Die Pharisäer und Sadduzäer wollten von dem Herrn Jesus ein Zeichen aus dem Himmel haben. Jesus antwortete ihnen mit einer Art Gleichnis. Die Pharisäer und Sadduzäer waren in der Lage, aufgrund des Aussehens des Himmels – diesen Blick auf den Himmel greift der Herr aus der Versuchung dieser Menschen auf – eine Wettervorhersage zu geben. Das war offenbar eine besondere Spezialität damals. Es gibt nämlich Berichte aus dem Talmud, dass zum Beispiel am letzten Tag des Laubhüttenfestes aller Augen auf die Richtung des Rauches achteten, der von den Opfern aufstieg. Und je nach Richtung freuten sich die Armen (über eine vermutlich schlechte Ernte, so dass die Reichen nicht noch reicher wurden) oder die Reichen (über eine vermutlich gute Ernte).
In den irdischen, materiellen Dingen des Lebens waren sie zu Hause. Das sind auch heute viele Menschen, die in materiellen Themen sehr bewandert sind. Aber die Zeichen der Zeit verkennen sie, wenn sie meinen, es sei Friede und Sicherheit (vgl. 1. Thes 5,3), aber wenn das plötzliche Erwachen beim Ausbrechen des Gerichts sie ereilen wird.
So auch bei den Pharisäern und Sadduzäern. Was war ihre eigentliche Aufgabe als Führer des Volkes Gottes? Sie sollten geistliche Leiter sein. Aber auf ihrem ureigensten Gebiet waren sie blind und taub: „Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch verstehen“ (vgl. Mt 13,13-15). Durch ihre Frage bewiesen diese Menschen, dass die von Christus angeführte Weissagung Jesajas wie die Faust aufs Auge zu der geistlichen Gesinnung dieser Leute passte. – Muss er solch scharfe Worte auch uns (gelegentlich) sagen (lassen)?
Quelle: bibelpraxis.de/a3028.html