Der Herr Jesus hatte über Chorazin und Bethsaida ein Wehe ausgesprochen. Auf einmal spricht Er von Tyrus und Sidon, zwei heidnischen Städten, die wir aus dem Alten Testament kennen. Tyrus liegt im Süden Libanons, also nördlich von Israel. Sidon liegt etwas weiter nördlich und wird im Alten Testament bereits in 1. Mose 10,15 als direkter Nachkomme Kanaans genannt. Tyrus finden wir immer wieder genannt. Besonders die Propheten beschäftigen sich mit dieser Stadt und dem dazugehörenden Reich und Herrscher.
Diese Stadt wird zum Beispiel bei Hesekiel zum Synonym der kommerziellen Macht dieser Welt. Da es sich um Hafenstädte handelte, waren sie zu regelrecht lasterhaften Städten geworden. Das Gericht wegen ihrer Sünden wird in Jesaja 23 und Hesekiel 26-28 angekündigt. Aber gerade die Menschen aus diesen Städten, die so böse waren, hätten längst in Sack und Asche Buße getan, sagt unser Herr. Natürlich erinnert uns das sofort an Ninive (Jona 3). Diese Stadt hat die warnende Botschaft damals ernst genommen und eine wirkliche Umkehr erlebt. In Tyrus und Sidon sind solche Wunderwerke nicht geschehen, wie die Juden sie erlebt hatten.
Der Herr verankert hier das göttliche Prinzip, dass jemand, der mehr gesegnet ist als ein anderer, auch mehr Verantwortung trägt. Und wenn er dieser Verantwortung nicht entspricht, wird sein Gerichtsurteil auch härter ausfallen. Das gilt auch in der heutigen Zeit: Wer ein Bewusstsein des gewaltigen Segens für den einzelnen Gläubigen und für die Versammlung (Gemeinde) Gottes hat, ist verantwortlicher als jemand, der nichts davon kennt. Daher lasst uns entschieden und treu sein - das segnet unser Herr.
Quelle: bibelpraxis.de/a2515.html