Der Herr Jesus in Psalm 22,5-17


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(00:00:00) Herzlich willkommen zu einem weiteren Podcast über Psalm 22, das heißt über den Herrn Jesus in Psalm 22. Das ist ja nun nicht so sehr schwer zu erkennen, dass dieser Psalm von vorne bis hinten in jedem Vers von der Person des Herrn Jesus spricht. In dem vorherigen Podcast haben wir uns mit den ersten vier Versen beschäftigt. Diese vier Verse zeigen uns den Herrn Jesus in der Zeit der Finsternis, in diesen drei Stunden der Finsternis von der sechsten bis zur neunten Stunde, als das Gericht Gottes über ihn kam, als er sich diesem Gericht freiwillig und bewusst ausgeliefert hat. Dort hat er gerufen am Ende der drei Stunden, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Wir können dankbar sein, dass er diesen Ruf am Ende ausgesprochen hat. Dadurch wissen wir, dass er dieses Gericht ausgehalten hat, dass er bis zum Ende dieses Gericht ertragen hat, denn mit diesem Ruf ging das Gericht zu Ende. (00:01:03) Es war nicht so, dass der Jesus das am Anfang oder in der Mitte der drei Stunden ausgerufen hätte und wir dann sozusagen hätten Angst bekommen können, ob er wirklich bereit gewesen wäre, das bis zum Ende durchzuhalten. Nein, der Psalm 22 zeigt uns, was der Herr Jesus für Empfindungen hatte. In Matthäus 27 und Markus 15 hören wir von diesem Ruf, weil der Jesus ihn ausgesprochen hat. Warum? Damit wir ein gewisses Verständnis, eine gewisse Ahnung haben von dem, was dort geschehen ist. Der Jesus hat das nicht deshalb laut ausgerufen, weil diese Leiden so furchtbar waren. Sie waren so furchtbar, aber nicht deshalb hat er das gerufen, sondern weil er das Wort Gottes aus Psalm 22 erfüllen wollte, erfüllt hat. Damit wir Anteil nehmen können an seinen Leiden. Nicht in dem Sinne, dass wir Gemeinschaft haben könnten mit diesen Leiden. Das können wir nicht. Wir können nur anbetend davor niederfallen, was der (00:02:02) Jesus erduldet hat. Aber damit wir sehen, erstens, dass er gehorsam war bis zum Schluss und zweitens, damit wir eben dadurch mitgeteilt bekommen, wie furchtbar diese Leiden gewesen sind. Ich glaube, sonst hätten wir uns überhaupt gar keine Vorstellungen, falsche Vorstellungen, viel zu geringe Vorstellungen davon gemacht, was dort geschehen ist in diesen drei Stunden. Wenn man sich Jesus Filme anschaut, ich empfehle das nicht, gerade nicht, weil wir uns dann ein Bild davon machen. Aber wenn man das täte, dann würde man feststellen, dass die Menschen, wenn es ihnen darum geht, die Leiden des Herrn Jesus irgendwie zu zeigen, dann halten sie sich zu 99 Prozent woran fest? An den äußerlich sichtbaren Leiden. Und das geht auch gar nicht anders, weil das die Leiden sind, die wir irgendwie erfassen können. Und auch Gottes Wort ist im Blick auf die sühnenden Leiden sehr, sehr zurückhaltend, sehr kurz. Warum? Weil wir es (00:03:03) eben nicht erfassen können. Aber das ist das, was die Errettung für uns bedeutet. Das ist das, was Synon getan hat. Das sind die drei Stunden der Finsternis, über die Gottes Wort so wenig berichtet, aber hier die Empfindungen des Herrn Jesus uns vorstellt. Jesus fährt dann fort, auf dich vertrauten unsere Väter, sie vertrauten und du errettest sie. Zu dir schrien sie und wurden errettet. Sie vertrauten auf dich und wurden nicht beschämt. Das zeigt, in was für einer Weise sich Gott den Vätern, die aber Sünder waren, die