Siehe, ich komme

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Die Erwähnung der Rolle des Buches in Vers 7 ist ohne Frage ein Hinweis darauf, dass es in Vers 6 und 7 um den Ratschluss Gottes geht eine Andeutung auch davon, dass in der zurückliegenden Ewigkeit in der Gottheit Gespräche stattgefunden haben, wenn wir das so nennen dürfen. Dennoch müssen wir festhalten, dass Christus diese Worte als Mensch auf der Erde sprach; denn in Hebräer 10, wo diese Verse aus Psalm 40 wörtlich zitiert werden, wird das Zitat mit den Worten eingeleitet: "Darum, als er in die Welt kommt, spricht er ..." Deswegen kann es auch nur heißen: "Siehe, ich komme" (vgl. Heb 10, 7.9), nicht: "Ich gehe."

Dabei wird in Hebräer 10, 5 für "kommt" ein anderes Wort im Grundtext benutzt als in Vers 7 und 9. Das Wort in Vers 5 bedeutet "hineinkommen": "Als er in die Welt hineinkommt, als er in die Welt eintritt". In den Versen 7 und 9 dagegen verwendet der Heilige Geist ein Wort, das grammatisch eine Perfektform darstellt und soviel wie "gekommen oder angelangt sein und nun da sein" bedeutet. Das unterstreicht, was wir vorher sagten, dass der Herr Jesus diese Worte als Mensch auf der Erde sprach, denn ihr Sinn ist dieser: "Siehe, ich bin gekommen und bin nun da ..., um deinen Willen zu tun." In Vers 5 handelt es sich um den Akt oder den Vorgang des Kommens, in Vers 7 und 9 um den Zustand, der dem Vorgang folgt.

Wir müssen also in den Versen 6 und 7 von Psalm 40 unterscheiden lernen zwischen dem Ratschluss oder dem Willen Gottes einerseits und den tatsächlich gesprochenen Worten des Sohnes andererseits. Diese Verse enthüllen uns, was in der Ewigkeit vor sich ging gemäß dem, was in der Rolle des Buches geschrieben steht: Für den Sohn war der Platz des Gehorsams vorgesehen. Sie zeigen uns, wie der Sohn Mensch werden sollte. Andererseits sprach Christus diese Worte erst, als Er tatsächlich seinen Platz auf der Erde eingenommen hatte, ebenfalls die Worte des achten Verses: "Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetzt ist im Innern meines Herzens." Das alles ist wunderbar und führt uns, wenn wir darüber nachsinnen, zur Anbetung.

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