Der steinige Boden zeigt uns einen zweiten Feind bei dem Gleichnis vom Sämann. Es ist das sündige Fleisch in dem Menschen, in seiner nach außen hin anziehenden Seite. Denn das Fleisch entdeckt, dass hier jemand das Wort verkündigt, der Autorität besitzt und von Gott kommt. Zu Ihm möchte es sich gesellen, aber ohne eine wirkliche innere Umkehr. Denn diese ist dem Fleisch vollkommen zuwider!
Hier spricht der Herr von einem (Herzens-)Boden, auf dem etwas Erde liegt. Sie verdeckt den eigentlich Untergrund - steiniges Gelände. Scheinbar handelt es sich um guten Boden. Aber in Wirklichkeit ist es ein unbrauchbarer Untergrund. Das spricht von einem Menschen, der dem Wort Gottes zuhört. Offensichtlich wird das Gewissen dieser Menschen nicht erreicht. Denn wenn das Gewissen getroffen wird, gibt es nicht - wie hier - Freude über das Gehörte, sondern man ist innerlich betroffen. Wenn Christus das Evangelium predigt, führt Er den Sünder zunächst in das Licht Gottes. Das bringt diesen dazu, seine eigenen Sünden zu erkennen als etwas, was Gott zutiefst beleidigt, ja was das Kreuz des Herrn Jesus Christus nötig machte. Kann man sich darüber freuen? Nein, das führt zu einem Erschrecken über den furchtbaren, eigenen Zustand. Menschen, die nach einer Wortverkündigung große Freude zeigen, muss man daher vorsichtig begegnen. Haben sie die Botschaft wirklich verstanden? Haben sie erkannt, worum es geht? Gerade in der heutigen Zeit, in der oft nur noch ein verkürztes Evangelium verkündigt wird, in dem die Notwendigkeit tiefer Reue und Umkehr oftmals fehlt, könnten leicht scheinbare Bekehrungen entstehen.
Quelle: bibelpraxis.de/a2727.html