Eine repräsentative Umfrage hat ergeben, dass 77% der Deutschen wünschen, dass die Kirche die Kluft zwischen arm und reich thematisiert. Nur 10% sind der Meinung, dass sich die Kirche aus politischen Fragen heraushalten sollte. Interessant ist, dass hier die Jüngeren - die 30-39-Jährigen - stärker gegen eine politische Meinungsverbreitung der Kirchen sind. Immerhin 16% von ihnen sind dagegen.
Dagegen wünschen sich 62% der Deutschen, dass die Kirche zur Homo-Ehe Position bezieht - welche, wurden sie allerdings nicht gefragt ... 60% wollen, dass sich die Kirche zur Asylpolitik äußert.
Das ganze zeigt, dass die Kirche in den Augen der meisten ein Teilnehmer am politischen Meinungsprozess geworden ist. Wie sagte mal jemand, vor mehr als 100 Jahren: Ich suchte die Kirche, und fand sie in der Welt. Dann suchte ich die Welt, und fand sie in der Kirche. Wir müssen uns alle fragen, ob das auch auf uns zutrifft.
Der Herr Jesus hat uns aus der Welt herausgenommen, damit wir nicht mehr unser zu Hause in dieser (politischen) Welt suchen und haben (Gal 1,4). Und Er hat in seinem Gebet zum Vater davon gesprochen, dass die Erlösten „nicht von der Welt sind, wie ich nicht von der Welt bin" (Joh 17,14). Ist das mein Kennzeichen? Oder machen auch wir Politik und werden nicht zu Heilsfragen sondern zu politischen Entscheidungen „befragt"? Dann hätten wir unsere Aufgabe verfehlt!
Quelle: bibelpraxis.de/a2461.html