Der Herr spricht in diesen Versen von seinem Tod. Jemand hat einmal zusammengestellt, was es ohne den Tod des Herrn nicht gäbe:
- ein Königreich in Herrlichkeit (Verse 1-8);
- Rettung für das Volk Israel (Verse 14-21);
- eine herrliche Zukunft, selbst nicht für die Besten des Volkes, die Jünger (Vers 17);
- eine Wiederherstellung der Beziehungen innerhalb des Volkes Israel (Vers 12);
- das Kommen Elias (Vers 11);
- Befreiung von der Macht Satans (Vers 18);
- die Versammlung (Gemeinde, Kirche; Kapitel 16);
- Gnade für Sünder und Erlöste.
Erneut nennt der Herr sich mit seinem bevorzugten Namen „Sohn des Menschen". Und passend zu dem bereits erwähnten Kontext sagt Er, dass der Sohn des Menschen in die Hände von Menschen überliefert würde, die Ihn töten würden. Es ist nicht ausschließlich von Juden die Rede, sondern der Herr benutzt hier die allgemeine Formulierung „Menschen", die sich sowohl auf Juden als auch auf Heiden beziehen kann. Erneut fügt Er dann hinzu, dass Er am dritten Tag auferweckt werden wird. Wenn Er zu den Jüngern von seinen Leiden spricht, fügt Er diese Hoffnung immer hinzu.
Haben die Jünger ihren Meister verstanden? Es hat den Anschein, dass sie erneut nur die eine Hälfte seiner Worte aufgenommen haben. Markus sagt das ausdrücklich: „Sie aber verstanden das Wort nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen" (Mk 9,32). Lukas verstärkt diesen Punkt noch (Lk 9,45). Durch die Berichterstattung von Matthäus erkennen wir nur, dass sie seinen Hinweis über die Auferstehung nicht erfasst haben. Natürlich war es traurig, dass der Herr sterben würde. Und deshalb konnten sie betrübt sein. Aber es scheint so, dass sie erneut nicht genau zugehört haben. So war der Herr auch hier in seinen Empfindungen letztlich allein. Denn wir lesen nicht, dass sie für Ihn oder mit Ihm betrübt waren. Sie dachten sicherlich daran, dass sie dann alleine zurückbleiben würden.
Was für ein Unterschied tritt zutage, wenn man später die Worte von Petrus liest, nachdem der Heilige Geist begann, in Ihm zu wohnen: „Jesus Christus, den ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt, liebt; an welchen glaubend, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude frohlockt" (1. Pet 1,8). Große Traurigkeit wird hier ersetzt durch überschwängliche Freude. Diese ist nicht Ergebnis von Unnüchternheit, sondern beruht auf dem Glauben, der nicht sehen muss, sondern das Unsichtbare für wahr hält und so an dem festhält, der gestorben und auferstanden ist.
Quelle: bibelpraxis.de/a3278.html