Der Herr kommt mit seinen Jüngern noch einmal in seine Stadt, nach Kapernaum. Dort spielt sich eine Begebenheit ab, die wir nur im Matthäusevangelium finden. Es ist klar, dass sie dadurch eine besondere Bedeutung in Bezug auf den Schwerpunkt dieses Evangeliums haben muss. Wir fragen uns also, warum Gott diese Begebenheit und dieses Wunder gerade in unserem Evangelium platziert hat.
Wenn Gottes Wort keine konkrete Antwort auf eine solche Frage gibt, müssen wir vorsichtig sein, in Absolutheit zu antworten. Dennoch scheint mir Folgendes beim Lesen dieser vier Verse aufzufallen:
Der Herr Jesus bezeichnet sich als König bzw. Königssohn (Vers 25) – das ist das Thema unseres Evangeliums. Zugleich zeigt Er in dieser Begebenheit, dass Er der im Alten Testament vorhergesagte Emmanuel, „Gott mit uns“, ist, denn:
a) Er ist allwissend: Er weiß, was Petrus mit den Einnehmern der Doppeldrachme besprochen hat, obwohl Er nicht an diesem Gespräch teilgenommen hat. 1
b) Er ist allmächtig: Er ist in der Lage, den entsprechenden Betrag durch ein Wunder herbeizuschaffen.
Fußnoten
- 1 Es ist zwar nicht ganz auszuschließen, dass der Herr hier nicht weit entfernt von Petrus stand und das Gespräch mitbekommen hat. Dafür liefert der Bibeltext aber keinen Hinweis. Denn mehrfach lesen wir in den Evangelien, wie Juden einzelne der Jünger ansprachen, um eine Klage gegen den Herrn loszuwerden. Einmal heißt es dann ausdrücklich: „Als Jesus es hörte ...“ (Mk 2,17). Zudem ist nur von Petrus die Rede, dass er in das Haus eintrat (Vers 25). Offenbar war der Herr schon dort und erwartete seinen Jünger, der mit den Einnehmern allein gesprochen hatte.
Quelle: bibelpraxis.de/a3279.html