Bekehrung im 1000-jährigen Reich? (FMN)

Lesezeit: 2 Min.

Lieber Manuel,

deinem Artikel in Folge mir nach, Dezember 2019, Seiten 12–21: „Das Königreich und sein innerer Wert“, habe ich mit Interesse gelesen. Auf Seite 20, zweiter Absatz, schreibst du folgenden Satz: „Er wird die Menschen, die im 1000-jährigen Königreich geboren worden sind und sich nicht bekehrt haben, verführen und gegen den Herr Jesus stellen (Off 20,8).“

Meine Frage an dich: Wovon sollen sich die Menschen im 1000-jährigen Königreich bekehren – ohne den Einfluss des Satans?

Im Vergleich: Adam und Eva brauchten sich nicht zu bekehren, solange sie unter dem Einfluss Gottes standen. Erkläre mir doch bitte deine Ansicht oben.

Herzlichen Dank im Voraus.

Mit freundlichem Gruß

G.B.

Lieber G.,

gerne gehe ich auf Ihre Frage ein.

In dem Artikel habe ich versucht zu erklären, dass es in der Drangsalszeit viele Menschen geben wird, die sich zu Gott bekehren und von neuem geboren werden (Hes 36,24-29; Joh 3,5). Damit haben sie die Voraussetzungen dafür erfüllt, in das 1000-jährige Friedensreich eingehen zu können. Aber sie werden keinen neuen Körper bekommen. Genauso wie wir heute werden sie das Fleisch, die alte Natur, weiter in sich haben.

Die Menschen, die im 1000-jährigen Friedensreich geboren werden, haben ebenfalls das Fleisch in sich: Sie „erben“ es von ihren Eltern wie wir heute. Damit haben sie ein Herz, das von Jugend an böse ist, so dass sie auch noch sündigen können. Der Unterschied zu heute liegt darin, dass Satan im Abgrund gefangen ist und die Menschen nicht mehr verführen kann (Off 20,3).

Wir dürfen nicht davon auszugehen, dass im 1000-jährigen Reich jede Sünde sofort mit dem Tod bestraft wird. Es werden allerdings solche sterben, die öffentlich gegen das geltende Recht verstoßen oder sich gegen Christus auflehnen (Ps 101,8; Jes 65,20).

Ein großer Teil der Menschen wird sich selbst in dieser Zeit herrlichen Friedens leider nicht bekehren; sie werden sich Christus nur mit Schmeichelei unterwerfen (Ps 18,45.46; 66,3). Am Ende des 1000-jährigen Reichs werden sie sich am Aufstand gegen Jerusalem beteiligen und dabei umkommen (Off 20,7-10). Sie werden für ewig verloren gehen.

Ich hoffe, dass dir meine kurze Antwort eine Hilfe ist.

Mit herzlichem Gruß

Manuel Walter

Folge mir nach – Heft 2/2020

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

125 Jahre Reichspatentamt – was ist eigentlich die größte Erfindung? Stefan Drüeke Vor 125 Jahren wurde am 1. Juni 1877 in Berlin das Reichspatentamt gegründet. Jede neue Erfindung kann hier als ein Patent angemeldet werden. Man kann sich dazu eine Urkunde ausstellen lassen, die das Recht zur alleinigen Benutzung einer Erfindung ... Artikel lesen
Ich sah den Himmel geöffnet Christian Briem Das Innere der Stadt Eine neue Szene eröffnet sich dem Blick des Sehers. Die Beschreibung der ersten Szene begann mit Vers 9 des 21. Kapitels. Der Engel hatte zu ihm gesagt, er wolle ihm die Braut, das Weib des Lammes, zeigen. Er hatte ihn dann im ... Artikel lesen
Was hat die Kirche mit dem Reich Gottes zu tun? Manuel Seibel Kirche (Versammlung, Gemeinde) und Reich Gottes - zwei ganz verschiedene "Einrichtungen" Gottes. Dennoch fragt man sich, ob es keine Verbindung, keine Beziehung zwischen diesen beiden Bereichen gibt. Und tatsächlich, bei allen Unterschieden ... Podcast anhören
„Ich werde ihn töten!“ (Die gute Saat, FMN) Die gute Saat „Ich werde ihn töten!“, wiederholt der Mann am Steuer seines Lastwagens immer wieder. Er kann an nichts anderes mehr denken. Doch die Strecke ist lang, und es geht nicht ohne Übernachtung. Aber selbst im Hotelzimmer lässt ihn der Durst nach ... Artikel lesen
Die Bergpredigt – Grundsätze des Königreichs der Himmel – eine Einführung (Mt 5-7) Michael Hopp Die Bergpredigt richtet sich an Jünger. Diese wertvollen und wichtigen Kapitel in Matthäus 5-7 sind es wert, dass wir uns damit intensiver beschäftigen. Artikel lesen
Henoch – bekehrt durch ein besonderes Ereignis (FMN) Manuel Seibel Henoch war ein verlorener Sünder wie alle Nachkommen Adams. Aber für ihn war Gott sein Retter. Was aber hat sein Leben so verändert? Artikel lesen