Darf man Kritik an der Regierung äußern?

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© Kanzler Otto von Bismarck

Vorweg möchte ich einen Gedanken stellen: Bei allen Überlegungen sollte uns folgender Grundsatz vor Augen sein: Wir sind ein himmlisches Volk, dessen eigener Wohnort der Himmel ist (die „himmlischen Örter") und dessen Zukunft im Himmel liegt. Wenn wir uns mehr unserer himmlischen Stellung und Berufung bewusst wären, würden sich viele Fragen in unserem Leben schnell lösen.

Es gibt zwei Strömungen, die aktuell zu beobachten sind:

  1. Wir haben ein Urteil zu (fast) allen Entscheidungen in Politik, Wirtschaft, Kultur und im Blick auf das soziale Leben. Die großen Kirchen äußern sich zu diesen Themen regelmäßig in ihren medienwirksamen Predigten zu Weihnachten und Ostern. Dabei handelt es sich hier um die Welt, aus der wir herausgenommen worden sind (Gal 1,4) und von der wir uns auch praktisch sowohl inhaltlich als auch im Blick auf die Gesinnung absondern sollen (Röm 12,2).

  2. Wir sind zuweilen in einem Übermaß regierungsloyal. Das kennen wir aus früherer Zeit und auch aktuell ist das teilweise sichtbar. Dabei wissen wir durch Gottes Wort, aus welcher Quelle sich diese Welt und ihr Führungspersonal speisen (Eph 2,2).

Wenn man sich vor diesen beiden Fehlern bewahren lässt, wird man schnell zu einem richtigen Verhalten finden. Das Neue Testament zeigt uns dazu an verschiedenen Stellen Grundsätze auf, die wir anwenden sollten. Auch eine Reihe von Beispielen hilft uns, ausgewogen zu denken und zu handeln.

Der Obrigkeit untertan sein

Ausgangspunkt beim Nachdenken über die eingangs gestellte Frage ist das Wort des Apostels Paulus in Römer 13: „Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan; denn es gibt keine Obrigkeit, außer von Gott, diejenigen aber, die bestehen, sind von Gott eingesetzt. Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil über sich bringen. Denn die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der Obrigkeit nicht fürchten? So übe das Gute aus, und du wirst Lob von ihr haben; denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber Böses verübst, so fürchte dich, denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der das Böse tut. Darum ist es notwendig, untertan zu sein, nicht allein der Strafe wegen, sondern auch des Gewissens wegen. Denn deswegen entrichtet ihr auch Steuern; denn es sind Gottes Beamte, die eben hierzu unablässig tätig sind. Gebt allen, was ihnen gebührt: die Steuer, dem die Steuer, den Zoll, dem der Zoll, die Furcht, dem die Furcht, die Ehre, dem die Ehre gebührt" (Röm 13,1-7; vgl. auch Tit 3,1).

Den König ehren

Es wird also von uns Gehorsam gefordert. Nicht allein aber das, sondern wir sollen der Regierung auch die Ehre erweisen, die ihr zusteht. Ganz ähnlich äußert sich der Apostel Petrus in 1. Petrus 2: „Unterwerft euch jeder menschlichen Einrichtung um des Herrn willen: es sei dem König als Oberherrn oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Übeltäter, aber zum Lob derer, die Gutes tun. Denn so ist es der Wille Gottes, dass ihr dadurch, dass ihr Gutes tut, die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt: als Freie und nicht als solche, die die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit haben, sondern als Knechte Gottes. Erweist allen Ehre; liebt die Brüderschaft; fürchtet Gott; ehrt den König" (1. Pet 2,13-17).

... in der Zeit Neros

Wir sollten grundsätzlich davon ausgehen, dass die Regierung das Gute belohnt und das Böse bestraft. Das schreibt Paulus gerade in einer Zeit, die durch einen furchtbaren Despoten als Regenten geprägt ist, nämlich unter Nero. Wenn Paulus damals zum Gehorsam aufrief, dann gilt das auch uns. Und wenn er damals ähnlich wie Petrus schrieb, dass wir die Regierung ehren sollen, dann haben auch wir diese Pflicht heute.

Wie ehren wir den König? Indem wir uns der Regierung unterordnen und das tun, was sie sagt. Dazu gehört, dass wir uns nicht über die handelnden Personen lustig machen, keine Witze über sie äußern. Wenn wir das nämlich täten, wären wir nicht durch Furcht und Ehrerbietung geprägt.

