Am: Sa, 13. Mai 2017 ·
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„Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus; und auf diesen Felsen werde ich meine Versammlung bauen“ (Mt 16,18) - eine kurze Andacht.
- „Und auf diesen Felsen werde ich meine Versammlung bauen": Zunächst fällt auf, dass unser Herr nicht einfach weiterspricht mit „auf diesen Felsen ...", sondern ein „und" einfügt. Das ist ein erster Hinweis darauf, dass Er keinesfalls vorhat, die Versammlung auf die Person Petrus zu bauen, sondern dass er hier einen zusätzlichen Gedanken offenbart. Darüber hinaus sagt Er nicht: „auf dir" oder „auf diesem" (nämlich dem Stein, Petrus), sondern der Herr führt ein neues, weiteres Wort ein, das „Petrus" (gr. petros) zwar ähnlich ist, aber sich davon unterscheidet.
- Der Herr sagt: auf diesem Felsen (gr. petra). Wenn man diese Aussage etwas umschreiben wollte, könnte man sagen: Auf diesen Felsen, wovon du, Petrus, ein Stein oder ein Teil bist, werde ich meine Versammlung bauen.
Dass Jesus nicht Petrus als Grundlage der Versammlung meint, wird auch durch die Wahl des Demonstrativpronomens („diesen") deutlich. Dadurch, dass dieses Pronomen im Grundtext vorangestellt wird, macht der Herr deutlich: Auf diesen einen, nicht auf irgendeinen anderen, nein auf diesen Sohn des lebendigen Gottes - und damit kein Zweifel darüber aufkommen kann, fügt Er hinzu: nämlich den Felsen (und nicht dem Stein davon) - werde ich meine Versammlung bauen.
Dass dieser Fels Christus selbst ist, wird auch durch andere Stellen deutlich gemacht. Paulus schreibt, inspiriert durch den Geist Gottes, in 1. Korinther 10,4, wenn er von dem Felsen in der Wüste spricht: „Der Fels aber war der Christus." Christus ist Gott - so ist der Fels göttliches Material: „Der Fels: Vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht" (5. Mo 32,4).
- Die Versammlung hat ein sicheres Fundament: Sie ruht auf dem Felsen, auf Christus. Aber sie ruht nicht auf dem Messias Israels und auch nicht auf dem Menschen Jesus. Sie ruht auf Ihm, dem ewigen, dem lebendigen Gott. Das ist die Bedeutung dieses Verses. Denn der Fels bezieht sich auf die neue Offenbarung, die der Vater Petrus gegeben hatte, als dieser vom Sohn des lebendigen Gottes sprach. Das wird im letzten Teil unseres Verses auch noch einmal deutlich. Das Fundament ist deshalb so stabil, weil es göttlich, ewig und himmlisch ist. Es ist wahr, dass der Mensch Christus Jesus das Haupt des Leibes der Versammlung ist (vgl. Kol 1,18; Eph 4,15). Aber davon spricht der Herr hier noch nicht. Das ist das Geheimnis, das Paulus erst später offenbaren sollte. Hier geht es um das Fundament und dann um den Baumeister. Und beides ist der Herr Jesus als der ewige Gott.
Quelle: bibelpraxis.de/a3070.html