Der Welt-Lachtag: Haben Christen noch etwas zu lachen?

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Lachen - kommt das in der Bibel vor?

Ein kurzer Blick in eine Konkordanz zeigt, dass auch das Wort Gottes von Lachen spricht. Allerdings beziehen sich viele Stellen auf ein ironisches oder spottendes Lachen Gottes über sich auflehnende Menschen: „Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet ihrer“ (Ps 2,4). Aber es gibt auch das freudige Lachen: „Da wurde unser Mund voll Lachens, und unsere Zunge voll Jubels: Da sagte man unter den Nationen: Der HERR hat Großes an ihnen getan“ (Ps 126, 2). Das ist die Freude, die die treuen Juden empfinden werden, wenn der Herr Jesus als Messias zu ihnen kommen und sie aus jeder Not herausführen wird.

Auch wir dürfen uns freuen und „lachen“, wenn wir in unserem persönlichen Leben das Eingreifen der Hand unseres Herrn erleben! Oder hast du dich über Ihn und seine Hilfe noch nie dankbar freuen können?

Das Kind, das „Lachen“ hieß

Würdest du dein Kind „Lachen“ nennen? Das kommt uns vielleicht ein bisschen „spanisch“ vor. Es gibt tatsächlich jemanden, der genau diesen Namen bekam: Isaak (was übersetzt „lachen“ heißt). Die Prophezeiung der Geburt dieses Jungen ist bemerkenswert. Sowohl Abraham als auch Sara konnten nicht fassen, dass Gott ihnen in hohem Alter (um die 100 Jahre alt) ein Kind schenken würde. Beide mussten auf die Ankündigung Gottes - mehr oder weniger - ungläubig lachen. Als aber das Kind geboren wurde, freuten sie sich so sehr, dass sie ihr Kind „Lachen“ nannten. Sie wussten, dass sich auch andere mit ihnen freuen und so lachen würden.

Auch wir dürfen über unsere Kinder vor Freude lachen, oder etwa nicht?

Hat der Herr Jesus gelacht?

Mehrfach habe ich die Frage gehört, ob der Herr Jesus gelacht hat. Tatsächlich lesen wir davon nichts. Sein Weg war zwar insofern ein Weg der Freude, als Er stets in Gemeinschaft mit seinem Vater gelebt hat. Aber durch die Ablehnung der Menschen war es ein schwerer Weg. Vor allem würde das Aufschreiben eines „Lachens“ nicht zu der Entschiedenheit, der Weihe und der Konsequenz passen, mit der unser Retter in Richtung seines „Lebensziel“ ging: das Kreuz.

Heißt das, dass Er nicht gelacht hätte? Das glaube ich nicht! Sicher war Er der vollkommene Mensch. Aber gerade, weil Er vollkommen Mensch war, kannte Er auch die Freude, die Menschen haben (dürfen). Bei Ihm war sie nicht oberflächlich und kurzfristiger Natur. Aber auch unser Herr wird als Kind mit seinen Geschwistern und mit seinen Eltern Freude gekannt, ja gelacht haben. Wir sollten uns unseren Retter als Menschen nicht „unnatürlich“ vorstellen, wenn sich auch seine Natur, da sie göttlich ist, von unserer unterscheidet. Andererseits war Er von Jugend an der Verworfene, Leidende. Auch verwunderte man sich über sein Verhalten als Zwölfjähriger. Er war eben „so ganz anders“.

Christen haben etwas zu „lachen“!

Gerade wir Christen dürfen in den natürlichen Dingen fröhlich und ungezwungen lachen, weil unsere Freude eingebettet sein darf in die Gemeinschaft mit dem Herrn. Das wird uns Natürlichkeit erhalten und ein „Über-die-Strenge-schlagen“ verhindern. Und es darf ansteckend sein: „Das Leuchten der Augen erfreut das Herz“ (Spr. 13,30).

Nicht lachen werden Christen, wenn es um Witzeleien oder zynisches und ausgelassenes (Aus)Lachen geht, was in unserer oberflächlichen Gesellschaft an der Tagesordnung ist. Titus wird beispielsweise deutlich darauf hingewiesen, dass einem Gläubigen „würdiger Ernst“ (Ti 2,7) gut ansteht.

Und wie viel Grund zur Freude haben wir in geistlichen Dingen: Johannes schreibt seinen Briefempfängern über den Herrn Jesus und die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn. Sein Ziel: „Damit eure Freude völlig sei“ (1Jo 1,4). Das ist eine tiefe, innere Freude. „Glückselig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als böse verwerfen um des Sohnes des Menschen willen; freut euch an jenem Tag, und hüpft vor Freude, denn siehe, euer Lohn ist groß in dem Himmel“ (Lk 6,22-23). Das sagte der Herr zu seinen Jüngern, und auch uns gelten seine Worte. Wir dürfen uns freuen, sogar vor Freude „hüpfen“.

Heute schon gelacht?

Wir brauchen kein Anregungsprogramm, um zu lachen, oder? Christen wissen, warum sie sich freuen und lachen können. Sie werden nicht über andere lachen. Sie müssen auch nicht über sich selbst lachen, auch wenn das zuweilen nicht verkehrt sein mag. Nein, sie jubeln dankbar über die großartige Errettung, die sie im Herrn Jesus geschenkt bekommen haben. Und sie freuen sich über jeden Gläubigen, den sie kennen dürfen. Vor allem aber zeigen sie diese tiefe, innere Freude, die für andere ansteckend ist. Oder?

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