Das ist die eine Seite, die wir unbedingt festhalten müssen und von der wir auch keine Abstriche machen dürfen. Wir haben nicht das Recht, einer Anordnung zuwider zu handeln, weil diese aus unserer Sicht böse, verkehrt oder unsinnig ist. Dass es die eine Ausnahme gibt, dass wir Gott mehr gehorchen müssen als Menschen, wenn uns ein Gebot auferlegt wird, das uns zum Ungehorsam gegen eine direkte Anordnung Gottes bringen würde, haben wir an anderer Stelle erläutert.

Nun gibt es natürlich noch andere Bibelstellen, die Hinweise zu der oben gestellten Frage geben.

Herodes, der Fuchs

Der Herr Jesus hat einmal gesagt: „In derselben Stunde kamen einige Pharisäer herzu und sagten zu ihm: Geh hinaus und zieh von hier weg, denn Herodes will dich töten. Und er sprach zu ihnen: Geht hin und sagt diesem Fuchs ..." (Lk 13,31.32). In diesem Fall lesen wir, dass der Herr ein sehr deutliches und negatives Urteil über den Charakter und die Handlungsart dieses Regenten (Vierfürst) in Israel ausspricht.

Der Sauerteig des Herodes

Nach Markus 8,15 hatte der Herr Jesus nicht nur ein klares Urteil über die religiösen Führer in Israel, sondern auch über das, was Herodes und seine Anhänger taten: „Und er gebot ihnen und sprach: Gebt acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes." Der Herr nennt das Sauerteig, also Sünde, die sich ausbreitet. Im Blick auf Herodes geht es um politische Ränke, politische Taktik und um die Art, wie diese Welt ihre Ziele durchsetzt.

Brutalität des Pilatus

In Lukas 13 lesen wir nicht nur etwas über Herodes, sondern auch ein klares Urteil über den römischen Statthalter in Israel, Pilatus: „Zu derselben Zeit waren aber einige zugegen, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Schlachtopfern vermischt hatte" (Lk 13,1). Hier muss man allerdings bedenken, dass diese böse und brutale Handlung von Pilatus nicht weiter kommentiert wird. Im Gegenteil, der Herr richtet die Blicke weg von Pilatus hin zu der Sündenschuld aller Menschen.

Ungerechte Hauptleute

In Apostelgeschichte 16,37 spricht Paulus über die römischen Regenten in Philippi, die ihn auf schändliche Weise ins Gefängnis gebracht hatten: „Der Kerkermeister aber berichtete Paulus diese Worte: Die Hauptleute haben gesandt, dass ihr freigelassen werdet; geht also jetzt hinaus und zieht hin in Frieden. Paulus aber sprach zu ihnen: Nachdem sie uns, obwohl wir Römer sind, öffentlich unverurteilt geschlagen haben, haben sie uns ins Gefängnis geworfen, und jetzt stoßen sie uns heimlich hinaus? Nicht doch; sondern sie sollen selbst kommen und uns hinausführen" (Apg 16,36.37).

Paulus äußert an dieser Stelle also ein klares Urteil über die Gesetzlosigkeit, mit der er vonseiten der Regenten behandelt worden war. Interessanterweise besteht er sogar darauf, dass die Römer dieses Urteil durch ihre Handlung korrigierten. Damit wurde sein Urteil auch in der Öffentlichkeit bekannt. Aber warum tut er es? Sollte dadurch nicht vor den Augen aller das Evangelium die Reinheit derer, die es verkündigten, ans Licht gebracht werden?

Brutale Oberste

Schon zuvor entlarvt Lukas, inspiriert durch den Heiligen Geist, was das Kennzeichen von Regenten gelegentlich ist: „Als aber ein ungestümer Angriff geschah, sowohl von denen aus den Nationen als auch von den Juden samt ihren Obersten, um sie zu misshandeln und zu steinigen ..." (Apg 14,5).

Lukas nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er von Misshandlungen und Steinigungen der Obersten spricht. Auf diese Weise waren damals (wie zum Teil auch heute) die Regierungen - ob lokal oder regional oder landesweit - tätig. Und Lukas nennt das mit Namen. Er zeigt damit die Art und Weise, mit der bis heute viele Regenten die Verbreitung des Evangeliums zu behindern suchen.

Das Streben nach Größe

In Markus 10 spricht der Herr Jesus ein allgemeines Urteil über die Gesinnung der Regenten dieser Welt aus: „Und als Jesus sie herzugerufen hatte, spricht er zu ihnen: Ihr wisst, dass die, die als Fürsten der Nationen gelten, diese beherrschen und dass ihre Großen Gewalt über sie ausüben. Aber so ist es nicht unter euch; sondern wer irgend unter euch groß werden will, soll euer Diener sein" (Mk 10,42.43).

