Nach der unverschämten Forderung nach einem Zeichen hat der Herr den Pharisäern das Zeichen Jonas, des Propheten genannt. Er selbst hatte schon unzählige Wunder vollbracht, welche die Juden nicht angenommen haben. Nun hatte er einen letzten Appell an ihr Gewissen und stellt ihnen Heiden, Niniviten vor. Das ist nichts anderes als eine Gerichtsankündigung.
Jona ist wohl der einzige Prophet, der im Alten Testament nicht zum Volk Israel sondern direkt zu einer heidnischen Nation gesandt wurde. Aber im Unterschied zu den hasserfüllten Pharisäern, mit denen es der Herr zu tun hatte, waren die Niniviten bereit, umzukehren und Buße zu tun. Sie taten es sofort, als Jona gegen sie predigte.
Aber wer war dieser Mann im Vergleich zu Jesus? Es war ein untreuer Diener, der die eigene Ehre mehr suchte als die Rettung von Menschen. Es war ein Mann, der vor Gott weglief. Es war jemand, dem der Prophetenstatus wichtiger war als Menschenleben. Und dennoch hörten die Menschen in Ninive auf seine Gerichtsbotschaft.
„Und siehe, mehr als Jona ist hier." Vor den Pharisäern stand dagegen jemand, der nicht sich selbst, sondern die Ehre Gottes suchte. Der zur Rettung von Menschen gekommen war, besonders für sein eigenes Volk. Er war jemand, der immer in Gemeinschaft mit Gott lebte. Ihm ging es nicht um ein Amt, sondern darum, Menschen für Gott zu gewinnen. Und dennoch haben die Pharisäer und sein eigenes Volk nicht auf seine Botschaft der Barmherzigkeit gehört. Was für eine Tragik für sie! Deshalb werden diese Männer aus Ninive aufstehen im Gericht gegen die Juden und es mit Recht verdammen. Diese bildhafte Sprache bedeutet, dass die Buße der Männer von Ninive ein verurteilendes Zeugnis gegen das Volk der Juden am Richterstuhl Gottes sein wird.
Quelle: bibelpraxis.de/a2695.html