Die Jünger von Johannes dem Täufer nahmen Anstoß daran, dass die Jünger Jesus nicht fasteten. Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass das Fasten der Jünger des Johannes wirklich ein Fasten war, das mit inneren Übungen verbunden war, im Unterschied zu dem rein äußerlichen Fasten vieler Pharisäer, das der Herr Jesus in Matthäus 6 anprangern musste. Aber sie hatten nicht verstanden, dass mit dem Herrn Jesus derjenige unter ihnen war, welcher der Anziehungspunkt aller Zuneigungen hätte sein sollen. Solange der Bräutigam bei ihnen war, gab es keinen Anlass zu fasten. Fasten ist kein Selbstzweck. Es ist mit Buße oder mit einem intensiven Gebet verbunden. Wie konnten sie fasten, wo doch der, zu dem sie beten konnten, bei ihnen war?
Sie hatten Johannes, ihrem Meister, nicht gut zugehört. Er selbst hatte gesagt: „Der die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und ihn hört, ist hoch erfreut über die Stimme des Bräutigams; diese meine Freude nun ist erfüllt“ (Joh 3,29). Passte dazu das Fasten? Der Herr Jesus, der langmütig ist, belehrt sie darüber noch einmal.
Geht es uns nicht auch oft so, dass wir zwar die Worte hören, die der Herr durch sein Wort oder ein Zeugnis zu uns spricht. Aber denken wir über die Botschaft nach, die Er uns vermitteln will? Nur dann werden wir fähig sein, seinen Willen zu erkennen und zu verwirklichen. Dazu hat Er uns den Heiligen Geist geschenkt. Ein Grund mehr, Gott zu danken.
Quelle: bibelpraxis.de/a2301.html