Verändert das Corona-Virus die Abläufe beim Gedächtnismahl?


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(00:00:00) Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast zu dem Thema Inwiefern verändert das Coronavirus unsere Gewohnheiten bei dem Gedächtnismahl? Wir haben jetzt seit Wochen, seit Monaten mit diesem Coronavirus zu tun, der durch Deutschland, durch die ganze Welt hindurch geht. Viele haben, und das ist mein erster Punkt, Angst. Angst davor, sich anzustecken, womöglich auch zu sterben. Ist diese Angst berechtigt? Das ist gar nicht mal die Frage. Wir wissen seit gestern, dass es in Deutschland zwei Todesfälle gibt, es kann mehr geben. Es gibt dazu Risikogruppen, besonders alte Menschen, solche Menschen, die chronische Erkrankungen haben, auch Diabetes. Aber Angst ist ein subjektives Gefühl. Und Angst haben wir ernst zu nehmen. Gott tut das auch. Ich finde ein sehr beachtliches Beispiel in Samuel. Samuel hatte Angst, David zu salben. Und er war der Mann Gottes der damaligen Zeit. Aber er hatte Angst vor Saul. (00:01:02) Und Gott übergeht das nicht. Sondern Gott sagt, wenn du Angst hast, dann gebe ich dir die Möglichkeit, ein Friedensopfer dort zu feiern. Und dann wird Saul dir nichts tun. Friedensopfer, das ist insofern bemerkenswert, weil es gerade ein Bild des Alten Testamentes von dem ist, was wir in 1. Korinther 10, den Tisch des Herrn, oder dann in 1. Korinther 11, das Mahl des Herrn nennen. Das heißt, Gott nimmt Angst ernst. Und wir sollten das auch tun. Das heißt, die Konsequenz daraus ist, nicht über Angst hinwegzugehen, sondern Angst ernst zu nehmen. Das heißt, Verständnis füreinander zu haben, füreinander zu beten und die Unterschiedlichkeit, die es gibt, auch zu akzeptieren. Das ist also der Punkt 1. Angst gibt es und wir übergehen diese Angst nicht. Wir wollen uns dann aber zweitens anschauen, was sagt Gott uns denn über das Gedächtnismahl? (00:02:03) Und diese Belehrungen finden wir in 1. Korinther 11. In 1. Korinther 11 gibt der Herr Jesus dem Apostel Paulus eine besondere Offenbarung über das Mahl des Herrn und erklärt ihm sowohl den Ablauf als auch die Bedeutung, nämlich wie der Herr Jesus das Mahl eingeführt hat. Er hat das Brot genommen, gedankt, es gebrochen und gesprochen. Dies ist mein Leib, der für euch ist. Dies tut zu meinem Gedächtnis. Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sprach, dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Dies tut, so oft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis. Das heißt, wir haben hier eine direkte Anweisung, das Mahl des Herrn einzunehmen. Lasst uns davon ausgehen, dass der Herr vorausschauen konnte. Er wusste, was alles passieren würde, aber darauf geht er nicht ein. Er sagt, tut dies zu meinem Gedächtnis. (00:03:01) Wir haben also die Berechtigung. Wir haben sogar die Pflicht, das Mahl des Herrn einzunehmen, was an uns liegt. Natürlich gibt es Situationen. Johannes, der Apostel, war in das Gefängnis gebracht worden. Er war auf Patmos gefangen. Er konnte da nicht das Mahl des Herrn einnehmen. Aber wenn es möglich ist, dann wollen wir diesem Gebot des Herrn, dieser Aufforderung, diesem Wunsch, diesem Testament des Herrn Folge leisten. Tut dies. Und das betrifft sowohl das Brot als auch den Kelch. Wir wissen, dass die Ansteckung sowohl durch das Brot, was wir mit unseren Händen anfassen, geschehen kann. Und die Hände sind ein weitaus bedeutsamer Übertrager von diesen Infekten, von dieser Verunreinigung, von diesem Virus, als wir allgemein hindenken. Und natürlich auch den Kelch, weil wir nicht nur den Wein daraus trinken, (00:04:02) sondern an einer Seite mit dem Mund an den Becher gehen, an dem es eine Übertragung gibt. Der Herr wusste das, aber er gibt uns doch den Auftrag, das Mahl des Herrn einzunehmen. Wir fragen uns drittens, was ist der Charakter dieses Mahles? Und dazu hilft uns 1. Korinther 10. Dort wird die gleiche Sache, das Mahl des Herrn, Tisch des Herrn genannt. Und da sagt der Apostel Paulus in 1. Korinther 10 Vers 16, Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus? Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen, denn wir alle nehmen Teil an dem einen Brot. Und dann weiter in Vers 21. Diese Verse machen deutlich, dass es sich um ein Gemeinschaftsmahl handelt. Es geht nicht darum, dass ich persönlich das Brot nehme und den Kelch nehme. (00:05:03) Obwohl das auch wahr ist. Auch ich persönlich nehme Anteil und habe eine persönliche Andacht vor dem Herrn. Aber es ist ein Gemeinschaftsmahl und der Herr möchte, dass es ein Gemeinschaftsmahl ist. Das wird in dem Brot direkt sichtbar, was ein Symbol der Versammlung, also aller Erlösten ist. Und der Herr möchte, dass wir diesen Gemeinschaftscharakter auch verwirklichen. Ich habe schon gesagt, das Friedensopfer ist genau davon ein Bild. Bei dem Friedensopfer wurde ein Opfertier gebracht und Gott hatte seinen Anteil, das Beste, das Fett. Der Opfernde hatte seinen Anteil, der Priester hatte seinen Anteil und sogar das Volk konnte davon essen. Also die Familie und diejenigen, die der Opfernde eingeladen hat. Und genau das ist das Mahl des Herrn, der Tisch des Herrn. Da finden wir, dass Gemeinschaft gepflegt wird. Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus, Gemeinschaft untereinander. Und das ist sowohl im Blick auf das Brot als auch im Blick auf den Kelch. (00:06:06) Da ist das dahingegebene Leben des Herrn Jesus, also das Blut des Christus, ist die Grundlage für diese Gemeinschaft mit ihm und untereinander. Und das Brot macht diese Gemeinschaft direkt sichtbar. Das heißt, der Charakter ist ein gemeinsames Mahl, eine gemeinsame Sache, sowohl bei Brot als auch bei Kelch. Wenn wir diese Belehrungen aus Kapitel 11 und 10 zusammenfassen, dann kann man sehen, es war nie der Gedanke des Herrn, dass wir aufhören mit dem Mahl, sondern er möchte, dass wir dieses Mahl zu seinem Gedächtnis wirklich haben. Apostelgeschichte 20 Vers 7, immer am ersten Tag der Woche. Zweitens, er möchte, dass es ein Gemeinschafts-Mahl ist. Deshalb bringt nicht jeder sein Brot mit, bringt nicht jeder seinen Teller mit, sondern wir haben ein Brot und davon essen wir alle. (00:07:03) Wir haben einen Kelch und davon trinken wir alle. Wenn also jetzt jeder seinen eigenen Becher mitbringen würde, dann wäre das nicht der Charakter, den Gottes Wort hier im Blick auf dieses gemeinsame Teilnehmen, auf diese gemeinsame Mahlzeit, das gemeinschaftliche Trinken uns vorstellt. Dann finden wir viertens, dass der Apostel in 1. Korinther 11 Vers 26 sagt, Denn so oft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Das heißt, der Jesus stellt uns vor, dass wir diese Mahlzeit, dieses Mahl haben dürfen, haben können, bis er kommt. Natürlich ist die Frage, ob ich dabei bin bis zum Ende. Das heißt, ob ich wirklich mit den Mitgeschwistern, mit denen ich mich versammle, wirklich auf der Grundlage der Schrift zusammenkommen, nur dann ist es wirklich das Mahl des Herrn. (00:08:05) Aber an sich sagt der Herr Jesus uns hierzu, dass wir das tun können, bis er kommt. Und seien wir sicher, der Jesus wusste, was es für Krankheiten, was es für Viren und so weiter alles geben könnte. Aber er sagt, bis er kommt. Das heißt, wir wollen fortfahren. Wir wollen nicht unterbrechen, sondern wir wollen weitermachen mit dem Mahl des Herrn, sowohl mit dem Brot als auch mit dem Kelch, sowohl persönlich als auch diesen gemeinschaftlichen Charakter, den es eben, wie gesagt, nicht gebe, wenn jeder sein eigenes Brot, seinen eigenen Teller, seinen eigenen Becher mitbringt. Dann heißt es in diesem Vers 26, so oft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Todesherrn. Das heißt, nur durch die aktive Teilnahme an Brot und Kelch, und Kelch ist immer in der Einzahl, das ist sehr auffällig. (00:09:02) Wir finden nie, dass von Kelchen die Rede ist, sondern immer von Kelch. Dadurch, dass ich aktiv daran teilnehme, dadurch verkündige ich den Todesherrn. Das heißt, wenn wir diesen Wunsch, dieses Testament, diesen Auftrag des Herrn erfüllen wollen, dann nur dadurch, dass wir wirklich daran teilnehmen an diesem Mahl. Nun kann man nicht sagen, dass wir alle aus dem gleichen Becher trinken müssen. In Matthäus und in Markus finden wir das tatsächlich so, dass der Herr Jesus sagt, trinkt alle daraus, nämlich aus diesem Becher. Aber hier in 1. Korinther 11, wo es um die Ordnung in der christlichen Zeit geht, finden wir diesen Zusatz nicht. Der Herr sah voraus zum Beispiel, dass es so viele sein können an einem Ort, dass man zwar für den einen Kelch dankt, aber ihn dann, wie man bei dem Brot ihn auf zwei, drei, vier oder wie viel Teller verteilt, das bei dem Kelch auch tun kann. (00:10:02) Solange