Am: So, 15. November 2020
Wenig bekannt ist, dass es noch ein viertes Zusammenkommen als Versammlung (Gemeinde) gibt: zum Aufnehmen oder Ausschließen aus der Gemeinschaft (1. Kor 5). Dabei geht es eben nicht einfach um eine Mitteilung eines Bruders. Die Gläubigen müssen als Versammlung versammelt sein, um aufnehmen oder ausschließen zu können.
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Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast über das Thema Versammlung Gemeinde Gottes und wir haben
schon einige Zusammenkünfte vor uns gehabt zum Brotbrechen, zur Auferbauung der Versammlung,
Gemeinde und auch zum Gebet, gemeinsamen Gebet. Ich möchte ein viertes Zusammenkommen nennen,
was vielfach übersehen wird. Das ist nämlich das Zusammenkommen zur Aufnahme in die Gemeinschaft
der Gläubigen oder zum Ausschließen aus der Gemeinschaft der Gläubigen. Wir lesen in Matthäus
18, Vers 18, wahrlich ich sage euch, was irgend ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel
gebunden sein und was irgend ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein. Dieser
Vers über das Binden und Lösen, Binden, Sünde an jemanden binden, wie das in dem Propheten Hosea
Kapitel 10 deutlich wird, oder Lösen, Sünde von jemandem lösen, steht nicht isoliert in Matthäus
18, sondern dann heißt es weiter in Vers 19, wahrlich wiederum sage ich euch, wenn zwei von (00:01:03)
euch auf der Erde übereinkommen werden über irgendeine Sache, welche sie auch erbitten mögen,
so wird sie ihnen zuteil werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei
versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte. Das heißt, dieses Binden und Lösen,
das Ausschließen und Aufnehmen wird verbunden mit Gebet erstens und zweitens damit, dass man im
Namen des Herrn versammelt ist. Wir können gar nicht binden oder lösen, wenn wir nicht im Namen
des Herrn versammelt sind. Wie der Apostel Paulus das auch in 1. Korinther 5, wenn es um den Ausschluss
geht, sehr deutlich macht. Dort schreibt er den Gläubigen in Korinth, wenn ihr und mein Geist mit
der Kraft unseres Herrn Jesus versammelt seid. Das heißt, es geht darum, dass man versammelt ist. Mit
anderen Worten, das Aufnehmen und Ausschließen ist nicht irgendwie ein Anhängsel an irgendeine
Zusammenkunft, sondern es hat einen eigenen Charakter, eine eigene Bedeutung. Damit sage (00:02:07)
ich nicht, man muss extra neu zusammenkommen, um aufzunehmen oder auszuschließen. Ich sage nur,
dass dieses Ausschließen und Aufnehmen nur dann geschehen kann, wenn wir im Namen des Herrn
versammelt sind. Es handelt sich also nicht einfach um eine Mitteilung von Brüdern, die sich mit einer
Person getroffen haben, unterhalten haben und mit ihr gesprochen haben, sagen wir, geklärt haben,
dass sie gläubig ist und den Weg mit dem Herrn gehen möchte und den Herrn ehren möchte, dem
Herrn gehorsam sein möchte und deshalb auch am Brotbrechen teilnehmen möchte. Sondern es geht
darum, dass die Versammlung entscheiden muss, dass die Versammlung in dieses Licht gestellt wird,
dass die Versammlung in dieser Verantwortung ist aufzunehmen. Und wie könnte sie das tun,
ohne als Versammlung im Namen des Herrn versammelt zu sein? Und wir als Brüder,
die das den Geschwistern vorstellen, diesen Vorschlag, den wir der Versammlung machen, (00:03:02)
sagen, wir haben die Verpflichtung, wir haben die Aufgabe, den Gläubigen dann deutlich zu
machen, dass wir das nur dann entscheiden können, wenn wir im Namen des Herrn versammelt sind.
