Der Herr Jesus speiste eine große Volksmenge mit fünf Broten und zwei Fischen. Was ist die symbolische Bedeutung der Brote und Fische.
Brot ist gebackenes Korn. Spricht das nicht vom Tod des Herrn Jesus als Grundlage für die wahre Speise der Menschen, um sie ewig glücklich zu machen? Während der Herr in Johannes 6 das Brot als Hinweis auf sich selbst erklärt, sagt Er zu den Fischen nichts weiter. Das macht uns vorsichtig in der Auslegung. Aus Johannes 21,9.13 wissen wir, dass der Herr bei einer späteren Gelegenheit noch einmal Fische (und auch Brot) für seine Jünger bereithält. Offenbar aß auch Er Brot (Honigscheibe) und Fisch (Lk 24,42.43; Joh 21,15). So hatten sie - im Bild gesprochen - Gemeinschaft miteinander im Genuss dessen, was seine Person darstellte. Es ist Nahrung, die von Ihm kommt. Und alles, was von Ihm geschenkt wird, spricht von seiner Herrlichkeit - auch in der geistlichen Anwendung. Könnte der Fisch ein Bild von Christus sein, der die Wasser und Fluten des Gerichtes Gottes über sich erduldet hat (vgl. Jona 2; Ps 42,7)? Sein Tod wird verglichen mit der Zeit, die Jona im Bauch des Fisches verbrachte (Mt 12,40). Dann hätten die Fische mit dem verworfenen, leidenden und gestorbenen Christus zu tun. Die Wassermassen des aufgewühlten Meeres (Jes 57,20) sind aufgestanden gegen den Herrn der Herrlichkeit (Ps 2,1-3; Apg 4,25-27).
Man könnte auch sagen, dass Christus uns nicht nur die grundlegende und notwendige Nahrung für unser Glaubensleben schenkt (die Brote), sondern darüber hinaus viel mehr, als wir benötigen (die Fische), so dass unser Tisch übervoll ist und der Becher überfließt (vgl. Ps 23,6).
Einen letzten Gedanken möchte ich mit den Broten und den Fischen verbinden. Um Brote herzustellen, muss man arbeiten - nämlich Korn backen. Fische aber wachsen von selbst, man muss sie „nur" noch angeln. So ist es auch im Dienst für den Herrn. Vieles, was ein Diener weitergibt, hat er sich in der Gegenwart Gottes „erarbeitet", indem er die Bibel gelesen, zu dem Herrn gebetet und gute Erklärungen gelesen hat. In kürzerer oder längerer Arbeit hat er das dann so verarbeitet, dass daraus ein (hoffentlich) nützlicher Beitrag für andere hervorkommt (Brote). Aber es ist im Dienst auch immer wieder so, dass der Herr auf einmal etwas schenkt, wofür man gar nichts getan hat - es ist einfach eine Gabe von oben, die man weitergeben darf (Fische). Haben wir das nicht alles schon erlebt, z. B. in Gesprächen am Büchertisch?
Quelle: bibelpraxis.de/a2938.html