Die Augen zumachen

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„Wenn man die Augen zu macht, klingt der Regen wie Applaus“, singt der junge deutsche Sänger und Songwriter Enno Bunger.

Als ich diesen Satz „las“, musste ich an den Menschen denken, der die Augen schließt und sich vormacht: Nach dem Tod ist alles aus. Das klingt wie Applaus. Aber die Wirklichkeit ist, dass dann das Gericht vor der Tür steht: „Dem Menschen ist es gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht“ (Heb 9,27).

So kann man als aufgeklärter Mensch die Augen vor der Wirklichkeit verschließen. Schon Salomo schreibt, dass Gott dem Menschen die Ewigkeit in das Herz gelegt hat (Pred 3,11). Das schreibt ein Mann, der in diesem Buch die Dinge „unter der Sonne“ besieht. Aber selbst dann, wenn man Gott ausschaltet, hat man ein Bewusstsein, dass es absurd ist zu denken, dass mit dem Tod alles aus ist.

Wenn man die Augen schließt, mag man das denken. Aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Besser ist es, man erkennt das vorher als zu spät. Denn heute noch kann man sich bekehren und Jesus Christus als Retter annehmen. Dann ist man gerettet und kommt nicht in das Gericht Gottes.

Aber auch als Gläubige können wir die Augen vor der Wirklichkeit verschließen. Dann reden wir uns ein, wie treu doch unsere Kinder sind. Dann sehen wir sie „blind“ oder durch die rosarote Brille, auch wenn sie in Wirklichkeit ein ganz anderes Leben führen ... Das gleiche gilt auch im Blick auf uns selbst. Wie günstig können wir unser eigenes Leben sehen, wenn wir mal die Augen schließen. Aber ist es wirklich Applaus?

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