solche waren, die gesündigt hatten, zugewendet hat. Abraham, Isaac, Jakob, Mose und so weiter. Das waren Väter, die hoch in Ansehen standen unter den Juden, unter den Gläubigen. Und wenn sie auf Gott vertrauten, dann hat er ihnen Antwort gegeben, dann hat er sie gerettet, dann hat er ihnen geholfen in ihren Lebensumständen. Ich aber bin ein Wurm und kein Mann, der Menschen hohn und der vom Volk verachtete. Alle, die mich sehen, spotten über mich. Sie reißen die Lippen (00:04:03) auf und schütteln den Kopf. Ja, der Herr Jesus, er war in dem Vergleich wie ein Wurm. Jemand, der nicht erhört worden ist. Jemand, der in diesen drei Stunden der Finsternis war und innerlich zu Gott geschrien hat, aber es gab keine Antwort. Wir haben das beim letzten Mal gesehen. Mein Gott, ich rufe am Tag, du antwortest nicht und bei Nacht, mir wird keine Ruhe. Da gab es kein Erhören, obwohl er der Einzige war, der sündlos war, der vollkommen war, der vollkommen Gott hingegeben war, der sein ganzes Leben als eine Weihe für Gott geführt hat. Ich bin ein Wurm. Das ist interessant, auch die Ausdrucksweise. Wir wissen, dass das ein Tier ist, eine Laus, aus der der rote Purpur gewonnen wird. Keine Frage, von besonderer geistlicher Bedeutung. Aber so gering hat der Jesus sich angesehen. Nicht nur wie ein Wurm, wie wir uns das vorstellen, wie eine ganz, (00:05:01) ganz kleine Laus. So hat der Herr Jesus in Demut sich selbst angesehen. Hier finden wir ja eine siebenfache Verachtung des Herrn Jesus. Er war in den Augen der Menschen wie ein Wurm. Für Gott war er der Große, der Einzigartige, aber in den Augen der Menschen ein Wurm. Zweitens, kein Mann. Für sie war er verachtenswert, ein Gekreuzigter, der keine Rechte besaß. Drittens, der Menschen hohen, den sie verspottet haben. Viertens, der vom Volk verachtete. Für ihn hatten sie keinen Blick übrig. Da sind sie an dem Kreuz vorbeigegangen, haben ihre Kopfköpfe geschüttelt. Wir sehen das gleich. Fünftens, alle, die mich sehen, spotten über mich. Was hat der Mensch sich angemaßt, gegenüber den Herrn der Herrlichkeit seinen Schöpfer zu tun? Sie spotten über ihn. Sechstens, sie reißen die Lippen auf. Wie solche, die meinen da ein Gespött über den Herrn Jesus aussprechen zu können. Siebtens, sie schütteln den Kopf. Vertraue auf den Herrn, der er rette ihn, befreie ihn, weil er Gefallen an ihm hat. Das war ihre Spottrede, die wir buchstäblich in Lukas (00:06:02) 23 und auch in Markus 15 erfüllt finden. Er soll darauf den Herrn vertrauen. Wenn er wirklich der Sohn Gottes ist, dann soll er runtersteigen vom Kreuz, dann soll Gott ihn erretten. Hätte Gott das tun können? Ja, natürlich hätte er das tun können. Hätte Jesus vom Kreuz herabsteigen können? Ja, das hätte er tun können, menschlich gesprochen, weil er alle Macht dazu hat, weil er der Große, der Erhabene ist. Aber er hat das nicht gemacht, weil er sonst keinen Menschen hätte retten können. Ja, das Vertrauen des Herrn Jesus war einzigartig, verstehen. Doch du bist es, der mich aus dem Mutterleib gezogen hat, der mich vertrauen ließ an meiner Mutterbrüsten. Auf dich bin ich geworfen, von Mutterschoß an, von meiner Mutterleib an bist du mein Gott. Der Jesus hat in seinem ganzen Leben dieses Vertrauen, diese Abhängigkeit, diesen Gehorsam offenbart und hat für Gott und mit Gott gelebt. Deshalb auch in diesen Drangsalen jetzt, sei nicht fern von mir, denn Drangsal ist nahe, denn kein