eben der Charakter dieses Mahles, dieses Tisches gewahrt bleibt, dass es eine gemeinschaftliche Sache ist, ist das sicherlich auch in Übereinstimmung mit der Schrift. Wir wollen dann sechstens Vertrauen haben. Vertrauen haben zu dem Herrn, dass er uns segnet. Wenn er uns einen solchen Auftrag gibt, dann werden wir gesegnet sein, wenn wir ihn nach seinen Gedanken ausführen. Wir können sicher sein, dass er seine gute, seine segnende Hand über uns halten wird. Das heißt aber siebtens nicht, dass wir eine Zusage hätten, dass die Folgen des Sündenfalls, 1. Mose 3, die nämlich Krankheiten in diese Welt hineingebracht haben, dass wir von diesen Folgen ausgenommen sind. Wir sehen ja gerade in 1. Korinther 11 da als Zucht Gottes, dass ein Guteil entschlafen war, manche schwach, manche krank waren. (00:11:02) Nun, da war es die Folge dessen, dass man das Mahl des Herrn nicht in seinem Charakter, in seinem eigentlichen Wesen mehr erkannt hat. Wir haben heute eher Angst, dass wir uns durch das Mahl vielleicht durch den Kelch anstecken. Aber dürfen wir da dem Herrn nicht vertrauen, dass er seine gute Hand über uns hält? Ja, wir müssen auch seine Wege annehmen, wenn sie einmal anders sind, als wir uns das vorgestellt haben. Aber lasst uns dieses Vertrauen nicht wegwerfen. Ich möchte achtend sagen, dass wir auch bedenken müssen, dass Gott uns sehr unterschiedlich in der Versammlung Gottes zusammengestellt hat. In Römer 14 ist davon die Rede, dass es in den Versammlungen damals in Rom zum Beispiel starke und schwache gab. Natürlich hatte das eine besondere Bewandtnis, aber das zeigt, dass es zu bestimmten praktischen Fragen auch unterschiedliche Gedanken geben kann. Und der Apostel warnt ausdrücklich davor, dass die Starken die Schwachen verachten und dass die Schwachen die Starken richten. (00:12:11) Nun möchte ich im Blick auf uns heute nicht von stark und schwach reden, aber von Unterschiedlichkeit. Und da können wir alle geneigt sein, den einen zu verachten oder den anderen zu richten. Lasst uns das nicht tun. Lasst uns jeden auch mit seinen persönlichen Empfindungen da stehen lassen. Und wie eingangs gesagt im Blick auf die Angst füreinander beten, füreinander versuchen Verständnis zu haben. Damit bin ich bei meinem letzten Punkt neuntens. Wir wollen keinen Streit dieser Dinge wegen haben. Es ist das Mahl des Herrn. Ich habe versucht deutlich zu machen, was die Gedanken des Herrn sind, dass wir seinen Auftrag unbedingt ausführen wollen. Aber wir wollen nicht streiten. Das wird gerade den Ältesten gesagt oder als Voraussetzung, um Ältester sein zu können, heißt es in 1. Timotheus 3 Vers 3. Sie sollen milde sein, nicht streitsüchtig. (00:13:05) Und das wiederholte Apostel Paulus später im Blick auf Timotheus, auf jeden von uns, der einen Dienst für den Herrn Jesus tut. Ein Knecht des Herrn, 2. Timotheus 2 Vers 24, sollen nicht streiten, sondern gegen alle milde sein, lehrfähig, duldsam. Das heißt, wir sollen schon die Lehre des Wortes Gottes vorstellen, aber wir sollen das geduldig tun, nicht mit Streit. Wir wollen also wegen dieser Sache keinen Streit unter die Geschwister bringen. Wir wollen nicht für eine Sache kämpfen und die Geschwister dabei verlieren, auf der einen oder auf der anderen Seite. Nein, wir wollen milde, wir wollen verständnisvoll sein füreinander. Wir wollen diese Frage, die sich äußerlich stellt, zum Beispiel mit vielen verschiedenen Bechern, oder dass wir Brot jetzt irgendwie mit Handschuhen oder dergleichen zubereiten, Nein, da wollen wir keinen Streit zulassen. Wir wollen als Geschwister auf die Knie gehen, wenn wir Angst haben, wenn wir Sorge haben (00:14:07) und wollen einmütig zu einem gemeinsamen Urteil vor dem Herrn kommen. Ich bin ganz sicher, dass der Herr uns dabei helfen wird, dass er uns, wenn wir die rechte Gesinnung haben, demütig, langmütig, aber auch klar seinen Auftrag sehen, dass wir dann zu einem guten Ergebnis kommen, wo der Herr verherrlicht wird und wo wir alle glücklich zu diesem Zusammenkommen gehen können und mit dankbaren und anbetenden Herzen in der Stunde, in der Zusammenkunft sind und dann auch wieder auseinander gehen. Lasst uns den Herrn ehren in allem. Wenn das unsere Gesinnung ist, wenn das vor unseren Herzen ist, dann wird es zu seiner Freude sein.
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