Die Jünger hatten Elia mit dem Herrn Jesus auf dem Berg der Verklärung gesehen. Daraufhin fragten sie Jesus, was das Mit Elia auf sich habe. Christus weist sie im Blick auf das im Alten Testament angekündigte Kommen Elias auf zwei verschiedene Zeitabschnitte hin:
a) Elia zwar kommt und wird alle Dinge wiederherstellen: Diese Aussage bezieht sich auf die Zeit kurz vor dem Kommen des Messias, wenn dieser sein Königreich in Macht und Herrlichkeit aufrichten wird (vgl. Mal 3,23). Dieses Ereignis liegt auch für uns noch in der Zukunft – und damit erst recht für die Jünger damals. Elia wird dann einen Zustand inmitten des Volkes erleben, der traurig ist und durch Entzweiung sogar inmitten der Familien geprägt ist. Es geht dabei also um den moralischen Zustand der Juden, der dann vorherrschen wird. In Apostelgeschichte 3,21 finden wir erneut den Hinweis auf die Wiederherstellung aller Dinge. Dort geht Petrus in seiner Rede allerdings nicht darauf ein, dass diese Wiederherstellung durch den zukünftigen Elia bewirkt wird, sondern führt sie auf die Ankunft des Sohnes des Menschen zurück.
b) Elia ist schon gekommen: Elia war tatsächlich schon gekommen, aber sie – ein Wort scharfer Zurechtweisung der Schriftgelehrten und ihrer Freunde – „haben ihn nicht erkannt, sondern an ihm getan, was irgend sie wollten“. Die Jünger erkennen sofort, dass der Herr hiermit niemand anderes meint als Johannes den Täufer. Das hatte Er ja bereits in Kapitel 11,14 erläutert. Elia war längst gekommen, aber die Führer des Volkes Israel haben diesen Menschen in seinem wahren Charakter verkannt. Sie haben verstanden, dass er sie zur Buße aufforderte. Aber das lehnten sie ab. Sie verwarfen seine Botschaft und mit seiner Botschaft auch ihn selbst. So ist seine Ermordung durch Herodes letztlich eine zwangsläufige Folge ihrer schon sehr früh sichtbaren Einstellung zu ihm.
Quelle: bibelpraxis.de/a3268.html