Helfer ist da. Wir sind jetzt hier gedanklich nicht in den drei (00:07:01) Stunden der Finsternis. Wir sind jetzt am Kreuz, wo der Jesus hängt, wo diese Masse ihn verspottet hat, wo sie ihn gehasst haben, wo sie ihn mit Brutalität behandelt haben, die Hände und die Füße durchbohrt, wo selbst die mit ihm Gekreuzigten gegen ihn gespottet haben. Kein Helfer ist da, niemand, der sich auf die Seite des Herrn stellte. Ja, später sehen wir, dass einer der Gehängten dann doch sich bekehrt hat, aber zunächst war das nicht so. Der Jesus ganz allein, kein Jünger da. Ja, später sehen wir, dass Johannes doch kam, aber er konnte dem Jesus auch nicht irgendwie zur Seite stehen. Viele Stiere haben mich umgeben, gewaltige Stiere von Basern, mich umringt. Wir denken an die Juden, die wie Stiere gegen den Jesus gestampft haben, die den Jesus in brutaler Weise, in spöttischer Weise behandelt haben. Sie haben ihr Maul gegen mich aufgesperrt wie ein reißender und brüllender Löwe. Ja, sie waren die Instrumente in der Hand Satans, um gegen den Herrn Jesus aufzutreten, um ihm Böses zu tun, um ihm gewalttätig gegen ihn aufzutreten. (00:08:09) Wie Wasser bin ich hingeschüttet und alle meine Gebeine haben sich zertrennt. Wie Wachs ist geworden mein Herz, es ist zu schmolzen inmitten meiner Eingeweide. Wir denken daran, wie der Mensch in seiner ganzen Schwachheit dort am Kreuz sichtbar wird. 2. Korinther 13 sagt das ja ausdrücklich, dass der Jesus in Schwachheit dort gekreuzigt worden ist. Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Tonscherbe und meine Zunge klebt an meinem Gaumen und in den Staub des Todes legst du mich. Ja, wir sehen wie der Herr Jesus hier in aller Schwachheit gekreuzigt worden ist. Wir sehen dort, wie er in der Sonnenhitze des Mittags gewesen ist und wie keiner Rücksicht auf ihn genommen hat. In diesen furchtbaren Drangsalen war er dort am Kreuz. Denn Hunde, meine Kraft ist vertrocknet wie eine Tonscherbe haben wir gesehen. In den Staub des Todes legst du mich. Ja, dort (00:09:02) wo ein Mensch stirbt am Kreuz, da hat der Jesus gehangen, da hat Gott ihn hingebracht. Hier geht es nicht darum, dass er in den Tod direkt gegangen ist, sondern an diesen Platz des Todes. Dort hat Gott ihn gebracht. Dort hat Gott seinen Messias, den König Israels, hingebracht. Denn Hunde haben mich umgeben. Eine Rotte von Übeltätern hat mich umzingelt. Sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben. Damit wollen wir schließen heute. Das ist diese Kreuzigung. Die Juden haben versucht, das aus dem Manuskript heraus zu streichen, haben den Text verändert. Ein Manuskript, das an sich sehr, sehr gut ist, ist an dieser Stelle einfach defekt. Und da sehen wir, dass sie versucht haben, aus dem Alten Testament zu löschen, dass Jesus wirklich der Verkündigte, der angekündigte Messias ist. Aber seine Hände und seine Füße durchgraben. Was für eine Prophetie schon im Alten Testament. Ja, wir beten ihn Jesus an. Wir beten ihn an, dass er bereit war, auch diese äußerlichen Leiden auf sich zu nehmen. Äußerlich, das (00:10:04) waren für ihn furchtbare Schmerzen. Schmerzen am Körper, Schmerzen der Seele, wie er behandelt worden ist. Und er hat diese Kreuzigung, die für uns unvorstellbar grausam ist, er hat sie erduldet, um dann in den drei Stunden der Finsternis dich und mich zu erlösen. Sein Name sei dafür gepriesen.
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