Hier spricht der Herr Jesus zum ersten Mal in den Evangelien davon, dass es darauf ankommt, „bis ans Ende" auszuharren. Nur wer das Ende erreicht - das ist letztlich die Einführung des 1000-jährigen Reiches, also das Kommen des Sohnes des Menschen, wie der nächste Vers klarmacht -, der wird errettet werden. Es gibt manche, deren Ausharren in den Märtyrertod geführt hat. Aber so lange ein Jude noch nicht ermordet wurde, musste er bis ans Ende ausharren.
Diese Ermahnung, „bis ans Ende" auszuharren, mag auch mit der Gegenwart von Judas Iskariot zusammenhängen. Noch immer war er mit den anderen elf Jüngern beim Herrn Jesus. Aber er war ein falscher Jünger, ein falscher Apostel. Er war lange Zeit dabei geblieben. Aber bis ans Ende würde er nicht ausharren. So wird er zu einem Beispiel für die Menschen, über die der Herr hier spricht. Zugleich ist er eine Mahnung an alle, die sich äußerlich zu Christus bekennen, innerlich aber kein Leben aus Gott haben.
In der christlichen Zeit werden wir aufgefordert, treu zu sein und zu bleiben. Aber für uns gilt, dass wer sich bekehrt hat, dem Herrn in Ewigkeit angehört. „Der Herr kennt diejenigen, die sein sind" (2. Tim 2,19). Hier geht es nicht darum, dass wir bis zum Ende treu sind, um errettet zu werden, auch wenn der Herr davon ausgeht, dass ein Gläubiger genau das tut. In der heutigen Zeit wird der errettet, der Gott seine Sünden bekennt (vgl. 1. Joh 1,9).
Dennoch werden immer Fragen aufkommen müssen, wenn jemand, der bekannt hat, sich bekehrt zu haben, ein Leben komplett ohne Gott führt. Wenn jemand nichts mehr von Gott wissen will und von diesem Weg nicht umkehrt, müssen wir seine Bekehrung in Frage stellen. Jedenfalls werden wir einem solchen das Evangelium verkündigen, damit er sich bekehrt.
Quelle: bibelpraxis.de/a2419.html