Das Motiv in der Welt ist also nicht nur bei den „normalen" Bürgern, groß sein zu wollen. Der Herr zeigt, dass dies vielen Regierungsentscheidungen zugrunde liegt. Man tut Dinge, um in den Augen der Menschen groß zu sein. Leider besteht die Gefahr, dass wir Christen das nachahmen. Wir erleben wir solches Streben nach Größe auch aktuell in dieser Welt in sehr plastischer Weise in manchen Ländern.

Brutalität der Fürsten

Der Apostel Paulus schreibt eine sehr drastische Charakterisierung der Fürsten, die Christus ans Kreuz gebracht haben: „Wir reden aber Weisheit unter den Vollkommenen, nicht aber Weisheit dieses Zeitlaufs noch der Fürsten dieses Zeitlaufs, die zunichtegemacht werden, sondern wir reden Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene, die Gott vor den Zeitaltern zu unserer Herrlichkeit zuvor bestimmt hat; die keiner von den Fürsten dieses Zeitlaufs erkannt hat (denn wenn sie sie erkannt hätten, so würden sie wohl den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt haben)" (1. Kor 2,6-8).

Ihre Weisheit ist rein menschlich und nicht von Gott. Sie ist auch nicht durch Gottesfurcht geprägt. Und was diese Fürsten getan haben, bestand darin, in brutaler Weise den Herrn Jesus hinzurichten. Paulus schweigt über dieses böse Handeln der Regierung nicht. Es ist Teil des ewigen Wortes Gottes. Wir brauchen uns über solch einen Charakter des Regierungshandelns in der heutigen Zeit daher nicht zu wundern. Dabei dürfen wir nicht übersehen, dass sich Paulus nicht an die Personen wandte, die in Regierungsverantwortung standen, um sie zu einem humaneren Vorgehen zu bewegen. Er wollte auch keine Justizirrtümer bekämpfen usw. Er offenbart, wie töricht das ist, was diese Welt „Weisheit" nennt.

Gesetzlosigkeit der Fürsten

Derselbe Apostel schreibt: „Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur ist jetzt der da, der zurückhält, bis er aus dem Weg ist" (2. Thes 2,7). Wenn der Heilige Geist nicht mehr auf der Erde sein wird, weil die Versammlung in den Himmel geholt worden ist (Entrückung), wird der Antichrist (Vers 8) auftreten. Er wird von Paulus „der Gesetzlose" genannt. Für ihn gilt etwas, was in der gegenwärtigen Zeit bei keinem Herrscher zutrifft: Der Antichrist wird nach Offenbarung 13 durch Satan inspiriert sein. Bis zu diesem Zeitpunkt aber wirkt das Böse schon, auch heute. Das ist nicht immer offenbares und vollendetes Böses, aber doch Böses, das im Verborgenen wirkt und für den Blick des Glaubens wahrnehmbar und manchmal auch offensichtlich ist. Der Apostel nennt dies das „Geheimnis der Gesetzlosigkeit".

Das Böse herrscht heute nicht in vom Teufel inspirierter Weise. Noch wird es durch die Gegenwart des Heiligen Geistes zurückgehalten. Aber die Gesetzlosigkeit wirkt durch die Regenten und durch die ungläubigen Menschen. Denn auch heute wirkt der Fürst der Gewalt der Luft, der Teufel, (Eph 2,2) in verderblicher Weise. Er übt seinen verdorbenen Einfluss auf unseren „Atem" durch die Söhne des Ungehorsams aus. Dafür benutzt der vielfach auch Regenten. Das ist für den Blick des Glaubens offenbar.

Schlussfolgerungen

Aus diesen Hinweisen aus Gottes Wort kann man folgende Schlussfolgerungen ziehen:

  1. Wir haben in erster Linie den Auftrag, der Regierung gehorsam zu sein.

  2. Wir ehren „den König", also die Regierenden, dadurch, dass wir uns ihnen unterordnen. Wir sollten das nicht missmutig tun, haben aber natürlich ein Urteil darüber, wie das, was sie entscheiden, im Licht Gottes zu beurteilen ist. Ein persönliches Urteil aber ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Vergessen wir dabei auch nicht, dass wir als Eltern (oder Großeltern) unsere Kinder (oder Enkelkinder) zwar zur Urteilsfähigkeit erziehen sollen, nicht aber dazu, Kritiker zu werden.

  3. Wir sollen für die Regenten beten: „Ich ermahne nun vor allen Dingen, dass Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen, für Könige und alle, die in Hoheit sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und würdigem Ernst" (1. Tim 2,1.2). Der Inhalt des Gebets besteht nach diesen Versen darin, dafür zu flehen, dass Regenten Entscheidungen treffen, die uns Christen ein ruhiges und stilles Leben in Gottesfurcht ermöglichen. Haben wir vielleicht dafür zu wenig in den letzten Jahren gebetet, dass wir uns nicht wundern müssen, was in den letzten Monaten geschehen ist? Wird man sich intensiv mit Unverständnis im Blick auf die Regierung aufhalten, wenn man viel für diese betet?

