Vorher – nachher (4): Aus der Knechtschaft in die Freiheit (FMN)

Lesezeit: 3 Min.

Vorher: Knechte Satans

Satan ist der Fürst dieser Welt und hält sie in seiner Gewalt (2. Kor 4,4; Joh 12,31; 16,11; vgl. auch Eph 2,2). Das betrifft zunächst diese Welt als Heimat alles dessen, was Gott entgegensteht. Aber auch der natürliche Mensch steht unter der Knechtschaft Satans und ist damit sein Gefangener - ob er es merkt oder will oder nicht. Er gehorcht Satan, wahrscheinlich meist unbemerkt. Der ungläubige Mensch, der Sünder, tut nichts anderes. Dabei ist Satan aber nicht so dumm, dem Menschen seine Knechtschaft täglich vor Augen zu führen! Nein, es genügt ihm, wenn er die Menschen durch ihre natürlichen Neigungen mit den Angeboten dieser Welt fesselt. Diese müssen dabei noch nicht einmal in sich selbst böse sein - es reicht ihm, wenn der Mensch nicht über Gott und seinen verlorenen Zustand nachdenkt.

Vor unserer Bekehrung zu Gott waren auch wir Diener des Teufels, wir waren seiner Knechtschaft unterworfen (Heb 2,15). Ein schrecklicher Zustand! Wir sollten nie vergessen, wo wir hergekommen sind. Denn es hält uns in Dankbarkeit der großen Güte, Barmherzigkeit und Gnade Gottes gegenüber. Denken wir immer daran, dass der Herr Jesus durch sein Leiden und Sterben am Kreuz von Golgatha uns nicht nur vor dem ewigen Gericht Gottes gerettet hat, sondern uns auch der schrecklichen Herrschaft Satans entrissen hat!

Jetzt: Freiheit in Christus

Jetzt aber sind wir frei in Christus und müssen dem Teufel nicht mehr gehorchen. Wir sind freigemacht von der Sünde und Gott zu Sklaven der Gerechtigkeit zur Heiligkeit geworden (Röm 6,18.19). Aber diese Knechtschaft ist keine Schreckensherrschaft wie diejenige unter Satan es war; nein, es ist eine wunderbare, freiwillige und freie Unterordnung unter den Gott, der Liebe ist, dessen Joch sanft und dessen Last leicht ist (Mt 11, 30). Die Folge davon ist „Frucht zur Heiligkeit" und diese mündet in das ewige Leben (Röm 6,22). 1

Folgen für die Praxis

Die Freiheit in Christus ist nicht nur eine Tatsache, die für jeden wahren Christen gilt; sie sollte auch eine ganz praktische, tägliche Erfahrung sein. Der Gläubige weiß, dass er nichts verpasst, wenn er den Freuden der Sünde und der Welt Satans nicht (mehr) frönt. Er hat etwas Besseres gefunden in dem Herrn Jesus.

In diesem Sinn frei zu sein bedeutet, nicht mehr dem Bösen gehorchen zu müssen. Ungläubige verstehen das nicht. Sie meinen, sie seien frei, weil sie tun und lassen können, was ihnen gefällt. Sie denken, der Christ sei nicht frei, weil er viele Dinge nicht tun „darf". Das Gegenteil aber ist der Fall. Der Ungläubige ist nur scheinbar frei, der Gläubige ist tatsächlich frei, weil er durch das neue Leben und den Blick auf den Herrn Jesus die Kraft hat, „nein" zur Sünde zu sagen und sie zu lassen. Diese Freiheit macht sehr glücklich!

An uns ist es, die Freiheit „auszuleben" und das Glück dieser Freiheit wirklich zu „erleben". Aber wie geht das? Nur so, indem wir täglich die bewusste Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus im Gebet und Lesen des Wortes Gottes suchen. Ohne diese geistliche Nahrung und die gelebte Abhängigkeit von Ihm haben wir keine Kraft. Satan wird nichts unversucht lassen, uns das Glück der Freiheit wieder zu nehmen, indem er uns zum Sündigen verleitet. Aber bei einem Kind Gottes, das Christus vor Augen hat und sich darüber freut, frei zu sein, hat er keine Chance.

Genießt du deine Freiheit? Das „Vorher", die Vergangenheit, ist Knechtschaft, das „Nachher", ist wahre Freiheit! Wer sagt und erlebt: „Ich bin befreit aus dem Bereich des Todes, der Sünde und des Teufels, ich muss nicht mehr sündigen!" - der erlebt eine tiefe Freude der Freiheit in der Gnade Gottes.

Folge mir nach – Heft 5/2020

Fußnoten

  • 1 In Römer 6,22 wird das ewige Leben als künftiges Teil gesehen, das wir nach der Entrückung vollkommen ungestört und ungetrübt genießen werden. Gleichzeitig ist nach Vers 23 wahr, dass wir das ewige Leben jetzt schon haben, wenn wir an den Sohn Gottes glauben (siehe z.B. Joh 3,15 und 6,47).
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