Wer hat das Sagen in meinem Leben?

Lesezeit: 4 Min.

„Und Mose sprach zu Hobab, dem Sohn Reghuels, des Midianiters, des Schwiegervaters Moses: Wir brechen auf zu dem Ort, von dem der HERR gesagt hat: Ich will ihn euch geben. Zieh mit uns, so werden wir dir Gutes tun; denn der HERR hat Gutes über Israel geredet. Und er sprach zu ihm: Ich will nicht mitziehen, sondern in mein Land und zu meiner Verwandtschaft will ich gehen. Und er sprach: Verlass uns doch nicht! Denn du weißt ja, wo wir in der Wüste lagern sollen; und du wirst unser Auge sein. Und es soll geschehen, wenn du mit uns ziehst und uns jenes Gute geschieht, das der HERR an uns tun will, so werden wir dir auch Gutes tun (4. Mo 10,29-32)."

Auf Menschen vertrauen

Mose macht hier Fleisch zu seinem Arm. Sein Verhalten ist auch für uns eine Warnung. Als Christen haben wir viele Entscheidungen zu treffen. Stützen wir uns auf Menschen oder auf unseren Gott? Machen wir - wie Mose - Fleisch zu unserem Arm, indem wir menschliche Mittel als Hilfe heranziehen oder vertrauen wir auf unseren Herrn? Lassen wir uns durch folgende Bibelverse ermutigen, unser Vertrauen einzig und allein auf den Herrn Jesus und seine Führung zu setzen.

„So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der auf den Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arm macht und dessen Herz von dem HERRN weicht." (Jer 17,5)

„Gott ist meine starke Festung, und er lenkt vollkommen meinen Weg." (2. Sam 22,33)

„Es ist besser, bei dem HERRN Zuflucht zu suchen, als sich auf Menschen zu verlassen. Es ist besser, bei dem HERRN Zuflucht zu suchen, als sich auf Fürsten zu verlassen." (Ps 118,8.9)

Es gibt Einen, der uns den Weg weisen möchte

Gott war derjenige, der dem Volk Israel den Weg weisen wollte. Ein Kapitel vorher heißt es: „Nach dem Befehl des HERRN brachen die Kinder Israel auf, und nach dem Befehl des HERRN lagerten sie" (4. Mo 9,18.23). Als wegweisende Zeichen hatte Gott dem Volk die Wolkensäule bei Tag und die Feuersäule bei Nacht gegeben (vgl. 2. Mo 13,21.22). Gott wollte ihnen dadurch den genauen Weg zeigen. Auch in unserem Leben ist Gott derjenige, der die Richtung vorgeben möchte. Bei allen Entscheidungen, ob klein oder groß, wollen wir doch zuerst Ihn fragen und seiner Führung vertrauen. Wie groß ist doch die Gefahr, menschlichen Rat zu suchen und diesen zur alleinigen Richtschnur zu machen!

Es gibt Einen, der uns in jeder Situation unseres Lebens mit Rat und Tat zur Seite stehen möchte. Wie sehr freut es Ihn, wenn wir Ihn um Wegweisung bitten. „Ich will dich unterweisen und dich den Weg lehren, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten" (Ps 32,8). Er will vor uns hergehen. Wir können Seiner Führung vertrauen (Joh 10,4.27).

Wie der Psalmist wollen auch wir den Herrn Jesus ganz konkret bitten, dass Er uns Seinen Weg zeigt. „Deine Wege, HERR, tu mir kund, deine Pfade lehre mich!" (Ps 25,4). Wenn wir das - wie David - aufrichtig tun mit der Bereitschaft, Seinen Willen auszuführen, wird Er uns seinen Plan offenbaren. Dazu hat Er uns zwei Hilfsmittel gegeben: sein Wort und den Heiligen Geist. Wenn wir unter Gebet seinen Willen suchen, dürfen wir sicher sein, dass sich der Herr dazu bekennt und uns zu seiner Zeit die nötige Klarheit schenkt.