Deshalb warne ich davor, dass so zwischen irgendwie Grüßen und irgendwelchen Mitteilungen über
Vorträge oder Konferenzen hineinzuschieben, sondern wir müssen den Geschwistern deutlich
machen, wir sind versammelt im Namen des Herrn. Wie macht man das deutlich? Ich glaube,
das Einfachste, und das ist ja der Zusammenhang in Matthäus 18, ist dadurch, dass wir gemeinsam
beten. Das heißt, jemanden aufzunehmen oder jemanden auszuschließen, ohne gemeinsam im
Gebet vor dem Herrn zu sein, ist aus meiner Sicht geradezu unmöglich. Wir sind versammelt
im Namen des Herrn und dadurch können wir aufnehmen, dadurch können wir ausschließen,
müssen wir womöglich ausschließen. Das heißt, wir müssen den Geschwistern verdeutlichen, (00:04:01)
dass das jetzt nicht irgendwie eine Mitteilung ist von Brüdern, dass das nicht irgendwie jetzt
nur darum geht, sich anzuhören, sondern dass wir uns bewusst sein müssen, jetzt unter der Leitung
des Geistes Gottes zu stehen, um in dieser Frage nach dem Wort Gottes zu handeln, im Aufnehmen oder
Ausschließen. Wir tun das ja im Regelfall mit einer Ankündigung und einem Vollzug. Ich meine,
dass es in beiden Fällen gut ist, sich dessen bewusst zu sein, denn wir wollen ja als Geschwister,
wenn jetzt verantwortliche, vertrauenswürdige Brüder uns das vorstellen, wollen wir das ja
in einem Charakter tun, dass wir als Versammlung zuhören, dass wir als Versammlung das aufnehmen
und wahrnehmen. Deshalb ist es gut, sowohl bei dem Vorschlagen als auch dann bei dem Vollzug,
das mit Gebet zu tun. Vielfach wird das ja, jedenfalls in Deutschland, dann, wenn das (00:05:02)
vollzogen wird, sagen wir die Aufnahme in die Gemeinschaft der Gläubigen, wird das am Sonntag
Morgen vor dem Zusammenkommen zum Brotbrechen ausgesprochen. Und das ist ja auch vernünftig,
das ist ja auch nachvollziehbar, weil derjenige dann am Brotbrechen auch teilnimmt. Umso wichtiger
ist, dass es nicht einfach eine Mitteilung ist, es gab keinen Einspruch und deshalb, sondern gerade
diese Aufnahme, das ist ein Akt, wo die Versammlung handelt, wo wir also als Versammlung versammelt
sind und das eben unter Gebet tun und dann eine solche Person aufnehmen. Und das geschieht eben
vor dem Brotbrechen, das geschieht vor der Zusammenkunft zum Brotbrechen und ist eine
eigenständige Sache, das macht Matthäus 18 deutlich. Wir verbinden Matthäus 18 einmal mit
dem Grundsatz des Zusammenkommens und dann mit der Gebetstunde, recht so. Aber diese Gebetstunde im
engeren Kontext, sie steht in Verbindung damit, dass man bindet und löst, aufnimmt, also löst oder (00:06:01)
ausschließt, das heißt bindet. Und wenn wir dieses Bewusstsein verlieren, da brauchen wir uns
nicht zu wundern, dass wir falsche Entscheidungen treffen. Wenn wir nicht das tun in dem Bewusstsein,
der Herr ist in der Mitte, wir sind in seinem Namen versammelt, damit er in der Mitte sein kann,
dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir falsche Entscheidungen treffen. Lasst uns das also
nicht vergessen, dass das ein wichtiges Zusammenkommen ist, gerade aufnehmen und ausschließen. Das ist
nicht eine Information, das ist ein Zusammenkommen als Versammlung. Lasst mich abschließend zu dem
Thema Zusammenkommen noch Folgendes sagen. Es ist die Frage gestellt worden, sind das die einzigen
Zusammenkünfte als Versammlung? Brotbrechen, Auferbauung, Wortverkündigung, wie wir das auch
schon mal nennen und Gebetstunde und die Aufnahme oder der Ausschluss der Versammlung. Nun, wir (00:07:02)
finden in Apostelgeschichte 14 Vers 27, dass Paulus und Barnabas zurückkamen von der Missionsreise,
als sie aber angekommen waren und die Versammlung zusammengebracht hatten, erzählten sie alles,
was Gott mit ihnen getan und dass er den Nationen eine Tür des Glaubens aufgetan habe.
Apostelgeschichte 14, 27. Wir sehen also, dass die Versammlung durchaus auch an anderer Stelle
zusammenkommen kann. Sagen wir auch bei einer Wortbetrachtung, da ist die Versammlung beisammen,
da sind alle eingeladen. Dennoch müssen wir uns überlegen, was ist der Charakter einer Zusammenkunft
als Versammlung im Namen des Herrn? Der Charakter ist, dass der Herr in allem wirkt, dass er freie,
entschuldigt mal den Ausdruck Hand hat, dass er führen kann, wie er will. So bei einem Missionsvortrag
oder bei einem Vortrag, den ein Bruder hält, weil er es auf dem Herzen hat, Geschwistern zu dienen
oder bei einer Konferenz ist das nicht so. Da ist vielleicht das Thema festgelegt, da ist die Person (00:08:03)
festgelegt und da ist nicht die Freiheit, dass der Geist Gottes wirken kann, wie er will. Deshalb gibt
es Zusammenkünfte, wo wir als Versammlung, ich meine damit, dass alle Geschwister zugegen sein
können, wo die Personen vielleicht die gleichen sind, die aber nicht diesen Charakter tragen,
dass wir im Namen des Herrn als Versammlung versammelt sind. Das sind wertvolle und nützliche
und notwendige Zusammenkünfte, aber sie tragen doch einen anderen Charakter. Der Herr hat uns
besonders, so scheint mir, diese vier Zusammenkünfte gegeben und wir wollen dankbar sein, dass er sie
uns gegeben hat, wollen gerne sie besuchen, wollen gerne daran teilnehmen, immer aktiv, auch
Schwestern, auch wenn sie sich nicht öffentlich äußern können, sollen sie im Gebet dabei sein, in
dem Herzen dabei sein, so wie wir auch, wenn wir jetzt nicht gerade ein Lied vorschlagen, trotzdem
aktiv mit unseren Herzen dabei sein wollen, damit diese Zusammenkünfte nach den Gedanken (00:09:01)
des Herrn auf der Grundlage des Wortes Gottes zum Segen und zur Freude der Geschwister stattfinden.