Zweifel an der Fürsorge des Herrn für die Seinen

Lesezeit: 2 Min.

Die Jünger hatten vergessen, Brote auf eine Schifffahrt mitzunehmen, die sie zusammen mit dem Herrn begonnen hatten. Jetzt dachten sie, dass Er sie deswegen tadelt. Aber wenn der Herr den Jüngern auch ihren kleinen Glauben nennen muss – und wie oft muss Er das auch bei uns tun –, so neigt Er sich doch zu ihnen herab. Er zeigt ihnen nämlich zunächst, dass jede Sorge um die materielle Versorgung vollkommen unnötig war. Sie hatten doch inzwischen schon zweimal erlebt, in was für einer wunderbaren Weise der Herr 5.000 und dann auch 4.000 Menschen versorgt hatte. Warum zweifelten sie daran, dass Er dies immer wieder auch für sie tun könnte?

Allerdings sollten wir bedenken, dass wir keinen Grund haben, mit Fingern auf die Jünger zu zeigen. Wie oft haben wir selbst die gütige Hand unseres Herrn erlebt. Aber schon kurze Zeit später scheinen wir alles vergessen zu haben. Leider hat uns Erfahrung oft nicht klug gemacht. Wir sind so sehr mit unseren materiellen Bedürfnissen und Sorgen beschäftigt, dass wir keinen Blick mehr für das Unsichtbare haben, kein Vertrauen zu unserem Herrn im Himmel, dass Er immer in der Lage ist, uns zu versorgen, wie und wo Er will. Dieses Vertrauen dürfen wir neu entstehen lassen. Wir müssen lernen, nicht von unseren menschlichen Überlegungen bzw. überhaupt vom Menschen auszugehen, um dann zu versuchen, uns zu Gott zu erheben. Besser gingen wir immer von der Sichtweise Gottes aus, der sich dem Menschen gegenüber in wunderbarer Weise offenbart. Aber solange wir nicht die Beziehung von allem zu Christus bzw. die Beziehung von Christus zu allem ins Auge fassen, können wir gar nichts richtig verstehen. Die Offenbarung Gottes in Christus unberücksichtigt zu lassen war, schon immer ein großer Fehler der Menschen.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Das Zeichen des Todes des Herrn Manuel Seibel "Denn so wie Jona drei Tage und drei Nächte in dem Bauch des großen Fisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte in dem Herzen der Erde sein" (Mt 12,40) - eine kurze Andacht. Artikel lesen
Der Zorn des Herrn Manuel Seibel „Dann rief ihn sein Herr herzu und spricht zu ihm: Du böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, da du mich ja batest; hättest nicht auch du dich deines Mitknechtes erbarmen sollen, wie auch ich mich deiner erbarmt habe? Und sein ... Artikel lesen
Aufnahme und Zurückweisen am Tisch des Herrn Frank Wallace Das Neue Testament stellt uns das Vorrecht vor, am Tisch des Herrn Gemeinschaft mit dem Herrn und mit Gläubigen zu pflegen. Dort bezeugen wir die Tatsache, dass es den "einen Leib" auf der Erde gibt - alle Gläubigen - und das verherrlichte Haupt ... Artikel lesen
Eine neue Familie des Herrn Manuel Seibel Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder; denn wer irgend den Willen meines ... Artikel lesen
Dem Herrn Jesus nachfolgen Manuel Seibel "Und er spricht zu ihnen: Kommt, folgt mir nach" (Mt 4,19) - eine kurze Andacht. Artikel lesen
Den Herrn kennenlernen Manuel Seibel „Sie aber sagen zu ihm: Wir haben nichts hier als nur fünf Brote und zwei Fische.“ (Mt 14,17) - eine kurze Andacht. Artikel lesen