Mit Ausharren beten

Manchmal müssen wir Geduld haben, wenn wir Gott um den richtigen Weg bitten. Vielleicht betest du schon lange um Klarheit in einer Sache, aber bisher scheint es so, dass der Herr dazu schweigt. Dann bete weiter! Wenn du aufrichtig vor dem Herrn bist, wird Er dir antworten.

Die Geschichte Daniels darf dir hier als Ermutigung und Vorbild dienen. In Daniel 10 lesen wir davon, dass Daniel eine Offenbarung bekommen hat, über die er auch Verständnis erlangt hat (Dan 10,1). Diese Offenbarung hat bei Daniel wahrscheinlich einige Fragen aufgeworfen, weshalb er Gott drei Wochen unter Gebet und Fasten suchte, um Antwort auf seine Fragen zu erhalten (V. 2.3). Nach drei Wochen des Fastens und Betens antwortet Gott Daniel durch ein Gesicht, das wir in den Versen 4ff. beschrieben finden. In Vers 12 sagt der Engel zu Daniel: „Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Denn vom ersten Tag an, als du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden; um deiner Worte willen bin ich gekommen" (Dan 10,12). Auch wir müssen manchmal warten (oft länger als drei Wochen), bis Gott uns Klarheit über eine Sache gibt. Doch wir dürfen aus dem Hebräerbrief wissen, dass „Gott denen, die ihn suchen, ein Belohner ist" (Heb 11,6b). Wenn wir Gott aufrichtig suchen und nach seinem Willen fragen, dann wird Er sich dazu bekennen und uns zu Seiner Zeit auch Klarheit schenken!

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Abtreibungen und Urteilsfähigkeit: Wie Klarheit vernebelt werden kann! Manuel Seibel Über Abtreibung(en) ist in den letzten Monaten viel gesprochen und gestritten worden. Sogar der oberste Gerichtshoft in den USA hat darüber nun neu entschieden. Abtreibungsaktivitäten propagieren das Recht der Frau auf ihren Bauch. Das Kind in ... Podcast anhören
Das Königreich und sein Wert (FMN) Manuel Walter In Gottes Wort nimmt das Thema „Königreich Gottes“ einen wichtigen Platz ein. Schon im Alten Testament gab es ein Reich. Gott herrschte über sein Volk Israel. Schon immer aber war es sein Ziel, diese Herrschaft seinem Sohn, dem Herrn Jesus, ... Artikel lesen
Ehe sie rufen, werde ich antworten (1. Mose 24) Michael Hopp Wie schön ist es, Gebetserhörungen zu erleben. Das tun wir jeden Tag, ohne darauf zu achten. Manchmal aber gibt es besondere Erhörungen. Die waren auch im Leben der Glaubensvorbilder im Wort Gottes nicht tägliches Ereignis. Aber sie haben so ... Artikel lesen
Ermahnungen aus einem Herzen der Liebe (Röm 12,1a) Manuel Seibel Paulus ermahnt. Aber er tut es aus einem Herzen voller Liebe! Und wir haben diese Ermahnung(en) nötig! Podcast anhören
Henoch – ein Vorausbild derer, die entrückt werden (FMN) Manuel Seibel Henoch wurde entrückt. Bald kommt der Herr Jesus wieder und wird die dann lebenden Gläubigen entrücken wie Henoch. Artikel lesen
Der Tisch des Herrn - Wer hat ihn und wo ist er? Michael Hardt Der „Tisch des Herrn" - nur ein einziges Mal kommt dieser Ausdruck im NT vor. Paulus benutzt ihn in 1. Korinther 10. Aber was meint er, wenn er davon spricht, dieses Tisches „teilhaftig" zu sein (bzw. es nicht sein zu können)? Gibt es den Tisch ... Video ansehen