek an die
Kinder weitergeben. Man kann natürlich auch in geistlich-moralischer Hinsicht Hypotheken an Kinder
weitergeben. Beides sollen wir nicht. Denken wir nochmal daran. Der Staat nimmt Schulden auf, (00:12:06)
noch und nöcher. Ist total überschuldet. Das müssen spätere Generationen bezahlen.
Habe ich in meinem Leben meine Schulden abbezahlt? Ist das alles, was ich besitze,
wirklich abbezahlt? Sonst muss ich bereit sein, einfach kürzer zu treten. Muss bereit sein,
zu Verzicht zu üben, damit ich nicht über meinen Verhältnissen lebe, sondern damit ich wirklich nur
das ausgebe, nur das mir anschaffe, was ich auch vertragen kann. Und der Apostel Paulus sagt einmal,
und das ist natürlich echt ein hoher Anspruch an jeden von uns, dass wir es uns genügen lassen
sollen, wenn wir Bedeckung und Nahrung haben. Wir leben viel, viel komfortabler, die meisten von uns,
eigentlich alle wahrscheinlich. Aber lasst uns das bedenken, bevor wir immer wieder neu Schulden
eingehen. Wir sollen nichts schuldig sein als die Liebe, und die sollen wir geben. Da sollen (00:13:02)
wir füreinander da sein, auch und natürlich gerade dann, wenn jemand in Not ist.