  4. Wenn die Regierung etwas beschließt, was direkt gegen ein göttliches Wort gerichtet ist, müssen wir Gott mehr gehorchen als Menschen (Apg 4,19; 5,29). Dazu werden wir natürlich ein Urteil haben müssen über das, was die Regierung beschließt. Die Ehre Gottes geht der Ehre des Königs voraus. Gehorsam ist immer von uns gefordert. Das aber heißt nicht, dass wir dadurch aufgerufen sind, die Obrigkeit in der Öffentlichkeit zu kritisieren.

  5. Die Kritik des Herrn und der Apostel an Regierenden oder der Regierung finden wir dann, wenn die Obrigkeit Entscheidungen trifft, die mit der Person des Herrn, mit dem Evangelium und mit unserem Glaubenslebens zu tun haben. Dann stellt sich die Regierung womöglich zwischen Gott (den Herrn Jesus) und uns. Dann ist in jedem Fall ein Urteil von uns gefordert. Urteil heißt aber nicht automatisch Publikation! Schon gar nicht haben wir einen Auftrag, uns als Gläubige im Blick auf die politische, wirtschaftliche, kulturelle oder soziale Meinungsbildung zu positionieren. Wir können die Welt nicht verbessern. Sie steht schon unter dem Gerichtsurteil Gottes, das nur noch nicht ausgeführt worden ist (Joh 16,8-11).

  6. Das heißt, wir haben keinen Auftrag, sagen wir ökonomische oder kulturelle Entscheidungen von Regierungen in öffentlichen Gesprächen oder in Artikeln zu kritisieren. In unserem irdischen Beruf mag das anders sein. Ein Analyst, der für eine Bank oder ein Unternehmen arbeitet, muss das sicherlich beurteilen und auch in der Öffentlichkeit verteidigen. Dort steht er aber als Arbeitnehmer, nicht als Zeuge Jesu. Wenn es aber für uns Christen um einen Punkt geht, der die Ausübung unseres Glaubenslebens betrifft (persönlich und gemeinschaftlich), sollen wir nicht nur ein Urteil haben. Es kann dann auch nötig sein, zur Unterstützung unserer Mitgläubigen eine Beurteilung zu begründen, um Orientierung zu geben. Dazu ist es notwendig, dass wir das Urteil aus Gottes Wort heraus begründen. Das unterstreicht noch einmal, dass es nicht um irdische Fragestellungen gehen kann, sondern dass Punkte betroffen sein müssen, die unser Glaubensleben herausfordern. In diesem Sinn haben - zum Teil sehr spät - die Gläubigen in der Zeit der Hitler-Herrschaft ein klares Urteil zur Hilfestellung anderer Kinder Gottes weitergegeben.

  7. Der Apostel hatte ein solches Urteil sogar auch einmal den handelnden Personen überbringen lassen (Apg 16). Das zeigt, dass man ein klares Urteil haben kann und es, falls es angebracht ist, auch weitergeben kann. Vergessen wir dabei allerdings nicht, dass es dem Apostel offenbar darum ging, dass das Evangelium an diesem Ort keinen Schaden nahm. Es ging nicht um eine Meinungsbildung zu allgemeinen Fragen oder um einen grundsätzliche Regierungskritik. Wir sind nur dann gefordert, wenn die Person des Herrn, das Evangelium oder das Glaubensleben (persönlich, gemeinschaftlich) betroffen ist. Denken wir beispielsweise daran, dass die Apostel im Neuen Testament kein negatives Wort über die Regierungen sagten, dass diese nicht die Sklaverei ausrotteten. Stattdessen benutzten sie sogar den Begriff und sprachen von uns als „Sklaven Christi".

Alles in allem sollten wir vorsichtig mit unseren Urteilen umgehen. Gerade dann, wenn sie emotional geprägt sind, ist es nicht hilfreich, damit hausieren zu gehen. Je seltsamer uns eine Regierungsentscheidung erscheint, umso mehr stehen wir in Gefahr, dagegen aufzubegehren und das auch publik zu machen. Daher sollten wir gerade dann umso zurückhaltender sein.

Bei alledem dürfen wir nicht übersehen, dass wir zunächst aufgerufen sind, die Regierenden (durch Gehorsam) zu ehren. Aber wir haben gesehen, dass es nötig sein kann, doch einmal das Wort zu erheben.

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